Masterarbeit Integration im Frühenglischunterricht - BSCW
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pädagogischen Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen, ist ein regelmässig wiederkehrender Pro-<br />
zess. Zu beachten sind dabei folgende prozeduralen Erfolgsbedingungen auf der Unterrichtsebene<br />
(Kretschmann, 2007, S. 20):<br />
� Ein binnendifferenzierender Unterricht unter Berücksichtigung individuell unterschiedlicher<br />
Lernvoraussetzungen<br />
� Ein anregungsreicher Unterricht mit relevanten und lebensnahen Themen und Inhalten<br />
� Prozessbegleitende Diagnosen der Lernentwicklung und eine Passung der schulischen An-<br />
forderungen an die individuellen Lernvoraussetzungen<br />
� Individuelle Entwicklungspläne für Lernende mit besonderen Bedarf<br />
� Eine gründliche Automatisierung und Verfestigung des Lernstoffs<br />
� Ein emotional und fachlich unterstützendes Lehrerverhalten<br />
� Einen kooperativer Umgang der Lernenden miteinander<br />
� Eine Regelung der Arbeitsbeziehung mit Schülern und Schülerinnen durch Zielvereinbarung<br />
� Eine Transparente und faire Leistungsbewertung<br />
Vergleicht man die prozeduralen Erfolgsbedingungen und die zusätzlich vorgeschlagenen Prinzipien<br />
für die Sprachförderung leistungsschwacher Kinder mit dem Gedankengut der Ganzheitlichkeit des<br />
Lernens und den Basisfunktionen, kann man erkennen, dass die Unterrichtsprinzipien wie Schülerori-<br />
entierung, Lebensmittelbarkeit, Individualbezug, Handlungsorientierung und Allsinnigkeit auch in oben<br />
genannten Punkten erkennbar oder sogar deckungsgleich sind. Mit den vorgeschlagenen prozedura-<br />
len Erfolgsbedingungen auf der Unterrichtsebene werden ideale Voraussetzungen und Möglichkeiten<br />
geschaffen, um den individuellen Lernvoraussetzungen der Lernenden gerecht zu werden.<br />
Um den Englischsprachunterricht mit heterogenen Gruppen <strong>im</strong> obengenannten Sinne zu planen und<br />
durchzuführen, braucht es darum neue Lernkulturen. Die bis anhin aufgeführten theoretischen Er-<br />
kenntnisse lassen darauf schliessen, dass ein mehrd<strong>im</strong>ensionaler und ganzheitlich orientierter<br />
Sprachunterricht ein „Muss“ ist. Nur so wird Binnendifferenzierung überhaupt möglich.<br />
Binnendifferenzierung auf diese Arbeit bezogen wird folgendermassen definiert: Binnendifferenzierung<br />
heisst, den individuellen Bedürfnissen innerhalb einer best<strong>im</strong>mten Lerngruppe gerecht zu werden. Es<br />
gibt verschiedene Möglichkeiten einer inneren Differenzierung. Sorrentino, Linser und Paradies (vgl.<br />
2009, S. 19) unterscheiden eine schulorganisatorische und eine didaktische Differenzierung. Erstere<br />
beinhaltet Organisation und Zufall, Lernvoraussetzungen, Sozialformen, Unterrichtsmethoden und<br />
Unterrichtsmedien, Unterrichtsinhalte und Unterrichtsziele (ebd.). Im Sinne der didaktischen Differen-<br />
zierung sind Lernstile, Lerntempo, Lernbereitschaft, Lerninteresse gemeint (ebd.). Offene Unterrichts-<br />
formen eignen sich besonders für eine binnendifferenzierte Unterrichtsgestaltung, weil unterschied-<br />
lichste Lehr- und Lernformen kombiniert werden können. Die wohl bekanntesten Formen sind Planar-<br />
beit, Werkstattunterricht und Projektarbeit. Der Unterricht ist hier lernerorientiert.<br />
Im Gegensatz dazu steht der lehrgangsmässige Unterricht. Joller (2006, S. 66) betont, dass hier eine<br />
der gängigsten Methoden, der Frontalunterricht ist. Die Möglichkeiten zur Individualisierung, schon<br />
alleine durch die Materialien bedingt, sind relativ begrenzt. Natürlich kann eine Lehrperson, je nach-<br />
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