Masterarbeit Integration im Frühenglischunterricht - BSCW
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Das Lehrerhandbuch wird grundsätzlich von allen Lehrpersonen als hilfreich eingestuft. In erster Linie<br />
dient es ihnen als Richtlinie für die Vorbereitung ihres Unterrichts. Es gibt ihnen Sicherheit, weil sie<br />
noch nicht so viel Erfahrung haben mit Englisch unterrichten. „Ja also, ich glaube, ich möchte schon<br />
noch ergänzen, dass ich natürlich jetzt mit dem Super Bus das erste Mal arbeite und ich halte mich<br />
relativ strikt an das Lehrmittel, weil ich einfach das Gefühl habe, ja ich bin noch zu unsicher, weiss<br />
noch nicht genau, was man verlangen kann“ (5. I.; Z54/57). Im Sinne nützlicher Vorschläge <strong>im</strong> Lehrer-<br />
handbuch für die Arbeit mit Kindern mit Lernschwierigkeiten äusserte sich nur eine Lehrperson in Be-<br />
zug auf die Basisanforderungen. „Aber <strong>im</strong> Lehrerhandbuch haben sie die Grundanforderungen für die<br />
mit Lernschwierigkeiten, das ist das, was sie von mir aus können müssen“ (3. I., Z 232/234).<br />
8.7 Rahmenbedingung<br />
Die Variable Rahmenbedingung wurde in fünf Kategorien unterteilt. Die Auswertung zeigte aber, dass<br />
die Mehrheit der befragten Lehrpersonen vor allem Aussagen, bezüglich der Kategorien Klassengrös-<br />
se, Unterstützung und Zusammenarbeit machten. In Bezug auf die Klassengrösse war sich die Mehr-<br />
zahl der Lehrpersonen einig, dass grosse Klassen problematisch sind, einerseits für das Erlernen<br />
einer Sprache und anderseits für das Individualisieren. „Also grundsätzlich ist für mich einfach das<br />
grösste Problem, dass ich so grosse Klassen habe“ (4. I.; Z 163/164). In diesem Zusammenhang ist<br />
es auch wichtig, die Unterstützung der Lehrperson durch eine SHP oder eine Fachperson zu erwäh-<br />
nen. „Alles ist möglich in einer kleinen Gruppe. Aber in einer grossen Gruppe ohne zusätzliche Unter-<br />
stützung ist es fast nicht möglich für einen normalen Menschen, eine normale Lehrperson, auf alle<br />
Bedürfnisse einzugehen“ (2. I.; Z 316/319).<br />
Die Aussagen zu den unterstützenden personalen Faktoren oder zur Zusammenarbeit mit Fachkräften<br />
sind sehr unterschiedlich. Eine Lehrperson zum Beispiel weiss, dass hierzu Abklärungen <strong>im</strong> Gange<br />
sind, ist jedoch ungenügend über den Verlauf informiert und es ist ihr nicht klar, wie es weiter gehen<br />
wird, ob sie Unterstützung erhält oder nicht. In einem anderen Schulhaus kann eine SHP kein Eng-<br />
lisch und darf darum nicht eingefordert werden. Eine weitere Lehrperson erhält Unterstützung von<br />
einer SHP für ein Kind, ist aber nicht unbedingt zufrieden, weil sie es lieber <strong>im</strong> Klassenverband integ-<br />
rieren möchte anstatt zu separieren. Bei einem anderen Kind sind sich die Heilpädagoginnen nicht<br />
einig, ob es überhaupt Sinn macht, das Kind in den Englischunterricht aufzunehmen. Diese unter-<br />
schiedlichen Aussagen lassen vermuten, dass nicht nur die Lehrpersonen, sondern auch die SHPs<br />
zum Teil noch unsicher sind, bezüglich der <strong>Integration</strong> von Kindern mit Lernschwierigkeiten in den<br />
Englischunterricht. Vielleicht liegt es aber auch nur an der kurzen Zeitspanne, in der Frühenglisch und<br />
gleichzeitig oder kurz darauf die ‚Integrative Schulungsform‘ eingeführt wurden, oder die Vorgehens-<br />
weisen sind noch nicht geregelt und/oder die Zusammenarbeit funktioniert noch nicht opt<strong>im</strong>al. „Und da<br />
ist natürlich auch die Frage, wenn einer schon <strong>im</strong> Deutsch einen Förderplan hat und dann kommt er<br />
aber zu mir ins Englisch. Oder er ist dort sogar Lernziel befreit und dann kommt er zu mir ins Englisch,<br />
dann finde ich, es wäre eine Konsequenz daraus, dass er auch <strong>im</strong> Englisch Lernziel befreit ist“ (5. I.; Z<br />
277/281). Zu diesem Zeitpunkt können hinsichtlich der Unterstützung und Zusammenarbeit nur Ver-<br />
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