Die Rhetorik der Website - Die Strukturierung und ... - ergonomic

IV Schlußbetrachtungen Kapitel 9 Resümee
Die in dieser Arbeit zum Teil detaillierten, technischen Erläuterungen zum Mas-
senmedium Internet und die Herausstellung des visuell–orientierten Zugangs zum
”Netz der Netze” mit Hilfe des Computer-Bildschirms, beziehen sich vorrangig auf
die Produktion, nicht auf die Rezeption einer Website. Hier gilt es unter Hinweis auf
bereits bestehende Arbeiten von oben erwähnten Autoren (Hofer und Zimmermann
/ Schulz) weitergehende Untersuchungen anzustellen. Die Theorien der »New Rhe-
toric« im Sinne einer psychologisch-kommunikatonswissenschaftlichen und einer
semiotisch-orientierten Richtung, bieten hierzu ausreichende Erkenntnisse, welche
in weiteren Untersuchungen zu behandeln sind.
Die Beschränkungen vorliegender Arbeit liegen vor allem in dem Aspekt, dass es
nur zu einer ersten Sondierung des wissenschaftlichen Untersuchungsbereiches
und zum Erkunden der technischen Möglichkeiten im Webdesign kommen konnte.
Der Autor hofft, dabei ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen den technischen und
rhetorikwissenschaftlichen Termini gefunden zu haben. Die Ausführungen sind daher
oft so formuliert, dass sie, wenn sie in einzelnen Fällen nicht ausreichend genug sind,
zumindest hinreichend sein sollten und gegebenenfalls in einer Anmerkung weitere
Informationen avisieren. Im folgenden Kapitel wird der abschließende Versuch ge-
wagt, die strenge Systematik der antiken Rhetorik entsprechend den Unterpunkten
der Definition vom Informationsdesign zuzuordnen.
9.1.1 Produktionsstadien
Der Autor dieser Arbeit ist davon überzeugt, dass viele der angestellten Überlegungen
und angewandten Methoden im Informationsdesign bereits in der antiken Rhetorik
zu finden sind. Das antike Rhetoriksystem lässt sich -unter Ausklammerung des
technischen Moments moderner genera und ihrer Begrifflichkeiten - für die Ge-
staltung und Strukturierung von Informationen heranziehen. 1 So sind die inventio(S.
209f), das Finden und Erfinden des Stoffes über den man referieren, möchte und
die dispositio(S. 210ff), die Ordnung dieses Stoffes, alles Vorgehensweisen, die nicht
nur der antike Redner, sondern auch der Informationsdesigner, respektive der
Webdesigner beherrschen muss.
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