Aus dem Institut für Ökologischen Landbau Trenthorst - vTI
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122 Anhang 1: FAL-Kolloquium Ökolandbau 2003<br />
• der Erfassung der von Landwirten selbstentwickelten Problemlösungen, die einen Beitrag zur<br />
Weiterentwicklung der Produktionsverfahren im ökologischen <strong>Landbau</strong> auch auf anderen Standorten<br />
leisten können. Diese gilt es <strong>für</strong> die Praxis entsprechend aufzubereiten.<br />
• der Ermittlung von Schwachstellen sowie Entwicklungshemmnissen und Ableitung entsprechenden<br />
Forschungsbedarfs.<br />
• zur Erweiterung und Aktualisierung der bestehenden Datensammlungen zum ökologischen <strong>Landbau</strong>.<br />
• zur Weiterentwicklung der Förderpolitik. Dabei gilt es die derzeit angewendeten Fördermaßnahmen und<br />
potentielle Alternativen u.a. mit Hilfe von Simulationsmodellen zu analysieren und durch die Betriebsleiter<br />
beurteilen zu lassen.<br />
Methodik<br />
Es wird eine repräsentative bundesweite Erhebung auf 240 ökologisch wirtschaftenden Betrieben durchgeführt.<br />
Ein interdisziplinäres Team wird die Produktionsverfahren des Pflanzenbaus, der Tierhaltung sowie<br />
betriebswirtschaftliche Kennzahlen erheben, die u. a. <strong>für</strong> eine modellgestützte ökonomische Analyse genutzt<br />
werden. Soziologische Fragen zur Erfassung der Arbeits- und Berufsverhältnisse sowie der<br />
Kommunikationsstrukturen verschiedener Akteure des ökologischen <strong>Landbau</strong>s werden ebenfalls bearbeitet.<br />
Grundsätzlich wird <strong>dem</strong> Expertenwissen der BetriebsleiterInnen sowie den einzelnen betrieblichen<br />
Entwicklungspfaden eine wesentliche Bedeutung beigemessen.<br />
<strong>Aus</strong>wahl der Betriebe<br />
Auf Basis von anonymisierten Daten, die von den Kontrollstellen zur Verfügung gestellt wurden, wurde eine<br />
Zufallsauswahl von bundesweit 240 ökologisch bewirtschafteten Betrieben <strong>für</strong> eine detaillierte Befragung im<br />
Winterhalbjahr 2002/2003 (November 2002 bis März 2003) getroffen. Um die regionalen Spezifika der<br />
landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland zu berücksichtigen, wurden nach fünf Regionen geschichtete<br />
Stichproben gewählt.<br />
Aufbau des Fragebogens<br />
Im ersten Schritt werden die natürlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen sowie die einzelnen<br />
Verfahren des Pflanzenbaus und der Tierhaltung im ökologischen <strong>Landbau</strong> in Deutschland erfasst. Die erhobenen<br />
Parameter dienen der Charakterisierung der Betriebe und der gängigen Produktionsverfahren sowie der Erfassung<br />
von Problemen und Entwicklungshemmnissen in der landwirtschaftlichen Praxis. Zu<strong>dem</strong> sollen interdisziplinäre<br />
Problemzusammenhänge vermehrt Beachtung finden sowie Wechselwirkungen und Lösungen aus der Praxis<br />
aufgezeigt werden.<br />
• Betriebsstruktur<br />
• Standort und regionale Verteilung<br />
• Betriebs-, Erwerbs- und Rechtsform<br />
• Faktorausstattung<br />
• Verbandszugehörigkeit<br />
• Produktionsstruktur<br />
4.3 Der <strong>Aus</strong>schuss <strong>für</strong> Bedarfsnormen (AfBN) der Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährungsphysiologie (GfE) als<br />
Netzwerk der Tierernährer<br />
G. Flachowsky (TE)<br />
Der AfBN kann als ein Netzwerk der Tierernährer bezeichnet werden, in das das Wissen auf <strong>dem</strong> Fachgebiet<br />
einfließt. Neben den Versorgungsempfehlungen <strong>für</strong> Energie und Nährstoffe (Protein, Aminosäuren, Mengen- und<br />
Spurenelemente, Vitamine) werden auch Empfehlungen <strong>für</strong> Struktur, Wasser und andere Bestandteile des Futters<br />
abgeleitet (Tabelle 6):<br />
Neben Tierart und –kategorie werden bei der meist faktoriellen Ableitung der Versorgungsempfehlungen des<br />
AfBN auch Leistungshöhe und Haltungsform berücksichtigt, wenn Daten <strong>für</strong> eine wissenschaftliche<br />
Bedarfsableitung vorliegen. Da im Stoffwechsel zwischen Tieren aus herkömmlicher und ökologischer Haltung<br />
keine wesentlichen Unterschiede bestehen, können die vom AfBN abgeleiteten Versorgungsempfehlungen unter<br />
Berücksichtigung der jeweiligen Besonderheiten <strong>für</strong> alle Haltungsformen verwendet werden. Das Netzwerk des<br />
AfBN funktioniert auch, wenn infolge fehlender Daten entsprechende Untersuchungen an verschiedenen<br />
Einrichtungen initiiert werden müssen. In Tabelle 7 sind einige Arbeitsergebnisse des AfBN der letzten Jahre sowie<br />
die in Bearbeitung befindlichen Projekte zusammengestellt. Der AfBN als Netzwerk der Tierernährer ist an<br />
entsprechen<strong>dem</strong> Datenmaterial aus <strong>dem</strong> Bereich der ökologischen Tierhaltung interessiert, um weitere Details der<br />
Ableitungen berücksichtigen zu können.