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Corporate Accountability - Nord-Süd-Netz

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Teil IV / Eckpunkte einer strategischen Allianz von Gewerkschaften und NGOs zum Thema „<strong>Corporate</strong> <strong>Accountability</strong>“ in Deutschland<br />

Druck der Konzerne zu Lasten sozialer<br />

und ökologischer Standards<br />

wirtschaften muss. Zu diskutieren<br />

wäre daher u.a. die wirksame Neuregelung<br />

des Wettbewerbs- und<br />

Kartellrechts, um die ökonomische<br />

Macht von Großkonzernen wirksam<br />

einzuschränken.<br />

Außenwirtschaftspolitische Instrumente:<br />

Die staatlichen Instrumente<br />

der Außenwirtschaftsförderung (Exportkreditversicherungen,Investitionsgarantien)<br />

sollten umfassenden<br />

und verbindlichen Umwelt- und<br />

Sozialkriterien unterliegen, zum Teil<br />

auch grundsätzlich in Frage gestellt<br />

und abgeschafft werden. Angesichts<br />

der hierzulande bereits gelaufenen<br />

– und von den kritischen<br />

Organisationen größtenteils leider<br />

verlorenen - Auseinandersetzungen<br />

um diese Instrumente ist allerdings<br />

gut zu überlegen, ob nicht zunächst<br />

andere Themen im Vordergrund der<br />

<strong>Corporate</strong> <strong>Accountability</strong>-Arbeit<br />

der nächsten Jahre stehen sollten.<br />

Extraterritoriales Haftungsrecht:<br />

Umweltkatastrophen, wie Atomunfälle<br />

und Havarien vor entfernten<br />

Küsten mit entsprechenden Folgekosten,<br />

haben zwar zu ersten<br />

Anstößen im Umwelthaftungsrecht<br />

auf der Ebene der Europäischen<br />

Union geführt. Doch die im Jahr<br />

2003 beschlossene Umweltrichtlinie<br />

wird nicht nur schleppend<br />

umgesetzt sondern enthält auch<br />

großzügige Ausnahmeregelun-<br />

gen. Unternehmen, die durch<br />

ihre wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

ökologische und gesundheitliche<br />

Schäden verursachen und gegen<br />

ökologische und soziale Standards<br />

verstoßen, müssen dafür rechtlich<br />

auch über die Grenzen Europas hinaus<br />

vor einem deutschen Gericht<br />

belangt werden können.<br />

Sicherlich lassen sich die hier skizzierten<br />

Themen und Forderungen durch<br />

weitere Ideen und genauere Ausarbeitungen<br />

ergänzen. Ich bin gespannt, ob<br />

es uns in der kommenden Zeit gelingt,<br />

solche und ähnliche Forderungen in<br />

eine gemeinsame kritischen Botschaft<br />

zum Thema „<strong>Corporate</strong> <strong>Accountability</strong>“<br />

zusammen zu fügen, und darüber hinaus<br />

die organisatorischen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, um dann eine gemeinsame<br />

politische Aufklärungs-, Kampagnen- und<br />

Lobbyarbeit auf die Beine zu stellen!<br />

Literatur<br />

62<br />

Deckwirth, Christina (2005): Die<br />

Konzernagenda in der EU-Handelspolitik.<br />

Zur Rolle europäischer<br />

Konzerne und ihrer Lobbygruppen<br />

in der WTO-Politik der Europäischen<br />

Union. Berlin: weed (www.<br />

weed-online.org).<br />

MVO Platform (2003): CSR Frame<br />

of Reference. Amsterdam (www.<br />

mvo-platform.nl und http://www.<br />

corporate-accountability.org/docs/<br />

CSR_frame_of_reference.pdf)<br />

Utting, Peter (2005): Rethinking<br />

Business Regulation: From Self-<br />

Regulation to Social Control. Genf:<br />

UNRISD (www.corporate-accountability.org/docs/UNRISD_RethinkingBusiness.pdf).<br />

Website:<br />

www.corporate-accountability.org

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