Die Rhetorik der Website - Die Strukturierung und ... - ergonomic

III Aspekte einer Website-Präsentation Kapitel 6 Strukturierung
Die zunächst prädestinierten Ansätze von Inhaltsübersichten im HTML-Format
waren eine komplette Auflistung aller verfügbaren Seiten. Dabei wurde allerdings
aus der angestrebten Übersichtlichkeit eine Undurchsichtigkeit für die Nutzer. Es
geht nicht um die Auflistung von Kapitelnummern, die hier einzelnen Seiten ent-
sprechen müssten, um alle Informationen sichten zu können, sondern darum, dass
die Seiten eines Kapitels einer oder mehreren inhaltlichen Kategorien zugeordnet
sein können.
Die zur Transparenz nötige Vereinfachung der Struktur besteht in der thematisch-
orientierten Zusammenfassung von einzelnen Seiten, um die Anzahl der von der
Startseite direkt aus zu erreichenden Ebenen zu reduzieren. Erst dann können
weitere (Unter-)Ebenen vom Nutzer erkannt werden, welche das gewünschte Thema
vertiefen. Diese Struktur ist somit nicht nur auf einen Punkt konzentriert (Zentrali-
sierung), sondern auf mehrere Punkte (Dezentralisierung).
Eine herkömmliche, zentralistische Struktur bringt aufgrund der zahlreichen Hyper-
links auch technische Probleme mit sich und betrifft unter anderem die Ladezeiten
[link:III.5.2.1.2]. Jeder auf einer Webpage befindlicher Link muss vom Browser im
Hintergrund mitgeladen werden – das heißt, jede eingebettete Verknüpfung wird
betreffs ihres tatsächlichen Bestehens überprüft und verbraucht damit kostbare
Online-Zeit. 2 Dies ist einer der Gründe warum David Siegel zu der Ansicht kommt,
dass die Anzahl der von einer Seite „weggehenden“ Links zu reduzieren ist. 3 Siegel
benutzt für diese Umsetzungen einen „Eingangs- und Ausgangs-Tunnel“ und eine
dezentrale Anordnung seiner Webseiten. 4
Neben dieser von Siegel präferierten Strukturierung, die maßgeblich die internen
Links berücksichtigt, gibt es im WWW aber auch zahlreiche Sites, welche auf die
externen Links aufmerksam machen möchten oder müssen. In solchen Fällen spricht
man nicht mehr von einem kartographierbaren Ort (Vgl. Site-Maps [link:III.6.3.1]),
sondern von einem nur schwer darstellbaren »Cyber-Atlas«. (Vgl. Hyperbolic-Trees
[link:III.6.3.2]) Die hierzu laufenden Projekte 5 , oder bereits existierenden Software-
Anwendungen, können in dieser Arbeit, welche sich auf einzelne Orte konzentrieren
muss, nur mit Hinweis auf zukünftige Untersuchungen erwähnt werden. Statt einer
Auseinandersetzung mit der »Rhetorik der Website«, muss darin eine mit der »Rhe-
torik im Cyberspace« erfolgen.
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