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Forschung Migration und Gesundheit im Rah - Bundesamt für ...

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) Jüngere Frauen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

Bei den jüngeren Frauen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> ist die Angleichung<br />

ihrer Inanspruchnahmegewohnheiten an die gleichaltrigen<br />

Schweizerinnen derzeit noch weit weniger gewährleistet<br />

als bei den jungen ausländischen Männern.<br />

c) Ältere Frauen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

Frauen mit <strong>Migration</strong>serfahrung mit einem Lebensalter von<br />

50 Jahren haben entgegen der bei den übrigen Alters- <strong>und</strong> Geschlechtsgruppen<br />

<strong>für</strong> MigrantInnen eher niedrigeren Hospitalisierungsquote<br />

in stationärpsychiatrischer Behandlung <strong>im</strong> Jahr<br />

2002 die gleichaltrige schweizerische Bevölkerung <strong>im</strong> Morbiditätsrisiko<br />

überholt.<br />

Als weiteren Zielpunkt einer Valorisierung der hier vorgelegten<br />

Ergebnisse schlagen wir vor, die weiteren Integrationsbemühungen<br />

in den Gemeinden mit hohem Anteil an ausländischen<br />

BewohnerInnen <strong>und</strong> mit hohen Pro-Kopf-Ausgaben <strong>im</strong> Sozialbereich<br />

zu konzentrieren. Wie gezeigt werden konnte, war in<br />

solchen Gemeinden <strong>für</strong> MigrantInnen der geringste «Healthy<br />

Migrant»-Effekt feststellbar <strong>und</strong> stieg die psychiatrische Hospitalisierungsrate<br />

zwischen 1995 <strong>und</strong> 2002 dort besonders<br />

steil an <strong>und</strong> betraf nicht nur MigrantInnen mit einem steileren<br />

Anstieg der Hospitalisierungszahlen, sondern auch den<br />

schweizerischen Bevölkerungsanteil. Gemeindenahe Präventionsarbeit<br />

könnte sich dabei am Konzept niedrigschwelliger,<br />

stadtteilbezogener Kontaktmöglichkeiten orientieren.<br />

Zudem wäre genau abzuklären, inwiefern der Strukturwandel<br />

in der schweizerischen Psychiatrielandschaft <strong>für</strong> die generelle<br />

Zunahme an Hospitalisationen verantwortlich ist <strong>und</strong> ob z.B.<br />

die daraus entstandenen kürzeren Hospitalisationsaufenthalte<br />

<strong>und</strong> reduzierten Bettenzahlen zu einem Drehtüreffekt führen,<br />

der sich auch in den Resultaten der vorliegenden Studie bemerkbar<br />

macht.<br />

6 Referenzen<br />

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Jahrbuch des Kantons Zürich 2004. Zürich: Statistisches Amt<br />

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Zürich: Seismo.<br />

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