Corporate Accountability - Nord-Süd-Netz
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Empfehlungskatalogs (Titel: „Who<br />
cares wins“) zur besseren Integration<br />
von Sozial- und Umweltkriterien in<br />
die Finanzanalyse mitgewirkt.<br />
Eine Zwischenbilanz diesen Aktivitäten<br />
wurde bei der Konferenz<br />
„Who cares wins – one year on“<br />
gezogen. Es bestand Übereinstimmung<br />
darin, dass soziale und<br />
ökologische Faktoren eine wichtigere<br />
Rolle im Finanzsektor spielen<br />
werden und sich die Finanzwelt<br />
diesen neuen Entwicklungen anpassen<br />
muss.<br />
Shanghai-Summit<br />
Vom 30.11.-1.12.2005 fand der<br />
Global Compact-Summit in Shanghai<br />
statt. Mit ca. 500 VertreterInnen aus<br />
Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />
(u.a. ai-Generalsekretärin Irene Khan,<br />
Human Rights Watch, Transparency<br />
International) war dieser erste GC-<br />
Event in China vor allem wichtig,<br />
um den GC in der chinesischen<br />
Öffentlichkeit vorzustellen und die<br />
seltene Gelegenheit dazu zu nutzen,<br />
dass Menschenrechtsorganisationen<br />
und Gewerkschaften offen ihre Positionen<br />
darstellen konnten.<br />
13<br />
Teil I / Global Compact – Bilanz und Perspektiven<br />
V. Aktivitäten des<br />
deutschen GC-<strong>Netz</strong>werks<br />
Das deutsche GC-<strong>Netz</strong>werk umfasst<br />
inzwischen 50 Unternehmen, die zwei-<br />
bis dreimal jährlich zu Arbeitstreffen<br />
zusammenkommen, bei denen auch TeilnehmerInnen<br />
von NGOs (z. B. Amnesty<br />
International, Transparency International),<br />
Gewerkschaften, wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen und Ministerien vertreten<br />
sind. Das deutsche GC-<strong>Netz</strong>werk wird<br />
vom GTZ-Büro für die Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschaft koordiniert.<br />
Einige Themen der letzten Arbeitstreffen:<br />
Wirtschaft und Menschenrechte,<br />
10. Prinzip (Anti-Korruption), Rolle der<br />
Wirtschaft in der Krisenprävention und<br />
beim Wiederaufbau nach Katastrophen<br />
(Tsunami), die Rolle des GC in Mittel- und<br />
Osteuropa, Beteiligung der Wirtschaft an<br />
UN-Freiwilligenmissionen.<br />
Zum 10. Prinzip und seiner Umsetzung<br />
wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, Ziel<br />
ist der Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen<br />
und Transparency International<br />
(TI) über die verschiedenen Möglichkeiten<br />
der Korruptionsbekämpfung auf Unternehmensebene<br />
(codes of conduct, Transparenz-<br />
Standards und Umsetzungsmechanismen).<br />
Ein Ziel ist es auch, deutsche Unternehmen<br />
für eine kooperative Mitgliedschaft im<br />
deutschen Chapter von TI zu qualifizieren.<br />
Ein wichtiges Diskussionsthema<br />
betrifft die Frage der Regelung von Konfliktfällen.<br />
Wie ist zu verfahren, wenn<br />
ein GC-Unternehmen mit dem Vorwurf<br />
konfrontiert wird, gegen eines oder<br />
mehrere Prinzipien des GC zu verstoßen?<br />
Beim letzten GC-<strong>Netz</strong>werktreffen<br />
wurde über eine mögliche Kooperation<br />
mit der nationalen Kontaktstelle für die<br />
OECD-Leitsätze im Bundeswirtschaftsministerium<br />
diskutiert und ein zweistufiges<br />
Verfahren vorgeschlagen:<br />
1. Bei Konfliktfällen hinsichtlich der<br />
Einhaltung der zehn GC-Prinzipien<br />
wird zunächst versucht, innerhalb<br />
des <strong>Netz</strong>werks über vertrauliche<br />
Gespräche eine Lösung zu finden.<br />
2. Gelingt dies nicht, so stellt sich die<br />
nationale Kontaktstelle im Rahmen<br />
der OECD-Leitsätze als Forum für<br />
eine Schlichtung zur Verfügung.<br />
Dieser Vorschlag wird z. Z. innerhalb<br />
der Unternehmen des deutschen<br />
GC-<strong>Netz</strong>werks diskutiert.