Die Rhetorik der Website - Die Strukturierung und ... - ergonomic

II Theoretische Grundlagen Kapitel 3 Rhetorikwissenschaftliche Relevanz
Mittlerweile dürfte das WWW auch zu seiner Aufzählung von Massenmedien [link:
II.4.1] gehören, durch die “die visuelle Sprache so an Boden gewonnen [hat], dass
die nonverbale gleichrangig neben die verbale Kommunikation getreten ist.” 10 Wenn
Wissen medial beziehungsweise visuell vermittelt werden soll, besitzt seine Präsen-
tation eine gleichgewichtige Stellung mit seinem Inhalt. Michael Cahn unterstreicht
diese These auch bezüglich wissenschaftlicher Publikationen: ”Die neuzeitliche
Wissenschaft hat ihre Erscheinung sehr vernachlässigt. [...] Wissen [...] tendiert
[dazu], seine mediale Vermittlung falsch einzuschätzen. Das Wissen ist seinem ei-
genen Verständnis nach reiner Inhalt, seine Form bloß Nebensache.” 11 Dabei wird
die Rezeption von “reinem Inhalt” 12 erst durch dessen ”angemessene Präsentation
[erleichtert]” 13 und ”in den hypermedialen Masseninformations-systemen kommt
der Präsentation von Wissen eine besondere Bedeutung zu.” 14
Für einen Zuhörer entsteht eine Ungenauigkeit von Aussagen schon allein durch
eine unpräzise Aussprache (Artikulation) des Redners. Für einen Leser, oder für
einen Zuschauer vor dem Bildschirm, tritt eine solche Ungenauigkeit sowohl durch
die unklare Aufteilung der Buch- oder Bildschirmseite auf (Vgl. dazu: Layout [link:
III.7.1]), als auch durch die unstimmige Verwendung –ohne erkennbaren Bezug zum
Kontext- von visuellen Zeichen.
Mensch
Computer
Mensch
5. Pragmatische Ebene
4. Semantische Ebene
3. Syntaktische Ebene
2. Prozedurale Ebene
1. Physikalische Ebene
Abbildung II.3.2.1.1: Erweitertes Semiotik-Modell der
Mensch-Mensch Kommunikation (via Computer)
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