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Corporate Accountability - Nord-Süd-Netz

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6. Wir brauchen einen<br />

langen Atmen<br />

Der „Partnerschaften-Durchmarsch“<br />

ist den Konzernen 2002 beim Weltgipfel<br />

in Johannesburg nicht gelungen. Das<br />

ist ein Erfolg. Seitdem aber nimmt der<br />

Einfluss internationaler Konzerne auf die<br />

globale Politik weiter zu. Dieser Machtzuwachs<br />

erfolgt vielfach schleichend, so<br />

dass dieser Prozess, anders als im Kontext<br />

der großen Medienaufmerksamkeit rund<br />

um Johannesburg, nicht leicht skandalisiert<br />

werden kann.<br />

Die konzernkritische Zivilgesellschaft<br />

muss es schaffen, die eine Forderung die<br />

sie eint, die Notwendigkeit verbindlicher<br />

sozialer und ökologischer Standards,<br />

global wieder sichtbar werden zu lassen.<br />

Das wird nicht einfach. Der G8-Gipfel in<br />

Deutschland und der Global Compact<br />

Leaders Summit auf globaler Ebene bieten<br />

dafür zwei mögliche „Hooks“.<br />

Gleichzeitig müssen NGOs, Gewerkschaften,<br />

kritische Wissenschaftler etc.<br />

weiter miteinander diskutieren, wie sie<br />

mehr Verbindlichkeit erreichen wollen.<br />

Ist eine internationale Konvention zur<br />

Unternehmensverantwortung der richtige<br />

Weg? Brauchen wir eine Ausweitung<br />

des Mandats des Internationalen<br />

Gerichtshofs? Welche Rolle können die<br />

UN-Normen spielen? Was ist die Rolle<br />

der ILO-Standards?<br />

In der gegenwärtigen politischen<br />

Lage mag es akademisch erscheinen,<br />

derartige Fragen zu stellen (und sicherlich<br />

sollte diese Diskussion nicht auf eine<br />

reine Instrumentendebatte verkürzt<br />

werden). Es ist aber wichtig, dass diese<br />

Diskussion weiter geht. Wir müssen<br />

Teil I / Wachsender Einfluss der Konzerne? Partnerschaften und die Privatisierung der UN<br />

unsere Vorschläge für die internationale<br />

Regulierung von Konzernen konkretisieren.<br />

Niemand hat 2002 damit gerechnet,<br />

dass es möglich sein würde, das Thema<br />

Konzernmacht in Johannesburg so prominent<br />

anzusprechen. Dann kam Enron<br />

– und es wurde plötzlich möglich. Für den<br />

nächsten historischen Moment, an dem<br />

die globale Regulierungslücke, in der<br />

internationale Konzerne heute operieren,<br />

offensichtlich wird, müssen wir vorbereitet<br />

sein. In diesem Moment müssen wir<br />

einige breit verankerte Vorschläge sofort<br />

einbringen können – um die Gunst der<br />

politischen Stunde, die kommen wird,<br />

nutzen zu können. Wer weiß, vielleicht ist<br />

es 2007 beim Leaders Summit des Global<br />

Compact schon (wieder) soweit?<br />

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