042 Heute FOALS »wir SinD Keine SADiSten« Bei Ghettomusik, Funk und wackeln<strong>de</strong>n Ärschen <strong>de</strong>nkt kaum einer an die Foals. Außer die Band selbst. »Holy Fire«, das kommen<strong>de</strong> Album <strong>de</strong>r Englän<strong>de</strong>r, steht beispielhaft dafür, dass auch ein erfolgreicher Act sich von <strong>de</strong>n Fesseln eines selbst mit<strong>de</strong>finierten Genres befreien kann und trotz<strong>de</strong>m er selbst bleibt. Sänger Yannis Philippakis und Gitarrist Jimmy Smith erzählten Martin Riemann, wie für sie die Entwicklung weg vom Math- und Indie- Rock funktioniert und warum Ernsthaftigkeit wie<strong>de</strong>r cool sein muss.
Flood & Moul<strong>de</strong>r Eigentlich Mark Ellis (*1960) und Alan Moul<strong>de</strong>r (*1959); englische Toningenieure und Produzenten, die über mittlerweile drei Deka<strong>de</strong>n sowohl im Team als auch einzeln <strong>de</strong>n Sound etlicher stilprägen<strong>de</strong>r Bands beeinflusst haben. Die Liste ihrer Kun<strong>de</strong>n ist beachtlich, darunter The Jesus And Mary Chain, My Bloody Valentine, U2, Erasure, Depeche Mo<strong>de</strong>, Nine Inch Nails, Smashing Pumpkins, New Or<strong>de</strong>r, PJ Harvey, Orbital und The Killers. Heute 043 y annis Philippakis spielt Schlagzeug in <strong>de</strong>inem Jugendclub. Wenigstens sagt er das leicht holprig. Auf Deutsch. »Ich spiele Schlagzeug in <strong>de</strong>inem Jugendclub.« Es ist <strong>de</strong>r einzige Satz, <strong>de</strong>n er in unserer Sprache beherrscht, behauptet <strong>de</strong>r gebürtige Grieche und fragt mich etwas kokett, ob es richtig klinge. Ich verneine. Philippakis wirkt übernächtigt, aber zufrie<strong>de</strong>n. Sein Hemd im <strong>de</strong>zenten Paisleylook ist etwas zu eng, sodass man hin und wie<strong>de</strong>r die schneeweiße Haut darunter aufblitzen sieht. Er hat das große Sofa für sich allein, sein Kollege Jimmy Smith sitzt mit leichter Distanz auf einem kleinen Sessel daneben. Smith ist <strong>de</strong>r einsilbig, trockene Konterpart zu seinem einnehmend selbstsicheren Bandkollegen, <strong>de</strong>ssen wortgewandte Stimme man als die <strong>de</strong>r Foals kennt. Der bärtige, dandyhafte Sänger und sein schlaksiger Gitarrist sind in Berlin, um ihr kommen<strong>de</strong>s Album »Holy Fire« anzukündigen, welches zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Gesprächs noch gar nicht vollständig fertig ist. Das Starproduzententeam Flood & Moul<strong>de</strong>r ist gera<strong>de</strong> noch damit beschäftigt, es abzumischen, und zwar in zwei klanglich unterschiedlichen versionen, von <strong>de</strong>nen die Band letztendlich eine auswählen wird. So haben die Foals mehr Kontrolle über ihr Produkt. Doch auch ohne finales Mastering wird jetzt schon <strong>de</strong>utlich, dass <strong>de</strong>r Band damit ein weiterer gewaltiger Schritt in Richtung stilistische Eigenständigkeit gelungen ist. Yannis Philippakis: Bevor wir unser erstes Album aufnahmen, hatten wir eine ziemlich klare I<strong>de</strong>e, wie wir klingen wollten, eine Art Super-Ego, nach <strong>de</strong>m wir uns richteten. uns schwebte damals ein pointillistischer, Staccato-artiger Sound vor, inspiriert von Techno aus Köln und Steve Reich, aber in einem Pop-Format mit echten Instrumenten. So, als wür<strong>de</strong>n die Monkees Steve Reich interpretieren. Wir kannten uns und die Arbeitsweisen <strong>de</strong>r jeweils an<strong>de</strong>ren damals noch nicht so gut. Deswegen ging es zwar nicht unbedingt diktatorisch zu, aber sehr diszipliniert. Wir hatten unsere Regeln. Wer gab die regeln vor? YP: Ich, auf gewisse Weise. Jimmy Smith: Es waren eher unausgesprochene Regeln. YP: Ästhetische Regeln. um einen gewissen Stil zu erreichen, muss man wissen, worauf man verzichtet. Wie <strong>de</strong>finiert man so was in <strong>de</strong>r Praxis? YP: In<strong>de</strong>m man beispielsweise sehr sauber spielt. JS: Man verzichtet auf Effekte. So wie bei <strong>de</strong>n frühen dogmafilmen? YP: Ja, fast. Man verbietet sich einfach bestimmte Möglichkeiten. unser Sound war fast aseptisch. Auf <strong>de</strong>m ersten Album hörst du beispielsweise keinerlei Akkor<strong>de</strong>. Alles besteht aus einzelnen Klangpunkten. Wenn wir so etwas wie eine Harmonie wollten, musste sie von uns fünfen fast
- Seite 1 und 2: JAke Bugg ROLLeRDeRBY-RepORtAge H
- Seite 3 und 4: JetZt 003 Jetzt #209 Liebe LeSerinn
- Seite 5 und 6: i’m So hAppy thAt yOu’re mine.
- Seite 7 und 8: MORGEN Was uns eRWaRtet & Was es ta
- Seite 10 und 11: 10 geSteRN ein Fest von 19/20/21 Ju
- Seite 12 und 13: 12 012 geSteRN — Weltuntergang, L
- Seite 14 und 15: 14 014 geSteRN — Phoenix, New Yor
- Seite 16 und 17: 016 geSteRN — vorher / Nachher: A
- Seite 18 und 19: 018 geSteRN 2012 ist am ende! leser
- Seite 20 und 21: 020 geSteRN 2012 ist am ende! leser
- Seite 22 und 23: 022 geSteRN m e i n S O n G u n D S
- Seite 24 und 25: AKUSTIK-POP IM KONZERTHAUS DORTMUND
- Seite 26 und 27: 026 Heute popStAr per zuFALL JeSSie
- Seite 28 und 29: 028 Heute bOdychecK mit beyOncé un
- Seite 30 und 31: 030 Heute 3 bAnDS, 5 näChte Die er
- Seite 32 und 33: 032 Heute SChAtzpArADe DinGe, Die D
- Seite 34 und 35: 034 Heute Sieben SonGS rAche John n
- Seite 36 und 37: 036 Heute Was war die schlimmste Kr
- Seite 38 und 39: 038 Heute Love & hAte mit DietmAr D
- Seite 40 und 41: 040 Heute wer wir SinD bLitzKidS mv
- Seite 44 und 45: 044 Heute Dopesmoker Album der Ston
- Seite 46 und 47: 046 Heute JAKe buGG wenn » Du Gut
- Seite 48 und 49: 048 Heute Tatsächlich leben die El
- Seite 50 und 51: 050 Heute SchorSch KAmerun triFFt h
- Seite 52 und 53: 052 Heute KK: Das ist ganz einfach:
- Seite 54 und 55: 054 Heute
- Seite 56 und 57: 056 Heute Eine beliebte irische Fra
- Seite 58 und 59: 058 Heute »Für mich sollte jede F
- Seite 60 und 61: 060 Heute
- Seite 62 und 63: 062 Heute
- Seite 64 und 65: 064 Heute quentin tArAntinO / dJAnG
- Seite 66 und 67: 066 Heute
- Seite 68 und 69: 068 Heute Hyperdub 2004 von Dubstep
- Seite 70 und 71: 070 Heute Das ist Das wirklichE lEb
- Seite 72 und 73: 072 Heute Kissey, 30 musIkeRIn, aus
- Seite 74 und 75: 074 Heute maria minerva, 24 musIkeR
- Seite 76 und 77: 076 Heute HusH HusH, 31 musIkeR, au
- Seite 78 und 79: 078 Heute Jen GiLPin, 34 label-CHeF
- Seite 80 und 81: OO HOO LIVE AT BERLIN FESTIVAL 2013
- Seite 82 und 83: 01 02 03 03 05 06 07 08 09 10 082 M
- Seite 85 und 86: Shout out LoudS »oPtica« vERTIGO
- Seite 87 und 88: Die wAhrheit #21 Nirgendwo wird die
- Seite 89 und 90: Reue ins Spiel, im Angesicht dessen
- Seite 91 und 92: SpeKtAKeL miKroKoSmoS23 »aLLes Leb
- Seite 93 und 94:
auch. Erinnern Stimme, Duktus und d
- Seite 95 und 96:
Stück abgedunkelter Fantasyrock un
- Seite 97 und 98:
hÖr büCher VIcKI BAUM »MENSCHEN
- Seite 99 und 100:
unter AMAtORSKI »TBC« Belgische B
- Seite 101 und 102:
dEAR tOM »KRANICH« FACEBOOK.COM/D
- Seite 103 und 104:
the LASt StAnD Wenn man von Arnold
- Seite 105 und 106:
Foto: Tobias Kruse Die Zeitschrift
- Seite 107 und 108:
eine GrOSSe pOrtiOn SpAGhetti-weSte
- Seite 109 und 110:
AnzTarantinoXX_Intro_210x138+3 17.1
- Seite 111 und 112:
»Fernsehen ist tot! die Leute spie
- Seite 113 und 114:
IRIEDAILY FALL/WINTER 2013 PREVIEW
- Seite 115 und 116:
nicht Ohne meine … Drei KÖpFe, D
- Seite 117 und 118:
Cro: Kappe Cayler&Sons, Jacke Henri
- Seite 119 und 120:
Cro: Jacke vintage, Sweatshirt vIOv
- Seite 122 und 123:
122 MORgeN AnGeL hAze Eine düstere
- Seite 124 und 125:
124 MORgeN tOurDAten dinoSAur Jr. 1
- Seite 126 und 127:
126 MORgeN FeStivALS pop-Abo mit So
- Seite 128 und 129:
128 MORgeN 02┃13 Fr.1.2./24:00h S
- Seite 130 und 131:
130 DeMNäCHSt DemnäChSt // intro
- Seite 132:
IT’ S ALL ABOUT THE SHOES 09 ISSU