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Die Rhetorik der Website - Die Strukturierung und ... - ergonomic

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II Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen Kapitel 3 <strong>Rhetorik</strong>wissenschaftliche Relevanz<br />

Im Folgenden werden nun einige Beispiele aufgeführt, die ein “rhetorisches Figu-<br />

rensystem” 35 als Ausgangspunkt für die Analyse von Zeichen heranziehen. Eine<br />

bestimmte o<strong>der</strong> gar einzige Figurenlehre <strong>der</strong> <strong>Rhetorik</strong> gibt es nicht: 36<br />

“Wann immer man also ein rhetorisches Figurensystem betrachtet <strong>und</strong><br />

benutzt (o<strong>der</strong> selbst eines erstellt) [sic!], so gilt als Gr<strong>und</strong>satz, dass darin<br />

nicht absolute Vorzüge, immer zu empfehlende Beispiele o<strong>der</strong> feste Regeln<br />

vermittelt werden können, son<strong>der</strong>n dass man damit ein eher wertneutrales<br />

Analysesystem <strong>der</strong> persuasiv eingesetzten Sprache zur Verfügung<br />

hat, das sowohl die Vorzüge wie auch die Schwächen im Ausdruck<br />

herauszuarbeiten hilft.” 37<br />

Ausgehend von einer semiotischen Differenzierung zwischen Zeichengestalt <strong>und</strong><br />

Zeichenbedeutung systematisiert Gui Bonsiepe syntaktische <strong>und</strong> semantische Di-<br />

mensionen <strong>der</strong> rhetorischen Figuren <strong>und</strong> wendet dieses System auf die Verbindung<br />

von Wort <strong>und</strong> Bild in Werbetexten an. 38 “Eine syntaktische Figur liegt vor, wenn mit<br />

<strong>der</strong> Zeichengestalt operiert wird. Eine semantische Figur liegt vor, wenn mit dem<br />

Signifikat operiert wird.” 39 Zu den syntaktischen Figuren gehören nach Bonsiepe<br />

-hier zusammengefasst dargestellt- die Unterklassen, »Transpositive Figuren«<br />

(Apposition, Atomisierung, Paranthese, Reversion), »Privative Figuren« (Ellipse) <strong>und</strong><br />

»Repetitive Figuren« ( Alliteration, Isophonie (Gleichklang), Parrallelismus). Zu den<br />

semantischen Figuren gehören die Unterklassen, »Konträre Figuren« (Antithese,<br />

Litotes, Oxymoron), »Komparative Figuren« (Klimax, Hyperbel, Metapher, Untertrei-<br />

bung) <strong>und</strong> »Substitutive Figuren« (Metonyme, Synekdoche). 40<br />

Zu diesem Figurensystem von Bonsiepe, bei dem schon Heinrich Plett auf die Mög-<br />

lichkeit als Diskussionsgr<strong>und</strong>lage hinweist <strong>und</strong> für den es gleichzeitig verdeutlicht,<br />

dass eine “Notwendigkeit [zur] ständigen Revision rhetorischer Theorien” 41 existiert,<br />

müssen noch einige begriffliche Modifikationen angebracht werden. So sind die ge-<br />

nannten Beispiele von Figuren, die hier nicht im einzelnen ausgeführt werden können,<br />

<strong>und</strong> ihr dispositives Begriffspaar -semantisch <strong>und</strong> syntaktisch- nicht ohne erweiterte<br />

Definitionen anwendbar. Beson<strong>der</strong>s beim Einsatz von visuellen Zeichen kommt es<br />

bereits auf <strong>der</strong> syntaktischen Ebene (aus oben angeführten Semiotik-Modell) zu<br />

Überschneidungen mit <strong>der</strong> semantischen Ebene –<br />

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