Masterarbeit Integration im Frühenglischunterricht - BSCW
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Trotzdem darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass das Lehrwerk ein zentrales Instrument für die<br />
Unterrichtsplanung und –steuerung ist und somit das Verhalten von Lehrenden und Lernenden stark<br />
beeinflussen kann. Es best<strong>im</strong>mt die Inhalte und die Methodik weitgehend, hilft bei der Umsetzung der<br />
Vorgaben des Lehrplans und legt die Unterrichtsziele und deren Überprüfung für einen best<strong>im</strong>mten<br />
Jahrgang fest. Gleichzeitig beeinflussen sich, wie oben bereits erwähnt, das Lehrwerk, die Lehrkraft<br />
und die Lernenden wechselseitig. Koenig (vgl. 2010, 177) benennt das dynamische Zusammenwirken<br />
dieser drei Komponenten als Lehrwerkarbeit. Es bedeutet auch: „Das Lehrwerk kann das Lehrangebot<br />
strukturieren, aber nicht das Lehrverhalten des Unterrichtenden bzw. das Lernverhalten der Schüler<br />
programmieren‘“ (Neuner, 1994, S. 237). Weil ein Lehrwerk <strong>im</strong> Unterricht eine zentrale Stellung ein-<br />
n<strong>im</strong>mt, ist es wichtig, die Erwartungen und Forderungen an dieses genauer zu benennen. Nachfol-<br />
gend werden die Kriterien für ein gutes Lehrwerk aufgeführt und auch in Zusammenhang mit den Inte-<br />
ressen, Arbeitsschwerpunkten wie auch der lerntheoretischen Konzeption für den Englischunterricht<br />
gebracht.<br />
Vorauszuschicken ist, dass Unterrichtskonzepte und demzufolge auch die Handhabung eines Lehr-<br />
werkes <strong>im</strong>mer subjektiv geprägt sind, auch wenn sie einer vorgegebenen Richtung oder einer be-<br />
st<strong>im</strong>mten Didaktik folgen.<br />
Im Sinne der Vorgaben und Empfehlungen des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens sollten<br />
die Inhalte der neueren Sprachlehrwerke meistens kommunikativ, sozialkonstruktiv und handlungsori-<br />
entiert ausgerichtet sein (Englischlehrplan Aargau). Das heisst, der Fokus soll auf den Lernenden und<br />
dem Lernprozess selber liegen. Damit kommunikative Kompetenzen, Sprachgebrauch in spezifischen<br />
sozialen Kontexten, aufgebaut bzw. konstruiert werden können, muss der Unterricht möglichst lern-,<br />
handlungs- und prozessorientiert gestaltet sein. Die instruierende Lehrperson rückt dabei mehr und<br />
mehr in den Hintergrund. Dieser Paradigmenwechsel <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht wird auch gestützt<br />
durch die neurobiologischen und pädagogischen Erkenntnisse der modernen Zeit. Koenig (vgl.<br />
2010,178) weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass Lehrwerke so konzipiert sein sollten, damit in-<br />
terkulturelles und autonomes bzw. selbstgesteuertes Lernen angeregt wird. Mit selbst gesteuertem<br />
Lernen wird in Bezug auf das Lehrwerk vor allem die Eignung des Materials für selbstgesteuerte Pro-<br />
zesse hervorgehoben. Mit dem autonomen Lernen hingegen wird auf die Fähigkeit des Lerners, seine<br />
Lernprozesse selber zu steuern Bezug genommen (vgl. Wolff, 2007, S. 321). Schaer (2007, S. 259)<br />
fasst diese Anforderungen an neue Lehrwerke unter folgenden Kriterien zusammen:<br />
� Bildungsrelevante Inhalte<br />
� Handlungs- und Aufgabenorientierung<br />
� Neue Schwerpunkte für die Vermittlung des Sprachsystems<br />
� Binnendifferenzierung<br />
� Lerntraining<br />
� Unterstützung der Lehrperson<br />
Schaer gelingt es mit den sechs Kriterien, welche auch die neueren Erkenntnisse der Sprachfor-<br />
schung berücksichtigen, die Anforderungen für modernere Lehrwerke mit wenigen Worten klar zu<br />
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