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Masterarbeit Integration im Frühenglischunterricht - BSCW

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sport vorgestellt haben oder ein Poster gemacht haben mit ihren Lieblingssportlern und es dann halt<br />

einfach nach ihren Fähigkeiten gestaltet haben“ (4. I.; Z 77/79). „So Postenlauf, das ist eine gute<br />

Lernmethode. Sie lernen viel und verschiedene Sachen“ (2. I.; Z 336/337). Laut Gudjons (2006, S.<br />

132) wird be<strong>im</strong> elaborierten Üben Wissen, gemäss der Grundthese des Konstruktivismus, neu kon-<br />

struiert: „Durch Anwendungsbeispiele unterschiedlicher Art wird es neu vernetzt und mit Vorwissen<br />

verknüpft.“ Folgende Aussage einer anderen Lehrperson hingegen widerspricht diesem Gedanken<br />

und den vorangegangenen Aussagen der Lehrpersonen: „Wo es dann Schwierigkeiten gibt, ist <strong>im</strong><br />

kreativen Umgang mit der Sprache allgemein. Halt auch, wo man aus der Schublade ziehen müsste<br />

oder so auf Sachen zurückgreifen, die sie zum Teil nicht haben“ (1. I; Z174/177). Die oben aufgeführ-<br />

ten Erkenntnisse lassen darauf schliessen, dass sich für den Anfangsunterricht mechanisches Üben<br />

eventuell besser eignet und Behaltensleistungen mit wiederholtem Üben eingefordert werden können.<br />

8.2 Individualisierung<br />

Die Aussagen zur Individualisierung sind in sich widersprüchlich. Auf der einen Seite äussern sich die<br />

Lehrpersonen <strong>im</strong> Sinne einer Individualisierung mehrheitlich negativ. „Also, um die Kinder zu unter-<br />

stützen? Nein, dazu hatte ich bis jetzt noch gar keine Zeit“ (5. I.; Z94/95). „Es gibt Situationen bei<br />

denen ich wirklich null Gewinn sehe, wo ich es wirklich einfach als Behinderung sehe und wo ich finde,<br />

was muss ich mit dem jetzt noch die Zeit üben“ (1. I.; Z 302/304). Auf der anderen Seite sind alle<br />

Lehrpersonen darum bemüht, Zusatzmaterialien zusammen zu tragen, um das Lernangebot zu erwei-<br />

tern, damit sie in ihrem Unterricht besser differenzieren können und allen Schülern und Schülerinnen<br />

gleichermassen gerecht werden. Auch machen sie sich Gedanken zur Unterrichtsvorbereitung, Unter-<br />

richtsgestaltung und Unterrichtsorganisation. Die Lehrperson, die null Gewinn sieht, fügt an: „Ja, es<br />

zwingt mich natürlich alles dre<strong>im</strong>al, zu einem Rückwärtssalto mit doppelter Schraube zu machen. Also<br />

das heisst, ich muss einfach noch einmal einen Weg finden, noch einmal einen Weg und noch einmal<br />

einen anderen Zugang zu so etwas. Es zeigt mir auch, was es alles für verschiedene Zugänge gibt<br />

oder ich versuche verschiedene Wege und verschiedene Zugänge zu finden oder herauszufinden“ (1.<br />

I.; Z 281/286). Die Lernvoraussetzungen werden weiter berücksichtigt, indem auf den Stärken der<br />

Lernenden aufgebaut wird, damit sie sich nicht überfordert fühlen und so an Sicherheit gewinnen kön-<br />

nen. Der Aufgabenauswahl wird in dieser Hinsicht besondere Beachtung geschenkt. Diese Annahme<br />

kann durch die Ausführungen in Kapitel 8.1 bestätigt werden, wo eine Vielfalt an Aufgaben genannt<br />

wurden, die den unterschiedlichen Lernstilen entsprechen und sich für Kinder mit Lernschwierigkeiten<br />

besonders gut eignen. Es kann aber angenommen werden, dass bei den Lehrpersonen eine Tendenz<br />

besteht, den Unterricht den Schwächeren anzupassen. Offene Lehr- und Lernformen, die sich für<br />

individuelles Lernen eignen, werden nur am Rande erwähnt. Ohne eine geeignete Unterrichtsgestal-<br />

tung können differenzierende Massnahmen aber nur auf der Klassenebene erfolgen. Als Folge davon<br />

sind einige Kinder unterfordert bzw. überfordert „In einer grossen Gruppe ist es so, wir passen uns an<br />

die Schwächeren an. Die Normalbegabten oder Spezialbegabten kommen etwas zu kurz, weil so viel<br />

Zeit investiert wird für die Schwächeren“ (2. I.; Z 230/233). Die Lehrpersonen versuchen die Auswir-<br />

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