Die Rhetorik der Website - Die Strukturierung und ... - ergonomic

II Theoretische Grundlagen Kapitel 3 Rhetorikwissenschaftliche Relevanz
3.2.1 »Semiotik-Modell« der Kommunikation
Unter Zeichen wird hier zunächst ”ein Element aus einer zur Darstellung von Infor-
mation vereinbarten endlichen Menge” 15 verstanden. Bei einer zeichenbasierten,
nonverbalen Kommunikation können, aufbauend auf dem »Semiotik-Modell« von
Charles Morris und durch Erweiterung dieses Modells, folgende Ebenen unter-
schieden werden: 16
Im einzelnen bedeuten die verschiedenen Ebenen:
1. Physikalische Ebene: Sie bestimmt physikalische Eigenschaften der Zeichen wie
zum Beispiel Farbe, Größe und Art von Schrifttypen oder Helligkeit, Farbtiefe
und Auflösung von Grafiken.
2. Prozedurale Ebene: Sie bestimmt den prozeduralen Aspekt der Zeichenerzeu-
gung, das heißt in welchem Aktionszusammenhang die Zeichen dargestellt
werden, etwa wann bestimmte Schriftfarben einen Link signalisieren oder wann
eine Grafik als anklickbarer Icon oder Button [link:III.7.4] fungiert und in welchem
Kontext diese genutzt werden können.
3. Syntaktische Ebene: Auf dieser Ebene erkennt der Mensch die dargestellte
,,endliche Zeichenfolge”, also die Nachricht. 17
4. Semantische Ebene: Auf dieser Ebene bestimmt der Mensch die Bedeutung der
Nachricht und erkennt so die eigentlich zu übertragende Information: ”Eine Nach-
richt wird zur Information [...] durch Interpretation durch den Menschen.” 18
5. Pragmatische Ebene: Auf dieser Ebene erkennt der Mensch den Zweck der In-
formation, das heißt es erfolgt die Einordnung der Information in eine der drei
Grundfunktionen der Kommunikation: 19
- Diagnosefunktion: Die Information soll etwas über den potentiellen Sender der
Nachricht selbst aussagen.
- Exekutionsfunktion: Die Information stellt einen direkten Bezug zum Empfänger
des Zeichens her und hat so einen Instruktionscharakter.
- Informationsfunktion: Die Information soll möglichst frühzeitig etwas über ein
Objekt der (Netz-)Umwelt aussagen.
20