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Die Rhetorik der Website - Die Strukturierung und ... - ergonomic

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III Aspekte einer <strong>Website</strong>-Präsentation Kapitel 8 Stilfragen zur Darstellung<br />

”Aufmerksamkeit ist das mediale Geld, <strong>und</strong> sie ist als medial formierte<br />

auch damit verb<strong>und</strong>en, denn <strong>der</strong> Grad an Aufmerksamkeitsattraktion ist<br />

meist direkt in wirkliches Geld umsetzbar. Aufmerksame <strong>und</strong> finanzielle<br />

Entlohnung fallen oft, freilich nicht notwendigerweise zusammen. Öffentlichkeit,<br />

so rudimentär <strong>und</strong> minoritär sie auch sein mag, basiert auf<br />

Aufmerksamkeit, <strong>und</strong> erst im Licht <strong>der</strong> öffentlichen Aufmerksamkeit erhalten<br />

gesellschaftlich bedeutungsvolle Dinge, Ereignisse o<strong>der</strong> Menschen<br />

ihre Kontur, ja eigentlich ihre Realität.” 6<br />

Als Resümee dieses Zitates erzeugt Geld, ob medial o<strong>der</strong> nicht, Realität. Dass dieser<br />

von Rötzer aufgestellten Gleichung wi<strong>der</strong>sprochen werden kann, ist –ohne in eine<br />

umfassende Interpretation dieses Umkehrschlußes einsteigen zu wollen- offensicht-<br />

lich. <strong>Die</strong> Verbindung von Aufmerksamkeit als ”mediales Geld” mit <strong>der</strong> ”öffentlichen<br />

Aufmerksamkeit”, die erst die ”eigentliche Realität gesellschaftlich, bedeutungsvoller<br />

Dinge, Ereignisse o<strong>der</strong> Menschen” 7 zu erzeugen scheint, führte zu einer Auseinan-<br />

<strong>der</strong>setzung mit dem Begriff <strong>der</strong> ”Aufmerksamkeitsökonomie”:<br />

”<strong>Die</strong> anbrechende Aufmerksamkeitsökonomie unterscheidet sich tiefgreifend<br />

von je<strong>der</strong> früheren Ökonomie. Sie funktioniert ohne jede Form des<br />

Geldes <strong>und</strong> ohne Markt o<strong>der</strong> von etwas, das diesem gleicht. Sie setzt eine<br />

völlig an<strong>der</strong>e Lebensweise als die auf Routinen begründete industrielle<br />

Existenz mit ihren Dichotomien zwischen Arbeitsstätte <strong>und</strong> Heim, Arbeit<br />

<strong>und</strong> Spiel <strong>und</strong> Produktion <strong>und</strong> Konsum voraus. Was jetzt zählt, ist die Suche<br />

nach sowie das Erhalten <strong>und</strong> Schenken von Aufmerksamkeit.” 8<br />

So beschreibt Michael Goldhaber die Ökonomie <strong>der</strong> Aufmerksamkeit, welche ”ohne<br />

jede Form des Geldes <strong>und</strong> ohne Markt” 9 funktioniert. Insofern steht diese Aussage<br />

im Wi<strong>der</strong>spruch zu Rötzers Vermutung, dass es sich bei Aufmerksamkeit um ”me-<br />

diales Geld” handelt, welches sich ”meist direkt in wirkliches Geld” 10 umsetzen<br />

lässt - Geld hat aber ohne einen ökonomisch relevanten Markt keine Funktion <strong>und</strong><br />

ist somit eher nutzlos.<br />

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