Aus dem Institut für Ökologischen Landbau Trenthorst - vTI
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Aufwand ein genussvolles und bekömmliches Brot<br />
und Gebäck erzielt werden.<br />
Verarbeitungs<br />
-stufe<br />
Erntegetreide<br />
(Mähdrusch)<br />
HandelsgetreideGetreideerzeugnisse,<br />
-nährmittel,<br />
Backwaren<br />
und Stärkeindustrie<br />
*) nicht obligatorisch<br />
KLAUS MÜNZING, Qualität und Verarbeitung von Weizen im Vergleich der Sorten und Anbauformen 35<br />
Sensorische Wert-<br />
Merkmale<br />
höheres Besatzaufkommen*)<br />
Stärkeabhängige<br />
Wert-Merkmale<br />
kaum<br />
Unterschiede<br />
kein Unterschied kaum<br />
Unterschiede<br />
kein Unterschied kaum<br />
Unterschiede<br />
Kleberelastizität<br />
gering z.B.<br />
hefegelockert.<br />
Weizen-Gebäcken *)<br />
kaum<br />
Unterschiede<br />
Proteinabhängige<br />
Wert-Merkmale<br />
geringere Proteinmenge<br />
u. -qualität<br />
geringere Proteinmenge<br />
u. -qualität<br />
geringe Härte und<br />
Kochstabilität *)<br />
geringe Teigelastizität<br />
z.B. hefegelockert.<br />
Weizen-Gebäcken *)<br />
Tabelle 1<br />
Genuss-, Gebrauchs- und Eignungswert bei Ökoweizen, Unterschiede zu konventionell angebautem Weizen<br />
Schlussfolgerungen<br />
Das vorliegende Datenmaterial über Ökoweizen<br />
aus mehrjährigen Untersuchungen unterstreicht den<br />
Einfluss der komplexen agronomischen Wirkungsbeziehungen<br />
auf die Weizenqualität in Abhängigkeit<br />
der im Anbau befindlichen Ökoweizensorten.<br />
Trotz der hohen Einflüsse des Anbaustandortes und<br />
des Erntejahres werden die Verarbeitungseigenschaften<br />
ökoanbautypisch geprägt. Insgesamt verdeutlichen<br />
die Untersuchungsergebnisse, dass trotz<br />
der Stickstoff-Unterversorgung im Ökolandbau,<br />
trotz ertragsmindernder Einflüsse, bei einer richtigen<br />
Sortenwahl hochwertige Mahlerzeugnisse <strong>für</strong><br />
hefegelockertes Brot und Gebäck mit hohem Genußwert<br />
erzeugt werden können. Das bekannte<br />
Problem der geringen Proteingehalte führt allerdings<br />
dazu, dass aus ökonomischen Gründen das<br />
Sortenspektrum <strong>für</strong> Mühlen und Bäckereien begrenzt<br />
bleiben wird. Dass bei Verwendung der Qualitätsweizensorten<br />
Bussard, Astron und Ökostar ein<br />
vergleichsweise schwacher Proteingehalt kaum die<br />
Produktqualität der Mehle und Gebäcke beeinträch-<br />
tigen kann, darf als züchterischen Fortschritt <strong>für</strong><br />
den Ökolandbau gewertet werden.<br />
Die Merkmale der „äußeren Beschaffenheit”<br />
und Stärkebeschaffenheit von Mahlweizen-Partien<br />
sind nach den vorliegenden mehrjährigen<br />
Beobachtungen unabhängig von der<br />
Bewirtschaftungsart (öko / konventionell). Die<br />
Spezifikationen „gesund und handelsüblich“, die<br />
mit <strong>dem</strong> Mähdrusch meist noch nicht erreicht ist -<br />
in dieser Stufe kann „öko“ von konventionell noch<br />
unterschieden werden - wird durch die praktizierten<br />
Nacherntemaßnahmen erfüllt bzw. etwaige<br />
Qualitätsschwächen (zu niedrige hl-Gewichte,<br />
Tausendkorngewichte, Fallzahlen) werden durch<br />
die Aufbereitung der Mähdruschpartien<br />
ausgeglichen. Daher gelingt es nicht, aus den<br />
sensorischen Eigenschaften von aufgereinigten<br />
Handelspartien (Geruch und Geschmack, Form,<br />
Farbe, Größe, Struktur, usw. ökologisch und<br />
konventionell angebautes Getreide voneinander zu<br />
unterscheiden.