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Masterarbeit Integration im Frühenglischunterricht - BSCW

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verstehen, wenn mit Bildern unterstützt wird. Sie können mitmachen und gehören dazu, auch wenn<br />

sie noch nicht alles verstehen können. Partizipatorische Elemente werden in den Interviews <strong>im</strong>mer<br />

wieder <strong>im</strong> Zusammenhang mit Geschichten erzählen und mit Theaterspielen erwähnt. „Rollenspiele<br />

finden sie auch gut und machen sie auch gerne. Und das sind dann sehr oft Kinder, die gerne Faxen<br />

machen und Clowns machen und so. Und ja, da sind sie dabei“ (1. I.; Z 136/138). In diesem Zusam-<br />

menhang erzählte eine andere Lehrperson von einer Theatervorstellung für die Eltern, indem ein Jun-<br />

ge wegen seiner Sprachschwierigkeiten, nicht eine Rolle <strong>im</strong> Stück selber, sondern hinter den Kulissen<br />

erhielt und sehr glücklich mit dieser Lösung war. „Er musste mitdenken, mitmachen und er war ein<br />

wichtiger Teil der ganzen Produktion, obwohl wir alle gewusst haben, dass Reden nicht seine Stärke<br />

ist“ (2. I.; Z 162/164). Für alle Beteiligten war es wichtig, dass er aktiv dabei sein konnte. Die Lehrper-<br />

son hat für dieses Kind eine Nische geschaffen, damit das Kind teil haben konnte. Von einer ähnlichen<br />

Vorgehensweise erzählt eine andere Lehrperson. „Ich habe zwei, drei, die wahnsinnig gerne aus-<br />

schneiden und malen und das machen sie super. Zum Beispiel an Weihnachten habe ich so Schnee-<br />

flocken gemacht. (...) Und zwei von diesen Knaben, du die haben, weisst du, <strong>im</strong>mer wieder gesagt:<br />

Darf ich noch einmal eine machen? Darf ich noch eine machen? Dann haben wir über diese Schnee-<br />

flocken gesprochen auf Englisch. Das haben sie irgendwie wahnsinnig gerne gemacht“ (3. I.; Z<br />

354/358). Beide Lehrpersonen haben eine kreative Lösung gefunden, damit alle Kinder mitmachen<br />

konnten. Dabei wurden ihre Lernvoraussetzungen und ihre Interessen berücksichtigt. So konnten<br />

auch Erfolgserlebnisse ermöglicht werden.<br />

Die Kategorien Erfolgserlebnis und Partizipation konnten nicht klar voneinander abgegrenzt oder ge-<br />

trennt evaluiert werden. Sobald ein Kind mit Lernschwierigkeiten aktiv und unter Berücksichtigung<br />

seiner Lernvoraussetzungen am Unterrichtsgeschehen teilnehmen kann, werden Erfolgserlebnisse<br />

ermöglicht. „Sie sind so stolz, dass sie so viel auf Englisch singen können (3. I; Z 45 ).<br />

8.5 Lernschwierigkeiten<br />

Anhand der Resultate kann keine Lernschwierigkeit eindeutig eingrenzt werden, weil sich die Aussa-<br />

gen, trotz einer leichten Tendenz Richtung Sprachschwierigkeiten, zum Teil stark widersprechen. Die<br />

meisten Aussagen zu Lernschwierigkeiten, ob positiv oder negativ, werden auf die Sprache bezogen<br />

gemacht. Sie reichen von allgemeinen sprachlichen Defiziten bis hin zu grösseren Sprachstörungen.<br />

Aufgeführt werden vor allem Kinder, die auch schon mit Deutsch Schwierigkeiten haben, die eine Le-<br />

serechtschreibschwäche haben und fremdsprachige Kinder, die noch eine weitere Fremdsprache<br />

dazu lernen müssen. „Das sind einerseits (-) Kinder, die auch schon mit Deutsch Schwierigkeiten ha-<br />

ben. Einerseits, weil sie noch andere Schwierigkeiten haben, oder weil sie noch am Lernen des Deut-<br />

schen überhaupt sind, weil es Fremdsprachige sind und eine zweite Fremdsprache nochmals drauf-<br />

kommt“ (1. I.; Z 7/10). Obwohl die Mehrzahl der Kinder in ihrer Klasse fremdsprachig ist, äussert sich<br />

eine andere Lehrperson, <strong>im</strong> Gegensatz dazu durchaus positiv. „Da muss ich auch sagen, dass ich<br />

finde, die mit einem ausländischen Hintergrund oder bei denen Deutsch wirklich schon eine zweite<br />

Sprache ist, die sind viel gewandter und geschickter und sind eigentlich <strong>im</strong> Schnitt, <strong>im</strong> Verhältnis zu<br />

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