Masterarbeit Integration im Frühenglischunterricht - BSCW
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ihren sonstigen schulischen Leistungen <strong>im</strong> Englisch eher besser“ (4. I.; Z 261/264). Eine andere Lehr-<br />
person bestätigt diese Aussage teilweise, indem sie aufführt, dass fremdsprachige Kinder gut über<br />
das Ohr aufnehmen, schneller verstehen und einen guten Akzent kriegen, obwohl sie mit dem Schrei-<br />
ben und Lesen Mühe haben. Für die gleiche Lehrperson sind auch Kinder mit einer Legasthenie kein<br />
Problem, weil sie in Therapie sind. „Die meisten Kinder, die in Therapie sind, die sind dran. Sie wis-<br />
sen, was sie machen müssen. Das merkt man“ (2. I.; Z 294/295). Für drei der Befragten, stellen<br />
Sprachschwierigkeiten, vor allem be<strong>im</strong> Lesen und Schreiben, ein Problem <strong>im</strong> Englischunterricht dar.<br />
„Ja, <strong>im</strong> Lesen und Schreiben. Ja, weil sie ja alles wie <strong>im</strong> Deutsch machen“ (3. I.; Z 320). Hingegen<br />
verweist nur eine Lehrperson auf Schwierigkeiten bezüglich der Fertigkeiten „Hören und Sprechen“.<br />
Schwierigkeiten bezüglich allgemeinen Lernens werden lediglich zwe<strong>im</strong>al, und nur am Rande, ange-<br />
sprochen, Verhaltensstörungen hingegen dre<strong>im</strong>al. Die Aussagen über das Verhalten können auch<br />
stärker gewichtet werden, weil sich die Lehrpersonen vertiefter und stärker darauf einlassen. Sie be-<br />
schreiben zudem die Auswirkungen des störenden Verhaltens auf das unterrichtliche Geschehen ge-<br />
nauer. „In erster Reihe sind es Verhaltensauffällige aus irgendeinem Grund. (…) Das stört das ganze<br />
Lernkl<strong>im</strong>a“ (2. I.; Z 284/285). Eine andere Lehrperson verweist auf die Sozialkompetenz einer Klasse<br />
hin, die allgemein nicht gut war. „Natürlich ist das Verhalten, das ist ganz klar, das ist ein wahnsinniger<br />
Faktor, ein sehr grosser Faktor von Klassen oder wie gut es eine Klasse hat“ (1. I.; Z 331/333). Diese<br />
aussagekräftigen Antworten lassen vermuten, dass Verhaltensschwierigkeiten die Lehrpersonen stär-<br />
ker beschäftigten, weil störendes Verhalten den ganzen Unterricht durcheinander bringen kann. Lern-<br />
und Sprachschwierigkeiten beeinflussen zwar das Unterrichtsgeschehen, sind jedoch besser aufzu-<br />
fangen, weil sie mehr auf die Personen selber bezogen sind.<br />
8.6 Lehrwerk<br />
Die Frage nach der Eignung des Lehrwerks für Kinder mit Lernschwierigkeiten kann, laut Aussagen<br />
der befragten Lehrpersonen, nur teilweise als positiv beantwortet werden. Super Bus 1 und 2 eignen<br />
sich, mit einigen Vorbehalten, gut, wohingegen Super Bus 3 und 4 eher als ungeeignet eingestuft<br />
werden. Die Vielfalt an Themen und Inhalten, vor allem auf Band 1 und 2 bezogen, kommen den Kin-<br />
dern mit Lernschwierigkeiten entgegen und decken ihre Interessen ab. Diese Aussage st<strong>im</strong>mt auch<br />
mit den Erkenntnissen aus Kapitel 8.1 und 8.2 überein. Die Übungen in diesen beiden Bänden kom-<br />
men vor allem den schwächeren Lernern entgegen. Die Aktivitäten sind einfach gehalten und folgen<br />
einem klaren Aufbau, ein Vorgehen in kleinen Schritten ist möglich. Zudem werden die Grundanforde-<br />
rungen abgedeckt, ganzheitliches Lernen berücksichtigt und geeignete Hilfsmittel wie Bildtafeln und<br />
die CD-Roms zur Verfügung gestellt. Aus diesen Ausführungen geht aber hervor, dass die Bedürfnis-<br />
se der schnelleren Lerner nicht unbedingt abgedeckt werden. „Für die Starken hat es einfach nicht<br />
genügend Stoff. Ich muss <strong>im</strong>mer noch viel anderes haben, als was <strong>im</strong> Super Bus ist für meine Klasse“<br />
(3. I.; Z 191/192). Die Mehrzahl der Lehrpersonen erwähnt denn auch, dass sie zusätzlich zum Lehr-<br />
werk selber Materialien herstellen müssen, damit sie allen Lernenden gerecht werden können. Hilf-<br />
reich dabei war jedoch für eine Lehrperson, das Material, welches für eine gewisse Zeit auf Educanet<br />
bereit gestellt wurde. Diese Internetplatform war aber nur den Lehrpersonen zugänglich, die für die<br />
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