Corporate Accountability - Nord-Süd-Netz
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Wie jedes <strong>Netz</strong>werk lebt AAI vom<br />
Engagement und den gemeinsamen<br />
Aktivitäten ihrer Mitglieder. Die internationale<br />
Koordinierungsstelle umfasst<br />
denn auch nur zwei Personen. Aus der<br />
Juni-Konferenz sind sechs Arbeitsgruppen<br />
hervorgegangen: 1) Ernährungssouveränität<br />
und Unternehmensmacht,<br />
2) unternehmensbezogene Ansätze,<br />
3) Unternehmenseinfluss in WTO und<br />
anderen multilateralen Prozessen, 4)<br />
Regulierung von Unternehmensmacht, 5)<br />
Analyse & Forschung und 6) menschenrechtlicher<br />
Ansatz.<br />
Im Kontext der WTO-Verhandlungen<br />
fanden Workshops beim Treffen des Allgemeinen<br />
Rates der WTO in Genf und bei<br />
der WTO-Ministerkonferenz in Hongkong<br />
statt, um dort noch mehr Menschen<br />
auf die konzerngetriebene Agenda der<br />
Industrieländer (insbesondere EU und<br />
USA) aufmerksam zu machen. In Europa<br />
soll eine gesamteuropäische Allianz<br />
45<br />
Teil III / Agro-Business im Visier– Warum es die „Agri-Business <strong>Accountability</strong> Initiative“ gibt und was sie macht<br />
zum Thema Supermärkte aufgebaut<br />
werden, um deren Nachfragemacht zu<br />
beschränken. Die AG zur Regulierung von<br />
Unternehmensmacht plant ein Handbuch<br />
zu den rechtlichen und regulatorischen<br />
Möglichkeiten der Beschränkung von<br />
Unternehmensmacht.<br />
Angesichts der verheerenden Entwicklungen<br />
im Agrobusiness-Bereich ist<br />
es erfreulich zu sehen, dass die zivilgesellschaftlichen<br />
Aktivitäten in den letzten<br />
1-2 Jahren deutlich zugenommen haben.<br />
Ein Vertreter von Unilever erklärte mit<br />
Blick auf die Liberalisierung im Kontext<br />
der WTO-Agrarverhandlungen: „We<br />
never give up“. Das gilt erst recht für<br />
die Zivilgesellschaft. Mobilisierung von<br />
Widerstand gegen die Politik der Konzerne<br />
ist dort notwendig, wo sie einseitig<br />
profitorientiert ist, die Umwelt ausbeutet,<br />
die Existenzen von Menschen gefährdet<br />
und Menschenrechte mit den Füßen tritt.<br />
Das AAI leistet dazu einen Beitrag.<br />
Literatur<br />
Bormann Sarah, Deckwirth Christina<br />
und Teepe Saskia (2005): Grenzenlos<br />
billig? Globalisierung und<br />
Discountierung im Einzelhandel.<br />
Berlin: Ver.di und weed.<br />
Dinham, Barbara (2005): Agrochemical<br />
markets soar – pest pressures<br />
or corporate design? In: Pesticides<br />
News 68, Juni 2005. London.<br />
Eberhard, Pia (2005): Dick im Geschäft.<br />
Handelspolitik im Dienste<br />
des Agrobusiness. Berlin: weed.<br />
ETC group (2005): Oligopoly, Inc.<br />
2005. Concentration in <strong>Corporate</strong><br />
Power. www.etcgroup.org.<br />
NFU (2005): The Farm Crisis &<br />
<strong>Corporate</strong> Profits. A Report by<br />
Canada’s National Farmers Union.<br />
www.nfu.ca.<br />
Vander Stichele, Myriam et al.<br />
(2005): Who reaps the fruit? Critical<br />
Issues in the Fresh Fruit and<br />
Vegetable Chain. Amsterdam.<br />
Wiggerthale, Marita (2005a): Von<br />
der Nachfragemacht des Lebensmittelhandels.www.fairer-agrarhandel.de<br />
Wiggerthale, Marita (2005b):<br />
Agrobusiness - Macht - Handelspolitik.<br />
Die Interessen der Lebensmittelbranche<br />
bei den laufenden<br />
Agrarverhandlungen. Berlin: weed<br />
und AbL.