Aus dem Institut für Ökologischen Landbau Trenthorst - vTI
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BERND KLEEFISCH, HEINRICH HÖPER UND WALTER SCHÄFER, Flächen des ökologischen <strong>Landbau</strong>s im niedersächsischen Boden-<br />
Dauerbeobachtungsprogramm 7<br />
Flächen des ökologischen <strong>Landbau</strong>s im niedersächsischen Boden-Dauerbeobachtungsprogramm<br />
BERND KLEEFISCH *, HEINRICH HÖPER * und WALTER SCHÄFER *<br />
Kurzfassung<br />
Im Rahmen des niedersächsischen Boden-<br />
Dauerbeobachtungsprogramms werden seit 1991<br />
auf insgesamt 90 Standorten regelmäßig Bodenuntersuchungen<br />
und Erhebungen zur Landnutzung<br />
durchgeführt. Diese Untersuchungen haben zum<br />
Ziel, potenziell schädliche Bodenveränderungen<br />
frühzeitig zu erkennen, um ein Gegensteuern mit<br />
umweltpolitischen Maßnahmen zu ermöglichen.<br />
Darüber hinaus erlaubt es das Programm, eine Bestandsaufnahme<br />
des Zustandes niedersächsischer<br />
Böden vorzunehmen sowie Langzeitwirkungen von<br />
Bewirtschaftungssystemen und landbaulichen<br />
Maßnahmen auf Bodeneigenschaften aufzuzeigen.<br />
Im Rahmen des Statusseminars wird hier eine<br />
<strong>Aus</strong>wertung der von ökologisch bewirtschafteten<br />
Boden-Dauerbeobachtungsflächen (BDF) gewonnenen<br />
Daten vorgenommen.<br />
Fünf der 90 BDF werden ökologisch bewirtschaftetet,<br />
sie liegen auf den Sandböden der Geest<br />
sowie auf den Lehmböden der Börde. Es wird eine<br />
Einschätzung dieser Flächen im Vergleich zu konventionell<br />
bewirtschafteten Flächen vorgenommen.<br />
Hierbei wird auf Nähr- und Schadstoffgehalte, den<br />
Humusgehalt sowie auf die biologische Aktivität<br />
der Böden eingegangen. Anhand der Ergebnisse aus<br />
der Vegetationskartierung wird der Einfluss des ökologischen<br />
<strong>Landbau</strong>s auf die Gesamtzahl von Gefäßpflanzen<br />
sowie auf Stickstoffzeiger beispielhaft<br />
dargelegt. Ebenfalls werden Ergebnisse zu Nitratgehalten<br />
im Sickerwasser und zu den Stickstoffsalden<br />
der ökologisch bewirtschaften Flächen vorgestellt.<br />
Schlüsselwörter: Ökologischer <strong>Landbau</strong>, Boden-<br />
Dauerbeobachtung, Bodenveränderung<br />
Abstract<br />
Organic Farming in the Lower Saxony Soil<br />
Monitoring Programme<br />
The Lower Saxony Soil Monitoring Programme<br />
was started in 1991. 90 soil monitoring sites have<br />
been established and information on soil and land<br />
use has regularly been assessed. The main objective<br />
is to detect potentially harmful soil changes at an<br />
early stage in order to be able to react with environmental<br />
policy measures and to prevent further<br />
soil degradation.<br />
* Bodentechnologisches <strong>Institut</strong> Bremen des Niedersächsischen<br />
Landesamtes <strong>für</strong> Bodenforschung, 28211 Bremen<br />
Furthermore, the programme permits to get an<br />
inventory of the state of Lower Saxony’s soils and<br />
to follow the effects of different land use systems<br />
and agricultural practices on soil properties at long<br />
term. Within the scope of this seminar data from<br />
soil monitoring plots under organic farming are<br />
analysed.<br />
Five soil monitoring sites are under organic<br />
farming. They lie on sandy soils formed on glacial<br />
deposits of the “Geest” (push and ground moraines)<br />
and on loam soils formed on loess deposits of the<br />
“Boerde”. The ecologically farmed sites are compared<br />
to conventionally farmed ones in terms of nutrient<br />
and pollutant contents, soil organic matter and<br />
microbial activity. Additionally, the results of the<br />
vegetation survey are shown focussing on the total<br />
number of plants and nitrogen indicating plants. Finally,<br />
the nitrogen balance and nitrate contents in<br />
the leachate of organic farmed fields are presented<br />
and compared to conventionally farmed fields.<br />
Keywords: Organic farming, soil monitoring,<br />
changes of soil properties<br />
Ziel und Konzeption des niedersächsischen Boden-Dauerbeobachtungsprogramms<br />
Im Rahmen des niedersächsischen Boden-<br />
Dauerbeobachtungsprogramms werden seit gut 10<br />
Jahren unter Federführung des Niedersächsischen<br />
Landesamtes <strong>für</strong> Bodenforschung (NLfB) an insgesamt<br />
90 Standorten in Niedersachsen regelmäßig<br />
Bodenuntersuchungen durchgeführt. Das primäre<br />
Ziel dieses mit Landesmitteln finanzierten Umweltmessprogramms<br />
besteht darin, potenziell<br />
schädliche Bodenveränderungen so frühzeitig nachzuweisen,<br />
dass rechtzeitig mit umweltpolitischen<br />
Maßnahmen gegengesteuert werden kann (Kleefisch<br />
und Kues, 1997).<br />
Neben dieser originären Aufgabe bieten sich<br />
vielfältige andere <strong>Aus</strong>wertungsmöglichkeiten der<br />
Befunde. So werden mit <strong>dem</strong> Ziel der Ursachenklärung<br />
potenzieller Bodenveränderungen zusätzlich<br />
zu den wiederkehrenden Bodenanalysen auch Untersuchungen<br />
zum Stoffein- und -austrag an den<br />
Boden-Dauerbeobachtungsflächen (BDF) durchgeführt<br />
(vgl. auch NLFB, 2003). Diese umfassen neben<br />
der Ermittlung des landwirtschaftlichen Stoffein--<br />
und -austrags auf den sogenannten Intensiv-<br />
BDF u. a. auch Sickerwasseranalysen. Ergänzende<br />
Depositions- und Grundwassermessungen sowie<br />
regelmäßige Vegetationskartierungen bilden die<br />
Datengrundlage <strong>für</strong> eine integrierte Umweltbeobachtung.