Forschung Migration und Gesundheit im Rah - Bundesamt für ...

Résumé
Dans une perspective socioculturelle, l’on a procédé à
l’étude du contexte sanitaire dans lequel vivent les migrants,
en partant de l’avis des acteurs concernés. Les
migrants issus de pays d’Afrique, bénéficiant d’un statut
de séjour stable et considérés, d’un point de vue personnel
et/ou extérieur, comme résilients, se trouvent au
centre de cette étude. En se basant sur les résultats des
études de cas menées à Zurich et à Bâle, et des débats
ayant eu lieu à Berne, Bienne et Genève, l’équipe de
chercheurs suisses et africains est arrivée à la conclusion
que les sujets de l’étude ont une vision multidimensionnelle
et dynamique de la santé et qu’ils considèrent
qu’il leur incombe personnellement d’entretenir leur santé
dans les conditions de vie souvent difficiles inhérentes
à la migration. Ils ont en outre appris à expliquer leur
mal-être physique et mental comme un signal de stress.
L’acceptation de ce tableau clinique, bien connu des profanes
et des experts en Suisse, offre non seulement une
perspective d’action dans le domaine de l’entraide, soutenue
par les institutions et les organisations, mais elle
procure également de nouvelles possibilités de dialogue
entre les migrants et les représentants du système social
et sanitaire suisse.
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Sintesi
Bundesamt für Gesundheit orientieren sich an diesem positiven
Verständnis von Gesundheit der WHO, wie es in der Ottawa
Charta ausformuliert ist. Sie verstehen Gesundheit nicht
nur als Geschenk, sondern auch als etwas, was ein Stück weit
erworben, erhalten und beständig gefördert werden muss.
Gesundheitsförderung setzt sowohl bei den Verhaltensweisen
der Menschen an als auch bei den Verhältnissen, in denen die
Menschen leben, und beschränkt sich nicht auf das Gesundheits-
und Sozialwesen.
Zu Migration und Gesundheit bieten neuere Studien erste
Ansatzpunkte für eine Hinwendung zu einer salutogenetischen
Perspektive. Laut einer quantitativen Untersuchung in
Deutschland korreliert die subjektiv empfundene Gesundheit
von Migrantinnen stark mit Migrationsgründen und dem Kohärenzgefühl
(Pourgholam-Ernst 2002). Qualitative Studien in der
Schweiz zeigen auf, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen
Gesundheit und die erzählerische Rekonstruktion bereits
die Resilienz stärken können (Verwey 2006), jede Rekonstruktion
aber immer auch ein komplexes Produkt der Interaktion
der Beteiligten ist (Ossipow und Toscani 2006). Studien, die
explizit resiliente Personen ins Zentrum des Forschungsinteresses
stellten, konnten deren Mobilisierung von Ressourcen
am besten verdeutlichen (Boger 2004, Ossipow und Toscani
2006). Eine dieser Studien (Boger) ging der Frage nach, auf
welche Quellen von Gesundheitswissen sich in Deutschland
lebende AfrikanerInnen beziehen. Leider hat sie, wie viele andere
Untersuchungen vor ihr, mehr Informationen zum Wissen
über Krankheitsprävention bzw. -behandlung als über Gesundheitsvorstellungen
und -handeln hervorgebracht. Soweit wir
die Forschungsliteratur überblicken, ist es noch weitgehend
eine offene Frage, von welchen Vorstellungen von Gesund-
In una prospettiva multiculturale, si è proceduto a uno
studio sul contesto sanitario nel quale vivono i migranti,
partendo dal punto di vista degli attori direttamente interessati.
Al centro dell’indagine vi sono i migranti originari
di Paesi africani provvisti di uno statuto di residenza
sicuro che si considerano e/o sono considerati persone
resilienti. Dallo studio della casistica effettuato a Zurigo
e a Basilea, così come negli incontri di gruppo tenutisi a
Berna, Bienne e Ginevra il team di ricerca svizzero-africano
è giunto alla conclusione che le persone interpellate
nell’ambito della ricerca hanno una comprensione pluridimensionale
e dinamica della salute e che considerano il
fatto di rimanere in salute nelle condizioni di vita spesso
difficili cui è confrontata la migrazione come un vero e
proprio dovere. Inoltre hanno imparato a interpretare il
malessere fisico e psichico come «stress». Il fatto di appropriarsi
di quest’immagine della malattia molto diffusa
in Svizzera tra i profani e gli esperti non offre solamente
una prospettiva nell’ambito dell’autoaiuto, sostenuto dalle
istituzioni e le organizzazioni, bensì apre nuove possibilità
per un dialogo tra i migranti e i rappresentanti del
sistema sanitario e sociale svizzero.
Summary
With an exploration of personal experience as the point
of departure, migrants’ experience of health was investigated
from the viewpoint of the migrants themselves.
The focus was put on migrants from African countries
who had secure residence status and were rated as
resilient by themselves and/or others. On the basis of
case studies in Zurich and Basel and group discussions
in Bern, Biel and Geneva, the team of Swiss and African
researchers concluded that the individuals studied
regarded health as multidimensional and dynamic and
staying healthy under the often difficult conditions of migration
as an actual task. The migrants have also learnt
to interpret physical and emotional illness as ‘stress’.
The appropriation of this clinical picture, which is popular
among both experts and laypersons in Switzerland, is
not just a basis for helping migrants to help themselves,
which is an approach that can be underpinned by institutions
and organizations. It also opens up new opportunities
for migrants and representatives of the Swiss health
care and social services systems to engage in dialogue.
heit sich MigrantInnen in ihrem Alltagshandeln leiten lassen.
An diese Frage knüpft das vorliegende Forschungsprojekt an.
Was heisst Gesundsein in der Migration aus der Sicht der betroffenen
Akteure? Wir gehen davon aus, dass das Erleben
von Gesundsein und das damit einhergehende Handeln Ergebnisse
von Wechselwirkungen zwischen individuellen, aber
auch sozialen bzw. kulturellen Konstruktionen der Lebenswelt
unter spezifischen historischen, politischen und ökonomischen
Bedingungen sind.
2 Vorgehen / Methodik
In unserer Studie beschränken wir uns auf Eingewanderte aus
Ländern südlich der Sahara. Ende 2004 lebten rund 42’700
Menschen aus Subsahara-Afrika in der Schweiz, sie stammen
aus 49 Ländern und sind aus verschiedenen Gründen in die
Schweiz gekommen (Flucht, Arbeitssuche, Heirat, Familiennachzug,
Ausbildung). Das Erleben fremdenfeindlicher Haltungen
(Fröhlicher-Stines 2004) und Schwierigkeiten beim Zugang
zum Arbeitsmarkt, die sich in einer zehnmal höheren Erwerbslosenrate
als in der Schweizer Bevölkerung ausdrücken (Widmer
2005: 53), gehören zu ihren Alltagserfahrungen.
Da sowohl zum Thema als auch zur Untersuchungsgruppe nur
wenig bekannt war, führte unser afrikanisch-schweizerisches
Forschungsteam zunächst eine explorative Studie in Form von
20 Fallstudien in Zürich und Basel durch. Wir suchten Frauen
und Männer, die mit einem relativ sicheren Aufenthaltsstatus
hier leben und als resilient betrachtet werden. So hofften wir,
Ressourcen aufzudecken, die in der Migrationssituation ihre
«salutogenetische Wirksamkeit entfalten» (Marschalck und