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Masterarbeit Integration im Frühenglischunterricht - BSCW

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schiedenen Lernstile zu berücksichtigen. Die Vielfalt an Aufgaben und Methoden kommen den ver-<br />

schiedenen Lerntypen entgegen und berücksichtigen das ganzheitliche Lernen.<br />

Geht man von den Erläuterungen in Kapitel 9.1 aus, ist es jedoch kaum möglich auf schulorganisatori-<br />

scher Ebene zu individualisieren bzw. zu differenzieren. Dies wird einerseits verhindert durch die stark<br />

strukturierte Unterrichtsgestaltung, aber auch durch das Fehlen von Zusatzstoff. Aus beiden Analysen<br />

geht hervor, dass die Basisanforderungen mit dem Lehrmittel in Super Bus 1 und 2 weitgehend abge-<br />

deckt werden können. Mit Ausnahme der schriftlichen Arbeitsblätter, fehlen jedoch Zusatzmaterialien<br />

für leistungsstärkere Schüler und Schülerinnen. Zudem bietet das Lehrwerk selber keine binnendiffe-<br />

renzierenden Aufgaben an. Die Lehrpersonen müssen selber tätig werden, um den Schülern und<br />

Schülerinnen passende Aufgaben und Unterrichtsformen zu ermöglichen. Diese Massnahmen lassen<br />

sich auf das Sprachenlernen hin, theoretisch begründen: „Nicht jeder Input ist das für alle in gleicher<br />

Weise und zur gleichen Zeit; er muss also vielfältig in Gehalt und Gestalt sein“ (Decke-Cornill, S.<br />

1043). Das heisst auch, die Lehrpersonen müssen den Unterricht öffnen und sich nicht stur an die<br />

Vorgaben des Lehrwerks halten, damit individuelles Fördern möglich wird (vgl. Hass, 2008, S.7). Für<br />

den Einsatz differenzierender Materialien eignen sich Unterrichtsformen wie Stationenlernen, Posten-<br />

und Projektarbeit, Planarbeit und freies Arbeiten. Zur didaktischen Differenzierung gehören aber nicht<br />

nur Unterrichtsinhalte und Unterrichtsmethoden, sondern auch die Anwendung verschiedener Sozial-<br />

formen.<br />

9.3 Kooperationsformen<br />

Obwohl situative Kontexte <strong>im</strong> konstruktivistischen Sinne kaum bereit gestellt werden, spielen Koopera-<br />

tionsformen, wie die Auswertung gezeigt hat, bei allen Lehrpersonen durchgehend eine wichtige Rolle<br />

in ihrem Unterricht. Dabei wird die Partnerarbeit hervorgehoben. In einer Partnerarbeit können die<br />

Schüler und Schülerinnen selbständig agieren und mit Hilfe des anderen, Wissen konstruieren bzw.<br />

rekonstruieren. Mit anderen Worten: „Schüler und Schülerinnen, die zusammenarbeiten, engagieren<br />

sich in ihrem Lernprozess, anstatt passiv den Lehrerinformationen zu folgen“ (Green und Green, 2009,<br />

S. 33). Die gleichen Autoren fügen an, dass Partnerarbeit eine der effektivsten Form von Interaktion<br />

darstellt. Die Schülerbeteiligung ist dabei sehr hoch und fördert inhaltliches und soziales Lernen glei-<br />

chermassen. Kooperatives Lernen kann aber auch positive Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl<br />

haben, eine grössere Akzeptanz von Unterschieden bewirken und Lernende nicht isolieren. Es ist kein<br />

Vergleich mit den Ergebnissen der Lehrwerkanalyse möglich, weil die Autorin den Sozialformen am<br />

Anfang zu wenig Bedeutung beigemessen. Erst be<strong>im</strong> Erstellen des Interviewleitfadens, <strong>im</strong> Zusam-<br />

menhang mit einer erneuten Passung an theoretisches Vorwissen, wurden Kooperationsformen in den<br />

Forschungsprozess bewusst aufgenommen. Bei einer nachträglichen Sichtung des Lehrwerks, konnte<br />

sie jedoch feststellen, dass verschiedene Kooperationsformen, vor allem auf das mündliche Sprach-<br />

handeln, in Bezug auf das Hörverstehen und die Kommunikation vorgeschlagen werden.<br />

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