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Aus dem Institut für Ökologischen Landbau Trenthorst - vTI

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Anhang 1: FAL-Kolloquium Ökolandbau 2003 119<br />

resorbiert, sondern sie überstehen die Magen-Darmpassage unbeschadet und werden mit <strong>dem</strong> Kot ausgeschieden.<br />

Dort bilden sie innerhalb kurzer Zeit netzartige Strukturen, in denen sich die infektiösen Larven der Magen-<br />

Darmwürmer verfangen und abgetötet werden. Prinzipiell ist dieser Ansatz bei allen Weidetierarten anwendbar.<br />

Dabei verbleiben ausreichend Larven auf den Weiden, um zu der erwünschten Stimulierung der Immunitätsbildung<br />

bei den heranwachsenden Tieren beizutragen. Nebenwirkungen bei den Tieren in Zusammenhang mit der<br />

Verfütterung der Pilzsporen oder unerwünschte ökologische Begleiterscheinungen sind bisher in umfangreichen<br />

Studien nicht festgestellt worden.<br />

3.6.4 Beispiel 4: Interdisziplinäres Projekt „Gehölzfütterung von Fleischschafen“<br />

Die Bewertung von Gehölzfutter dient zu einer besseren Ernährung und Gesunderhaltung von ökologisch<br />

gehaltenen Nutztieren. Die Fütterung von Laub, frischen Trieben, Gehölzfrüchte wird im ökologischen <strong>Landbau</strong><br />

bereits länger diskutiert und häufig praktiziert. Bislang basiert ihre Verwendung auf Vermutungen, das die<br />

Inhaltsstoffe gesundheitsfördernd sind, und damit als eine Strategie <strong>für</strong> die Lösung bestimmter Probleme in der<br />

Tiergesundheit im ökologischen <strong>Landbau</strong> angesehen werden. Dieses ist bislang jedoch wissenschaftlich nicht<br />

bewertet worden. Hier setzt das Projekt an.<br />

Forschungsplan<br />

• Tierernährung: Futterwert und Inhaltsstoffe von Laub, Rinde und Gehölzfrüchten<br />

• Tierethologie: Gehölzselektion von Nutztieren und ihre Bewertung <strong>für</strong> die Tiergerechtheit<br />

• Produktionstechnik und Produktionsleistung<br />

• Gesundfutter: Parasitenbelastung und Konstitution<br />

• Produktqualität: <strong>Aus</strong>wirkungen von Gehölzfutter auf Fleisch- und Milchqualität<br />

• Ökologische Aspekte von Futtergehölzen: biotische und abiotische Funktionen der Gehölze<br />

• Landschaftswert von Gehölzen mit Futterzwecke<br />

3.6.5 Beispiel 5: Interdisziplinäres Projekt „Weide-Mastschweine“<br />

Die ökologische Schweinehaltung ist zur Zeit nur wenig entwickelt. Die Gründe liegen vor allem in<br />

Unwägbarkeiten der Erzeugung sowohl in der Sauenhaltung als auch in der Schweinemast. Das ist bedauerlich, da<br />

sich der Markt <strong>für</strong> ökologisch erzeugtes Schweinefleisch durch relativ erfolgverheißende Prognosen auszeichnet.<br />

Ein wesentliches Problemfeld in der ökologischen Schweinemast besteht in der nicht ausreichend bearbeiteten<br />

Interaktion von genetischer Herkunft der Masttiere und Futtergrundlage (Genotyp-Umwelt-Interaktion) im Hinblick<br />

auf die ökonomisch erfolgreiche Erzeugung marktfähiger Schlachtkörper- und Fleischqualitäten (=<br />

Schlachtleistung).<br />

Derzeit stehen keine explizit <strong>für</strong> die ökologische Schweinemast gezüchteten Genotypen zur Verfügung. Der<br />

Ökomäster hat die Wahl zwischen schnellwüchsigen, magerfleischreichen Genotypen, die unter den Bedingungen<br />

der intensiven Schweinemast entstanden sind, oder in dieser Hinsicht weniger intensiv züchterisch bearbeiteten<br />

Rassen. Ersteren will und kann er nicht das entsprechend intensive Fütterungsregime bieten – z.B. ist der Einsatz<br />

synthetischer Aminosäuren verboten. Dies kann zu unbefriedigenden bzw. gering standardisierten Mast- und<br />

Schlachtleistungen mit entsprechenden ökonomischen Einbußen führen. Gleiches kann aus <strong>dem</strong> Rückgriff auf den<br />

zweitgenannten Rassepool resultieren, vor allem durch dessen erhöhte genetische Variabilität hinsichtlich der<br />

Verfettungsneigung. Darüber hinaus ist es bisher nicht befriedigend gelungen, monogastrische Nutztiere in den<br />

Systemablauf bzw. die Fruchtfolge des Ökobetriebes zu integrieren. Gerade die Freilandhaltung bietet in diesem<br />

Zusammenhang ein tier- und umweltgerechtes sowie ökonomisch interessantes Potential.<br />

Ziel des Projektes:<br />

• Allgemeinziel: Beitrag zur Förderung der ökologischen Schweinehaltung<br />

• Detailziele: Beitrag zur Integration der Mastschweinehaltung in die Fruchtfolge<br />

- Optimierung des Klee-Gras-Anbaues im Hinblick auf die Fruchtfolge und die tierischen<br />

Leistungen<br />

- Mast- und Schlachtleistungen unterschiedlicher Genotypen in der Freilandhaltung auf Klee-Gras<br />

mit rationierter Konzentratzufütterung<br />

- Kriterien der Tierhygiene<br />

- Umweltwirkungen des Mastsystems<br />

- Soziologische Aspekte<br />

- Sonstiges (was sich während der Jahre ergibt)

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