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Corporate Accountability - Nord-Süd-Netz

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Werner Oesterheld und Klaus Priegnitz*<br />

Soziale Verantwortung von Unternehmen<br />

und globale Rahmenvereinbarungen –<br />

Zwischenbilanz aus<br />

Sicht deutscher<br />

Gewerkschaften<br />

* Werner Oesterheld ist Mitarbeiter des DGB Bildungswerks (<strong>Nord</strong>-<strong>Süd</strong>-<strong>Netz</strong>), Düsseldorf.<br />

Klaus Priegnitz arbeitet beim Bundesvorstand der IG-Metall in Frankfurt<br />

Vorbemerkung<br />

Die soziale Verantwortung von<br />

Unternehmen (<strong>Corporate</strong> Social Responsibility<br />

- CSR) fi ndet in der öffentlichen<br />

Debatte zunehmende Resonanz.<br />

Eine Fülle von Anglizismen wurden<br />

geprägt: „<strong>Corporate</strong> Citizenship“,<br />

„<strong>Corporate</strong> Governance“, „<strong>Corporate</strong><br />

<strong>Accountability</strong>”, „Global Compact”<br />

– aber welche Ideen stehen eigentlich<br />

hinter diesen Schlagworten?<br />

Im Kern geht es aus Gewerkschaftssicht<br />

um die bis heute fehlenden<br />

verbindlichen zwischenstaatlichen<br />

Regelungen zur Durchsetzung<br />

einer sozialen Dimension der Globalisierung.<br />

Die Regelungen sollen auf der<br />

Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(IAO) von 1998 über die<br />

grundlegenden Prinzipien und Rechte<br />

bei der Arbeit basieren. Spätestens<br />

seit Juni 2002, als die EU-Kommission<br />

ihre Defi nition der sozialen Verantwortung<br />

von Unternehmen vorgelegt<br />

hat, kreist die Diskussion um die Frage,<br />

wie die freiwillige Einbeziehung<br />

sozialer und umweltrelevanter Fragen<br />

durch die Unternehmen bei ihren<br />

wirtschaftlichen Tätigkeiten und den<br />

Beziehungen zu ihren Kapitalnehmern<br />

konkret aussehen soll. Alle bisherigen<br />

Ansätze, diese Frage zu beantworten,<br />

sind löblich, aber letztlich unverbindlich<br />

geblieben.<br />

Darum wird sich die IG Metall<br />

weiter dafür einsetzen, dass die Kernarbeitsnormen<br />

der IAO in die Regeln<br />

der Welthandelsorganisation (WTO)<br />

eingebunden werden. Solange dies<br />

nicht geschieht, wird die IG Metall<br />

den konsensualen Weg des Dialoges<br />

innerhalb der CSR-Debatte weitergehen<br />

und über pragmatische Wege<br />

diejenigen Unternehmen unterstützen,<br />

die mit den Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern eine weltweite<br />

Soziale Dimension aufbauen wollen.<br />

Dabei gilt für die IG Metall: Die<br />

Wirkung von freiwilligen Vereinbarungen<br />

ist um so höher, je mehr<br />

Unternehmen dieses Instrument<br />

akzeptieren und anwenden, je transparenter<br />

die freiwillige Vereinbarung<br />

in ihrer Umsetzung ist, und je mehr sie<br />

in der gesamten Produktionskette eingehalten<br />

wird. Deshalb setzt sich die<br />

IG Metall zusammen mit den Globalen<br />

Gewerkschaftsbünden im Bereich der<br />

Metallindustrie, der Textil- und Bekleidungswirtschaft<br />

und dem Bau- und<br />

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