Corporate Accountability - Nord-Süd-Netz
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II. Der Global Compact<br />
in der Praxis<br />
1. Die wichtigste Arbeitsmethode ist<br />
der Dialog über „Good Practices“ bei der<br />
Erfüllung, Umsetzung und Förderung der<br />
zehn Prinzipien. Instrument dafür sind<br />
sog. „Lernforen“ („Learning Forums“).<br />
Lernforen fi nden sowohl auf globaler<br />
und regionaler als auch auf nationaler<br />
Ebene statt. Wichtigstes interaktives<br />
Lernforum ist die GC Website, die Anfang<br />
2006 „relaunched“ wurde (http://www.<br />
unglobalcompact.org) 4 .<br />
2. Fortschrittsbericht (Communication<br />
on Progress): Jedes GC-Unternehmen<br />
muss einmal jährlich über konkrete Schritte<br />
bei der Umsetzung der zehn Prinzipien<br />
an das GC-Offi ce Bericht erstatten. Als<br />
Orientierungshilfe bei der Erstellung der<br />
Berichte wurde ein „Pocket Guide on the<br />
Communication on Progress“ herausgegeben.<br />
3. Politikdialoge: Bisher fanden „Policy<br />
Dialogues“ über vielfältige Themen<br />
statt: Investitionen in den am wenigsten<br />
entwickelten Ländern (LDCs), Korruptionsbekämpfung<br />
oder die Rolle von Unternehmen<br />
in Krisen- und Konfl iktregionen. In<br />
Deutschland fand u.a. ein viel beachteter<br />
Politikdialog zum Thema „Wirtschaft und<br />
Menschenrechte“ statt, der sich mit den<br />
„UN-Normen über die menschenrechtliche<br />
Verantwortung von transnationalen<br />
Unternehmen und anderen Wirtschaftunternehmen“<br />
beschäftigte. Auch wenn die<br />
UN-Normen weiterhin umstritten bleiben,<br />
können sie Unternehmen als wichtige<br />
Orientierung bei der Erstellung ihrer fi rmeneigenen<br />
Verhaltenskodizes dienen. Dies<br />
zeigt das Beispiel der „Business Leaders<br />
Initiative on Human Rights“ (BLIHR) in<br />
Großbritannien, die zusammen mit dem<br />
GC-Offi ce einen „Guide for Integrating<br />
Human Rights into Business Management“<br />
herausgegeben haben.<br />
11<br />
Teil I / Global Compact – Bilanz und Perspektiven<br />
4. <strong>Netz</strong>werke: Weltweit sind inzwischen<br />
ca. 50 lokale GC-<strong>Netz</strong>werke<br />
mit sehr heterogenen Strukturen und<br />
unterschiedlichem Formalisierungsgrad<br />
entstanden.<br />
5. Partnerschaftsprojekte: der GC<br />
unterstützt Entwicklungsprojekte, die<br />
die Wirtschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
mit UN-Organisationen,<br />
der Zivilgesellschaft sowie nationalen<br />
und internationalen Entwicklungsorganisationen<br />
mit dem Ziel durchführt, mehr<br />
Ressourcen aus dem privaten Sektor zur<br />
Erreichung der globalen Entwicklungsziele<br />
(MDGs) zu mobilisieren. Auch in<br />
Deutschland ist eine zunehmend Zahl<br />
von PPP-Projekten mit GC-Firmen zu<br />
verzeichnen (Themen: HIV/Aids-Prävention<br />
am Arbeitsplatz, nachhaltige<br />
Baumwollproduktion in Afrika, Überwindung<br />
von Kinderarbeit, Aufbau<br />
sozialer Sicherungssysteme u. a.).<br />
4 Alle in diesem Artikel erwähnten Publikationen des GC sind auf dieser Homepage zu fi nden.<br />
III. Neuer GC-Governance-<br />
Rahmen angenommen<br />
Beim GC-Leaders Summit 2004<br />
forderte Kofi Annan eine strategische<br />
Überprüfung des GC und die Erarbeitung<br />
eines neuen Regelungsrahmens mit den<br />
Zielen: Stärkere Schwerpunktsetzung,<br />
mehr Transparenz und nachhaltigere<br />
Wirkungen des GC.<br />
Mit der Erarbeitung wurden der<br />
Leiter des GC-Offi ce Georg Kell und der<br />
damalige GC-Sonderbeauftragte John<br />
Ruggie beauftragt.<br />
Der neue GC-Governance-Rahmen<br />
wurde am 12. August 2005 von Kofi<br />
Annan angenommen und soll im Laufe<br />
eines Jahres umgesetzt werden.