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Forschung Migration und Gesundheit im Rah - Bundesamt für ...

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Inanspruchnahme stationär-psychiatrischer<br />

Versorgung durch SchweizerInnen <strong>und</strong> AusländerInnen <strong>im</strong> Kanton Zürich 1995–2002*<br />

Ulrich Frick (1), (2), Ralph Lengler (1), Martin Neuenschwander (3), Jürgen Rehm (1), (4), Corina Salis Gross (1), (5)<br />

Zusammenfassung<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Über die psychische Ges<strong>und</strong>heit der AusländerInnen<br />

in der Schweiz existieren lediglich Studien mit subjektiven<br />

Befragungsdaten.<br />

Ziel: Gewinnung deskriptiver versorgungsepidemiologischer<br />

Daten zur psychischen Ges<strong>und</strong>heit von AusländerInnen <strong>im</strong><br />

Vergleich zur Schweizer Wohnbevölkerung in einem grösseren<br />

Schweizer Kanton über einen längeren Zeitraum.<br />

Methoden: Best<strong>im</strong>mung von alters-, geschlechts- <strong>und</strong> gemeindespezifischen<br />

Hospitalisierungsraten <strong>für</strong> Ausländer <strong>und</strong><br />

Schweizer aufgr<strong>und</strong> eines psychiatrischen Fallregisters <strong>für</strong> die<br />

Jahre 1995 bis 2002.<br />

Ergebnisse: Ausländer beider Geschlechter <strong>im</strong> mittleren Lebensalter<br />

(35–49 Jahre) sowie junge ausländische Frauen<br />

(< 35 Jahre) zeigen ein klar niedrigeres Niveau an Hospitalisierungen<br />

<strong>und</strong> einen Anstieg der Raten parallel zur schweizerischen<br />

Bevölkerung. Junge ausländische Männer (< 35 Jahre)<br />

<strong>und</strong> ältere ausländische Männer (50+ Jahre) gleichen sich in<br />

den Hospitalisierungsraten bis 2002 weitgehend dem Risiko<br />

der Einhe<strong>im</strong>ischen an. Ausländische Frauen ab 50 Jahren<br />

überholten in jüngster Zeit die schweizerischen Frauen in der<br />

Hospitalisierungsrate.<br />

Schlüsse: Ein möglicher «Healthy Migrant»-Effekt tritt vermutlich<br />

zeitnah zum <strong>Migration</strong>sereignis auf. Bei Ausländern mit<br />

langer Aufenthaltsdauer oder in der zweiten Generation verliert<br />

sich dieser Effekt, wobei <strong>für</strong> ausländische Frauen mit längerer<br />

Aufenthaltsdauer in der Schweiz möglicherweise eine<br />

spezifische Risikokonstellation mit einer erhöhten psychiatrischen<br />

Inanspruchnahme einhergeht. Junge Frauen könnten<br />

mit erheblichen Zugangsbarrieren (familiärer <strong>und</strong> struktureller<br />

Art) konfrontiert sein.<br />

Key Words: migration, mental health, health system utilization,<br />

population trends, gender health<br />

* Dieses <strong>Forschung</strong>sprojekt wurde vom B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit mit dem Vertrag<br />

Nr. 03.001542 <strong>im</strong> <strong>Rah</strong>men der B<strong>und</strong>esstrategie «<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

2002–2007» unterstützt.<br />

(1) Institut <strong>für</strong> Sucht- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsforschung, Zürich<br />

(2) Fachhochschule Technikum Kärnten, Österreich<br />

(3) vormals Arbeitsgruppe Public Mental Health, Psychiatrische Universitätsklinik,<br />

Zürich; jetzt: Institut <strong>für</strong> Sucht- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsforschung, Zürich<br />

(4) University of Toronto, Canada<br />

(5) Institut <strong>für</strong> Sozialanthropologie der Universität Bern<br />

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