VGB POWERTECH 7 (2020) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat
VGB PowerTech - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 7 (2020). Technical Journal of the VGB PowerTech Association. Energy is us! Maintenance. Thermal waste utilisation
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Technical Journal of the VGB PowerTech Association. Energy is us!
Maintenance. Thermal waste utilisation
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<strong>VGB</strong> PowerTech 7 l <strong>2020</strong><br />
Kurzfassungen<br />
Technisches Risikomanagement<br />
von Wasserkraftwerken<br />
Wolfgang Hamelmann, Klaus Engels<br />
und Peter Struckmann<br />
Beim Betrieb und der Inst<strong>and</strong>haltung eines großen<br />
Portfolios von Wasserkraftanlagen besteht<br />
die Heraus<strong>for</strong>derung für den Eigentümer und<br />
Betreiber darin, zu entscheiden, welche Investitionen<br />
zur Risikominderung und welche Inst<strong>and</strong>haltungsmaßnahmen<br />
wann an erster Stelle<br />
stehen sollten. Dies gilt insbesondere dann,<br />
wenn die Ressourcen an Personal und Budgets<br />
begrenzt sind und die Rentabilität der Anlagen<br />
optimiert werden muss. Die Situation er<strong>for</strong>dert<br />
eine effiziente und rationale Priorisierung von<br />
Aktivitäten und eine entsprechende Zuweisung<br />
von Budgets. Aber wie können die richtigen<br />
Kriterien und Investitionsprinzipien bestimmt<br />
werden, wenn das Gesamtziel ein sicherer, zuverlässiger,<br />
kon<strong>for</strong>mer und wirtschaftlicher Betrieb<br />
der Anlagen ist? Dieser Beitrag skizziert,<br />
wie ein Anlagen-Risikomanagementsystem bei<br />
dieser Bestimmung unterstützen kann.<br />
Optimierte Inst<strong>and</strong>haltungsstrategien<br />
in der thermischen Abfallverwertung<br />
Künstliche Intelligenz und High Quality<br />
Key Per<strong>for</strong>mance Indicators steigern<br />
Verfügbarkeit<br />
Mariusz Maciejewski und Harald Moos<strong>and</strong>l<br />
Thermische Abfallbeh<strong>and</strong>lungsanlagen (TAB)<br />
sind derzeit nahezu ausgelastet und arbeiten<br />
zumeist mit maximaler Verwertungskapazität.<br />
Nach technischen Optimierungen in den<br />
letzten Jahren ist eine weitere Steigerung des<br />
Durchsatzes meist nur durch eine Erhöhung<br />
der Betriebsstunden und damit einer Reduzierung<br />
der Stillst<strong>and</strong>zeiten möglich. Diese Ziele<br />
sind vor allem mit optimierten Strategien wie<br />
einer prädiktiven und damit zust<strong>and</strong>sorientieren<br />
Inst<strong>and</strong>haltung zu erreichen. Eine innovatives<br />
System der STEAG Energy Services<br />
GmbH (SES), das die MVV Umwelt, eines der<br />
führenden Unternehmen der Branche in Europa,<br />
in ihren Anlagen einsetzt, zeigt bereits, wie<br />
innovative und leistungsfähige Methoden in der<br />
Praxis genutzt werden können. Eine wesentliche<br />
Voraussetzung hierfür ist eine kontinuierliche<br />
Prozessgüte- und Zust<strong>and</strong>süberwachung von<br />
Anlagen und Komponenten in TAB. Eine zentrale<br />
Heraus<strong>for</strong>derung besteht dabei darin, aus der<br />
Fülle an Prozessdaten, die moderne Leitsysteme<br />
bereitstellen, zuverlässig Auffälligkeiten und<br />
auch schleichende Veränderungen zu identifizieren,<br />
um hierauf früh- und damit rechtzeitig<br />
reagieren zu können. Eine entscheidende Basis<br />
hierfür schaffen Methoden zur physikalischen<br />
Modellbildung in der prädiktiven Inst<strong>and</strong>haltung.<br />
Wegweisende Technologien wie Big Data<br />
und Machine Learning ermöglichen es in Kombination<br />
mit KI-Methoden überdies, die Verfahren<br />
zur Modellbildung und damit die Ermittlung<br />
von Referenzwerten zur Echtzeitüberwachung<br />
von TAB weitestgehend zu automatisieren. Von<br />
solchen Entwicklungen pr<strong>of</strong>itieren letztendlich<br />
vor allem die Anwender und damit die Betriebsführung<br />
und Inst<strong>and</strong>haltung in TAB.<br />
Feuerfeste Auskleidungen unter<br />
thermomechanischen Gesichtspunkten<br />
Holger Leszinski und Martin Breddermann<br />
Die Auslegung feuerfester Strukturen erfolgt üblicherweise<br />
aufgrund von Forderungen, die auf<br />
die zu erwartende Ofenatmosphäre zugeschnitten<br />
werden müssen: Dichtigkeit, thermische und<br />
chemische Verträglichkeiten, Minimierung der<br />
Wärmeverluste etc. Diesbezügliche Erfahrungswerte<br />
des Konstrukteurs und Wärmedurchgangsberechnungen<br />
am regulären Schichtaufbau<br />
sollen dafür sorgen, dass auf die fertiggestellte<br />
Anlage Verlass ist. Thermomechanischen<br />
Vorgängen hingegen wird vergleichsweise wenig<br />
Aufmerksamkeit gewidmet. Oftmals sind es<br />
Zwangsspannungen – im Betrieb hervorgerufen<br />
durch behinderte Temperaturver<strong>for</strong>mung und<br />
zum Teil um ein Vielfaches höher als Spannungen<br />
infolge Eigenlasten oder Ofeninnendruck –<br />
welche Anlagenteile „in die Knie zwingen“ können.<br />
Selbst nach Eintreten derartiger Versagensfälle<br />
werden die Ursachen häufig an falscher<br />
Stelle gesucht, unter <strong>and</strong>erem weil die thermomechanischen<br />
Wechselwirkungen der einzelnen<br />
Strukturkomponenten nicht bekannt sind oder<br />
unterschätzt werden. Selbstverständlich kann<br />
man sich dem Komplex Feuerfestbau mit seinen<br />
auch in thermomechanischer Hinsicht zahllosen<br />
Unwägbarkeiten nur annähern; dazu werden im<br />
vorliegenden Beitrag die grundlegenden Mechanismen<br />
erläutert, beispielhafte thermomechanische<br />
Betrachtungen verschiedener Konstruktionsbeispiele<br />
aufgezeigt, und die daraus<br />
ableitbaren Möglichkeiten zur Optimierung der<br />
Sicherheit und Langlebigkeit dargelegt.<br />
Thermische Turbomaschinen<br />
Beratungsleistung für den Anlagenbetreiber<br />
Gerald Kulhanek, Michael Schwaiger,<br />
Dominik Franzl und Leonhard Franz Pölzer<br />
In vielen Betriebsanlagen stellen die Thermischen<br />
Turbomaschinen die Kernkomponente<br />
dar. Nach eingetretenen Schäden, bei Revisionen,<br />
bei großen Revamp/Retr<strong>of</strong>it Projekten aber<br />
auch bei Neuanschaffungen, besteht seitens der<br />
Anlagenbetreiber häufig Interesse daran für einen<br />
begrenzten Zeitraum Beratungsleistungen<br />
von externen Beratungsunternehmen anzunehmen.<br />
Der Turbomaschinenmarkt ist in den letzten<br />
Jahren und Jahrzehnten durch starke Veränderungen<br />
geprägt worden. Dadurch entsteht ein<br />
Bedarf an unabhängigen technischen Beratungsleistungen<br />
im Bereich Thermische Turbomaschinen,<br />
die Anlagenbetreiber in Projekten mit<br />
Fokus auf die Kernkomponente Thermische Turbomaschine<br />
bei gleichzeitiger Mitbetrachtung<br />
der Peripherie in verschiedenen Projektphasen<br />
unterstützen. In diesem Beitrag werden die wesentlichen<br />
Voraussetzungen definiert und erläutert,<br />
die ein Turbomaschinenberatungsteam erfüllen<br />
sollte, um eine nachhaltige Partnerschaft<br />
mit einem Anlagenbetreiber gewährleisten zu<br />
können. Basierend auf langjähriger Praxiserfahrung<br />
wird die B<strong>and</strong>breite an Aufgabenstellungen,<br />
bei denen sich die Inanspruchnahme von<br />
Beratungsleistungen im Bereich Thermischer<br />
Turbomaschinen bewährt hat vorgestellt, sowie<br />
dabei entwickelte Lösungspraktiken aufgezeigt.<br />
Stellungnahme zum IT-Sicherheitsgesetz 2.0<br />
Stefan Loubichi<br />
Im Juli 2015 wurde das (erste) IT-Sicherheitsgesetz<br />
(IT-SIG) in Kraft gesetzt. Es war ein wichtiger<br />
erster Meilenstein, mit der die Bundesrepublik<br />
Deutschl<strong>and</strong> zum Vorreiter in Sachen IT-<br />
Schutz in der Europäischen Union wurde. Wie<br />
gut die Bundesrepublik Deutschl<strong>and</strong> war, lässt<br />
sich auch daran erkennen, dass das europäische<br />
Pendant, die NIS Direktive erst im Jahr 2017 in<br />
Kraft trat. In diesem Beitrag wird der Entwurf<br />
des ITR-Sicherheitsgesetzes 2.0 vorgestellt,<br />
der im Mai <strong>2020</strong> veröffentlicht wurde. Es wird<br />
erwartet, dass der Entwurf mit leichten Änderungen<br />
bis Ende des Jahres in Kraft treten wird.<br />
Sowohl die Betreiber als auch die Hersteller von<br />
Kernkomponenten müssen sich mit neuen (gesetzlichen)<br />
An<strong>for</strong>derungen an ihre IT-/OT-Systeme<br />
ausein<strong>and</strong>ersetzen. Mögliche Konsequenzen<br />
werden in diesem Beitrag dargestellt. Natürlich<br />
gibt es im IT-Sicherheitsgesetz 2.0 noch Verbesserungsbedarf.<br />
Aber das neue IT-Sicherheitsgesetz<br />
2.0 wird helfen, die Sicherheit von morgen<br />
zu erreichen.<br />
Das Bi<strong>of</strong>ficiency Projekt | Teil 1: Umgang mit<br />
aschebedingten Heraus<strong>for</strong>derungen in<br />
biomassebefeuerten Heizkraftwerken<br />
Lynn Hansen, Thorben de Riese,<br />
Richard Nowak Delgado, Timo Leino,<br />
Sebastian Fendt, Pedro Abelha, Hanna Kinnunen,<br />
Partik Yrjas, Flemming Fr<strong>and</strong>sen, Bo S<strong>and</strong>er,<br />
Frans van Dijen <strong>and</strong> Hartmut Splieth<strong>of</strong>f<br />
Das von der EU geförderte Projekt Bi<strong>of</strong>ficiency<br />
entwickelte einen Entwurf für die nächste <strong>Generation</strong><br />
von Biomasse-gefeuerten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen,<br />
die mit Brennst<strong>of</strong>fen<br />
niedriger Qualität arbeiten und eine sichere<br />
und nahezu kohlenst<strong>of</strong>fneutrale Stromerzeugung<br />
gewährleisten. In diesem ersten Teil einer<br />
Reihe von zwei Publikationen wird eine Zusammenfassung<br />
der Aktivitäten zur Bewältigung<br />
aschebedingter Probleme in biomassegefeuerten<br />
Kesseln gegeben. Die drei untersuchten<br />
thermochemischen Vorbeh<strong>and</strong>lungsmethoden,<br />
Torrefizierung, hydrothermale Karbonisierung<br />
und Dampfexplosion erwiesen sich als geeignet,<br />
um Restst<strong>of</strong>fe durch eine Erhöhung der Energiedichte<br />
und Verbesserung der Lager- und H<strong>and</strong>habungseigenschaften<br />
zu Veredeln. In Versuchen<br />
vom Labor- bis zum Vollmaßstab in Staubfeuerungs-<br />
und Wirbelschichtanlagen wurden<br />
aschebedingte Probleme bei der Biomasseverbrennung<br />
wie Depositionen, Feinstaubbildung<br />
und Korrosion untersucht. Bei Versuchen in<br />
Wirbelschichtsystemen wurde eine Optimierung<br />
der Additivzusammensetzung durchgeführt,<br />
wobei sich elementarer Schwefel als der<br />
kostengünstigste Zusatzst<strong>of</strong>f für diesen Fall herausstellte.<br />
Es konnte gezeigt werden, dass die<br />
Vorbeh<strong>and</strong>lung von Stroh durch Torrefizierung<br />
in Kombination mit einem Waschschritt eine<br />
wesentlich geringere Menge an Additiven er<strong>for</strong>dert,<br />
die während der Verbrennung zugegeben<br />
werden muss. Biomasseaschen aus verschiedenen<br />
Quellen wurden auf der Basis ihrer Zusammensetzung<br />
und möglicher Verwertungswege<br />
klassifiziert, um künftig eine umweltschädliche<br />
Deponierung von Biomasseaschen zu vermeiden.<br />
Es wurden innovative Nutzungsoptionen<br />
identifiziert, wie z.B. die Verwendung von Biomasseaschen<br />
in Baust<strong>of</strong>fen oder die Rückgewinnung<br />
von Nährst<strong>of</strong>fen.<br />
100 Jahre <strong>VGB</strong>: Eine Zeitreise<br />
| Wasserkraft<br />
Entwicklungspotentiale in der Wasserkraft<br />
E. Göde<br />
Wasserkraft: Heraus<strong>for</strong>derungen in Europa<br />
Michel Vogien und Hans Peter Sistenich<br />
Know-how-Erhalt und Qualitätssicherung<br />
bei Wasserkraftanlagen<br />
Josef F. Ciesiolka <strong>and</strong> Hans-Christoph Funke<br />
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