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VGB POWERTECH 7 (2020) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat

VGB PowerTech - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 7 (2020). Technical Journal of the VGB PowerTech Association. Energy is us! Maintenance. Thermal waste utilisation

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Technical Journal of the VGB PowerTech Association. Energy is us!
Maintenance. Thermal waste utilisation

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Members´ News <strong>VGB</strong> PowerTech 7 l <strong>2020</strong><br />

Energieeffiziente Anlage soll 2022 den<br />

Betrieb aufnehmen<br />

Mit der Verbrennung nutzt enercity den<br />

Klärschlamm aus beh<strong>and</strong>eltem kommunalem<br />

Abwasser ressourcenschonend als erneuerbaren<br />

Energieträger. Bei der Konzeption<br />

der Anlage legt enercity höchste Priorität<br />

auf deren energetische Gesamteffizienz.<br />

So erzeugt der Neubau nicht nur den<br />

Strom, den er selbst benötigt, sondern<br />

speist darüber hinaus rund 50 Millionen<br />

Kilowattstunden Wärme in das städtische<br />

Fernwärmenetz ein. St<strong>and</strong>ort der Monoverbrennungsanlage<br />

ist das Gelände der<br />

Deponie des Zweckverb<strong>and</strong>s Abfallwirtschaft<br />

Region Hannover (aha) in Hannover-Lahe.<br />

Mit dem Bau der technischen<br />

Anlagenkomponenten hat enercity die Firma<br />

sludge2energy GmbH beauftragt, ein<br />

Joint Venture der Huber SE sowie der WTE<br />

Wassertechnik GmbH. Die Bauarbeiten<br />

werden im November <strong>2020</strong> beginnen. Die<br />

Aufnahme des Betriebes ist im 4. Quartal<br />

2022 geplant.<br />

Bis 2030 will enercity mindestens die<br />

Hälfte der Fernwärme in Hannover<br />

erneuerbar gewinnen<br />

enercity drückt beim Ausbau des Anteils<br />

an erneuerbarer Fernwärme aufs Tempo:<br />

Bis zum Jahr 2030 will der Energiedienstleister<br />

mindestens die Hälfte der Fernwärme<br />

in Hannover aus erneuerbarer Energie<br />

gewinnen. Neben der Klärschlammverwertungsanlage<br />

ist dafür der bereits realisierte<br />

Anschluss der Abfallverwertungsanlage<br />

der EEW Energy from Waste an das enercity-Fernwärmenetz<br />

ein wichtiger Baustein.<br />

Die Abfallverwertungsanlage steht in direkter<br />

Nachbarschaft zur geplanten Klärschlammverwertungsanlage<br />

und kann mit<br />

ihrer Abwärme bereits bis zu 25 Prozent<br />

des Fernwärmebedarfs in Hannover abdecken.<br />

LL<br />

www.enercity.de<br />

eins: Holzheizkraftwerk von eins<br />

hilft bei der Erreichung der<br />

städtischen Klimaziele<br />

(eins) eins gestaltet die Energiewende in<br />

Chemnitz aktiv und wird bis spätestens<br />

2029 komplett aus der Braunkohle aussteigen.<br />

Um die Energieversorgung der Menschen<br />

in Chemnitz aber auch darüber hinaus<br />

sicher zu stellen, wurde ein umfangreiches<br />

Wärmeversorgungskonzept erarbeitet,<br />

das sich aktuell in der Umsetzung befindet.<br />

Dieses beinhaltet neben der<br />

Installation von Gasmotorenheizkraftwerken<br />

auch die Errichtung eines hochmodernen<br />

Holzheizkraftwerkes (HHKW) im Gewerbegebiet<br />

Mauersbergerstraße in Siegmar.<br />

Damit wird zukünftig eine zuverlässige<br />

und preisstabile Versorgung der westlichen<br />

Stadtteile mit Fernwärme gesichert.<br />

Bei der Detailplanung für die Errichtung<br />

des Holzheizkraftwerkes setzt eins auf Expertise<br />

erfahrener Ingenieure und modernes<br />

Knowhow aus verschiedensten Bereichen.<br />

Wissen von Akteuren aus Verwaltung<br />

und Wissenschaft bildet eine fundierte<br />

Grundlage zur erfolgreichen, nachhaltigen<br />

und wirtschaftlich sinnvollen Gestaltung<br />

der Energiewende in Chemnitz.<br />

In einem fachlichen Austausch mit Wissenschaftlern<br />

der TU Dresden, des Deutschen<br />

Biomasse<strong>for</strong>schungszentrums sowie des<br />

Umweltamtes der Stadt Chemnitz wurde<br />

das Vorhaben zuletzt umfassend erörtert.<br />

Neben der Einbeziehung von Experten<br />

wird eins im Herbst <strong>2020</strong> sein Vorhaben<br />

den interessierten Bürgern und Gewerbetreibenden<br />

vorstellen und mit ihnen in die<br />

Diskussion gehen. Nach der Sommerpause<br />

und der Chemnitzer Oberbürgermeisterwahl<br />

werden wir rechtzeitig dazu einladen.<br />

Für Carina Kühnel, Umweltexpertin und<br />

Abteilungsleiterin beim Umweltamt der<br />

Stadt Chemnitz ist das geplante Holzheizkraftwerk<br />

ein Meilenstein für die Chemnitzer.<br />

Durch den Bau des HHKW erhöhe sich<br />

der Anteil regenerativer Energie an der<br />

Fernwärme in ganz Chemnitz von derzeit<br />

sechs auf über zehn Prozent.<br />

„Der Bau des Holzheizkraftwerkes stellt<br />

einen wichtigen Baustein zu Erreichung der<br />

Klimaschutzziele dar“, betont sie. Der<br />

St<strong>and</strong>ort wurde vorsorglich so gewählt,<br />

dass keine Lärmbelastung für Wohn- und<br />

<strong>and</strong>ere schutzwürdige Gebiete zu erwarten<br />

ist. Für die Luftreinhaltung werden im Projekt<br />

leistungsfähige Filteranlagen vorgesehen,<br />

zudem kommt nur schadst<strong>of</strong>ffreie Biomasse<br />

zum Einsatz, kein Altholz, so Carina<br />

Kühnel weiter. Dies prüft die L<strong>and</strong>esdirektion<br />

Sachsen detailliert im immissionsschutzrechtlichen<br />

Genehmigungsverfahren.<br />

Auch die Sorge vor erhöhter Verkehrsbelastung<br />

kann sie nehmen: „Da gegenwärtig<br />

pro Tag auf der Neefestraße rund 65.000<br />

KfZ und auf der BAB 72 rund 75.000 KfZ<br />

unterwegs sind, ergibt sich durch die mit<br />

dem HHKW einhergehenden zusätzlichen<br />

10 bis 12 LKW pro Kalendertag weder eine<br />

relevante Zusatzbelastung für Lärm noch<br />

für Luftschadst<strong>of</strong>fe“, erläutert Carina<br />

Kühnel. Außerdem betont die Umweltexpertin:<br />

„Der geplante St<strong>and</strong>ort des Holz-<br />

HKW beeinträchtigt auch nicht die stadtklimatischen<br />

Funktionen, da weder Kaltluftentstehungsgebiete<br />

versiegelt noch Luftleitbahnen<br />

abgeriegelt werden. Die nach<br />

der modernen Rauchgasreinigung verbleibenden<br />

Abgase der Anlage werden mittels<br />

des 48 m hohen Schornsteins in die freie<br />

Luftströmung über der Stadt abgeleitet.“<br />

Auch Wissenschaftlern wurde das Konzept<br />

von eins detailliert vorgestellt und mit<br />

ihnen diskutiert. Neben der Empfehlung<br />

alle Daten in einer anerkannten Fachzeitschrift<br />

zur Diskussion zu veröffentlichen,<br />

kamen die Experten jeweils für Ihr Fachgebiet<br />

zu folgenden Einschätzungen:<br />

Pr<strong>of</strong>. Michael Beckmann, Pr<strong>of</strong>essur für<br />

Energieverfahrenstechnik, TU Dresden:<br />

„Die Nutzung von Energiequellen ist eine<br />

wesentliche Grundlage unserer Gesellschaft<br />

und sie ist, gleich welcher Art – ob<br />

Wind, Sonne oder Biomasse – mit Wechselwirkungen<br />

mit der Umwelt verbunden.<br />

Holzartige Biomasse stellt die regenerative<br />

Energiequelle dar, welche über den Tagesund<br />

Jahresverlauf gesehen gänzlich unabhängig<br />

von Wetterfluktuationen bereitgestellt<br />

werden kann. Ihr kommt dadurch für<br />

ein zukünftiges Energiesystem, welches<br />

möglichst ohne fossile Energieträger auskommen<br />

soll, eine Sonderstellung zu. Biomasse<br />

besitzt gegenüber fluktuierenden<br />

regenerativen Energieträgern den Vorteil<br />

der Regelbarkeit und der planbaren Verfügbarkeit.<br />

Zweifelsfrei entstehen bei der<br />

energetischen Nutzung von Biomasse<br />

Emissionen – diese führen i.d. R. bei modernen<br />

Anlagen die dem St<strong>and</strong> der Technik<br />

entsprechen zu vernachlässigbaren Zusatzbelastungen<br />

bei Immissionen. Dafür<br />

sorgen u. a. die Festlegung von Grenzwerten<br />

und deren behördliche Überwachung.“<br />

Dr. Volker Lenz, Deutsches Biomasse Forschungszentrum,<br />

Bereichsleiter Thermochemische<br />

Konversion (Verbrennung, Abgasreinigung):<br />

„Biomasseheizkraftwerke sind eine mögliche<br />

Option bestehende Wärmenetze vergleichsweise<br />

schnell klimaneutral umzugestalten.<br />

In Verbindung mit den geplanten<br />

Blockheizkraftwerken, die zukünftig mit<br />

erneuerbaren Gasen betrieben werden<br />

können, trägt das Holzheizkraftwerk zu einer<br />

sicheren Wärmeversorgung bei. Die<br />

moderne Abgasreinigung kann Feinstaubemissionen<br />

im Schnitt von unter 1 mg/m³<br />

garantieren und liegt damit weit unter den<br />

gesetzlichen Grenzwerten. Langfristig<br />

kann die Anlage sogar eine Chance bieten<br />

CO 2 nicht mehr in die Atmosphäre zu entlassen,<br />

sondern Teile des industriellen<br />

CO 2 -Bedarfs auf eine erneuerbare Quelle<br />

umzustellen.“<br />

Hintergrund<br />

eins ist der führende kommunale Energiedienstleister<br />

in Chemnitz und der Region<br />

Südsachsen. Das Unternehmen mit Sitz<br />

in Chemnitz versorgt rund 400.000 Haushalts-<br />

und Gewerbekunden mit Erdgas,<br />

Strom, Internet, Wärme und Kälte sowie<br />

Wasser und energienahen Dienstleistungen.<br />

eins liegt mehrheitlich in kommunaler<br />

H<strong>and</strong>. Mit insgesamt 51 Prozent sind zu<br />

zwei gleichen Anteilen die Stadt Chemnitz<br />

und der Zweckverb<strong>and</strong> „Gasversorgung in<br />

Südsachsen“, ein Zusammenschluss von<br />

117 Städten und Gemeinden, beteiligt.<br />

Weitere Gesellschafter sind die Thüga AG<br />

(40%) und die enviaM AG (9%). Mit einem<br />

Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde<br />

Euro (Geschäftsjahr 2018) gehört eins zu<br />

den größten Unternehmen der Region.<br />

Rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />

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