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Die Rhetorik der Website - Die Strukturierung und ... - ergonomic

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II Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen Kapitel 5 Spezifika einer <strong>Website</strong><br />

Obwohl die »face-to-face« Interaktionssituation in <strong>der</strong> Soziologie als Standardsitu-<br />

ation betrachtet wird, ist für eine Interaktion keine physische Kopräsenz <strong>der</strong> Inter-<br />

aktanden erfor<strong>der</strong>lich, denn sonst könnten schriftliche Formen <strong>der</strong> Kommunikation<br />

auch kaum mit einem dialogischen Sprachbegriff beschrieben werden. Bezüglich<br />

<strong>der</strong> Verbindung zwischen Kommunikation <strong>und</strong> Interaktion schreibt Bahrdt weiter:<br />

”Ausdrücklich vollzogene Kommunikation ist auch stets Interaktion, auch<br />

dann, wenn sie sich auf den Austausch von Informationen beschränkt.<br />

Auch wenn sonst kein gezielter Eingriff in die außersubjektive Wirklichkeit<br />

[ohne physische Kopräsenz] stattfindet, so wird doch jeweils gezielt<br />

wechselseitig <strong>der</strong> Bewußtseinszustand des an<strong>der</strong>en Subjekts verän<strong>der</strong>t.<br />

Der reale Bewußtseinszustand des an<strong>der</strong>en Subjekts [Rezipient] ist Objekt<br />

meines [Redners] Eingriffs. Das an<strong>der</strong>e Subjekt greift diesen Eingriff auf<br />

<strong>und</strong> beeinflußt durch seine Äußerungen meinen Bewußtseinszustand. Ziel<br />

ist die Herstellung eines gemeinsamen Wissens, das zum mindesten bei<br />

einem <strong>der</strong> Kommunikationspartner an<strong>der</strong>s sein soll, als es vorher war.<br />

Vielleicht wissen am Ende beide mehr. <strong>Die</strong>s ist ohne Zweifel Interaktion.” 28<br />

Im Unterschied zu einer traditionellen Printproduktion kann es bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

von Texten in hypermedialen Publikationen zu einem direkteren Dialog zwischen dem<br />

Leser <strong>und</strong> dem Autor kommen. Durch den dynamischen Charakter [link:IV.9.1.3] einer<br />

<strong>Website</strong> sind ein flexibleres <strong>und</strong> zügigeres Reagieren möglich. So zum Beispiel durch<br />

die Eingriffe des Webdesigner beziehungsweise durch die Umprogrammierungen<br />

von Webseiten durch den Webmaster (Technischer Betreuer einer <strong>Website</strong>) nach<br />

einer ersten Präsentation <strong>der</strong> <strong>Website</strong> <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Anregungen von ersten<br />

Nutzern. (Vgl. Evaluation [link:III.8.4.1]) <strong>Die</strong> Möglichkeiten einer <strong>Website</strong> gehen dabei<br />

über rein dialogisch-orientierte Kommunikationssituationen, so wie beim Chatten<br />

im Internet, hinaus.<br />

Auf einer <strong>Website</strong> können noch weitere Handlungskomponenten für den Rezipienten<br />

angeboten werden, als das er nach anklicken eines entsprechenden Buttons [link:<br />

III.7.4] seine Kritik nur in Form von Beschwerde-e-mails übermittelt.<br />

So ist es zum Beispiel möglich, Tests –Prüfungsaufgaben o<strong>der</strong> »Multiple Choice«-<br />

mit Hilfe sogenannter »Scripts« [link:II.4.2] zu implementieren. <strong>Die</strong>se Skripte können<br />

dann serverseitig ausgewertet werden, wobei zusätzliche Programme die Tests im<br />

Hintergr<strong>und</strong> durch Abgleichen <strong>der</strong> Eingaben (vom Schüler) mit den Lösungen (vom<br />

Lehrer) automatisch korrigieren <strong>und</strong> diese Ergebnisse -wie<strong>der</strong>um visuell-aufbereitet-<br />

mitteilen. <strong>Die</strong>s ähnelt bereits einer Lehrsituation, wo keine unmittelbare physische<br />

Präsenz von Schülern <strong>und</strong> Lehrern mehr nötig ist. 29<br />

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