journal of european integration history revue d'histoire de l ...

Book reviews – Comptes rendus – Buchbesprechungen 135
fied cooperation for lack of a genuine common approach, despite the progress brought about by the
Treaty of Amsterdam. By way of example, she states the difficulty to obtain the reciprocal recognition
of national visas or to agree on consensually applied legislation on the right of asylum in
accordance with particular adjustments requested and obtained by certain member States.
The rigorous and very clearly structured study of the different treaties and conventions is
completed by numerous references (presented in footnotes, which allows a fluent reading of
the corpus text) to institutional texts, to decisions setting judicial precedents as regards the
foreigner’s rights in the European Union, or to scenarios arising from particular political
contexts, which often emphasise the constraints of real life by confronting the determination
to abolish gradually the frontiers between the member States with the requirement to obtain
a high level of security in these same states.
The work combines with talent an expert knowledge of both the texts and the practices of
the different member states. It is an essential handbook for the jurist as well as the sociologist.
Unfortunately, the thematic index doesn’t always reveal the richness of its contents.
Andrée Bachoud
Professeur à l’Université de Paris 7
Directrice du CERMI
(Centre d’Etudes et de Recherches sur les Migrations Ibériques)
Bernadette WHELAN – Ireland and the Marshall Plan, 1947-1957. Dublin, Four Courts
Press, 2000, 426 S. – ISBN 1-85182-517-7. – 39,38 £.
Sieht man von den drei Gründungsmitgliedern der Sechsergemeinschaft ab, zählte die Rolle der
“kleinen” Länder im Prozess der europäischen Integration bislang eher zu den vernachlässigten
Feldern der Forschung. Schon deshalb verdient die von Joe Lee betreute Dissertation über Irlands
Beteiligung am European Recovery Programme (ERP) und dessen Auswirkungen auf Politik,
Wirtschaft und Kultur des Landes Anerkennung. Bemerkenswert erscheint auch, dass die Arbeit
nicht mit dem Auslaufen des ERP endet, sondern längerfristige Effekte durchaus einbezieht.
Ihrem Untersuchungsgegenstand entsprechend, hat Bernadette Whelan, mittlerweile
Dozentin für Neue Geschichte an der Universität Limerick, die einschlägigen Archive in
Irland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten aufgesucht und dabei Akten unterschiedlicher
Provenienz – darunter diplomatische Akten, Kabinettsprotokolle, Unterlagen
der Economic Cooperation Administration (ECA), der Ressorts für Wirtschaft, Handel und
Finanzen sowie Nachlässe von Regierungschefs, Ministern und Beamten – ausgewertet.
Etwas schmal wirkt dagegen die Literaturbasis; insbesondere fällt auf, dass weder deutsche
noch französische Literatur berücksichtigt wurde. Whelans Aussagen etwa über den Anteil
westzonaler Experten an der Formulierung der verschiedenen Programme oder über Motive
und Ziele der französischen ERP-Politik reflektieren deshalb nicht immer den Stand der
Forschung. Dieser Mangel springt nicht zuletzt deswegen ins Auge, weil sie sich mit der
englischsprachigen Literatur, vor allem mit den Thesen und Ergebnissen Alan Milwards und
Michael Hogans, intensiv und auch gewinnbringend auseinanderzusetzen versteht.
Das Buch ist nach chronologisch-systematischen Gesichtspunkten gegliedert. Zunächst
beschreibt die Autorin die – keineswegs überschwängliche – irische Reaktion auf die Einladung
zur Teilnahme am ERP: Immerhin eröffnete die Mitarbeit die Möglichkeit, die diplomatischen
Kontakte auszuweiten, und überhaupt blieb Irland schon aus wirtschaftlichen
Gründen kaum eine andere Wahl. Irische Vertreter beteiligten sich folglich aktiv an den
Beratungen des Committee of European Economic Co-operation und pflegten dabei die Ver-