Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...
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Teil 3: Stärkung der Gesundheitssysteme<br />
von Forschungs und Beratungsgremien und zur Entwicklung nationaler und internationaler<br />
Strategien zur Förderung der öffentlichen Gesundheit geführt.<br />
<strong>Der</strong> Schutz der öffentlichen Gesundheit beinhaltete traditionell eine Auseinandersetzung<br />
mit übergeordneten gesundheitsrelevanten materiellen und sozialen Bedingungen<br />
(z. B. sanitäre Verhältnisse und Lebensstandard), die eng mit der Bekämpfung von<br />
Infektionskrankheiten verbunden waren und die Grundlage für viele Maßnahmen zum<br />
Schutz der öffentlichen Gesundheit bildeten. Angesichts der wachsenden Zahl chronischer<br />
Erkrankungen hat sich der Aktionsradius des öffentlichen Gesundheitsschutzes um<br />
eine Reihe von Gesundheitsförderungsmaßnahmen erweitert, die über die bisherigen<br />
Maßnahmen zur Reduzierung chronischer Erkrankungen durch Einwirken auf bekannte<br />
Risikofaktoren, Minimierung des Risikos von Komplikationen und Zusatzerkrankungen<br />
sowie Verlängerung der Lebenserwartung der Betroffenen hinausgehen. Die bisherigen<br />
Reformbemühungen waren darauf ausgerichtet, dem Schutz der öffentlichen Gesundheit<br />
eine zentralere Rolle innerhalb der Gesundheitssysteme einzuräumen. Zu diesem Zweck<br />
ergriff man vorgelagerte Maßnahmen wie die Linderung von Armut und die Verbesserung<br />
von Lebens und Arbeitsbedingungen in Verbindung mit nachgelagerten Maßnahmen wie<br />
Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention, die häufig an bekannten Risikofaktoren<br />
und Lebensgewohnheiten wie Rauchen und Bewegungsmangel ansetzten (19).<br />
Die Integration und Abstimmung von Gesundheitsmaßnahmen in der <strong>Europäische</strong>n<br />
Region ist mit Bemühungen zur Stärkung der Rolle der primären Gesundheitsversorgung<br />
innerhalb des Gesundheitssystems verbunden, doch auch die Einbeziehung von<br />
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention im Rahmen der<br />
primären Gesundheitsversorgung spielt eine bedeutende Rolle. Hausärzte verbringen<br />
einen beträchtlichen Teil ihrer Arbeitszeit mit primären Präventionsleistungen wie<br />
Gesundheitsberatung, Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen (20). So spielt die<br />
primäre Gesundheitsversorgung heute eine zunehmende Rolle bei kosteneffektiven<br />
Maßnahmen zugunsten der öffentlichen Gesundheit, z. B. systematische Untersuchungen<br />
auf Bluthochdruck, Serumcholesterin und bestimmte Krebsarten sowie Beratungsangebote<br />
in Bezug auf durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten oder Alkohol und Tabakkonsum<br />
bedingte Gesundheitsrisiken. Auch andere Gesundheitsfachkräfte an der Erstkontaktstelle<br />
zwischen Patienten und Gesundheitssystem sind wichtig. So hat beispielsweise 2008 die<br />
schottische Regierung in einer Initiative zur AdipositasBekämpfung für Allgemeinärzte,<br />
Pflegekräfte, Gemeindeschwestern und Apotheker im NHS Leitlinien erstellt, anhand derer<br />
diese ihre Patienten dazu anregen können, mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.<br />
Die Reform der sanitärepidemiologischen Dienste in den östlichen Ländern<br />
der <strong>Europäische</strong>n Region war durch den Mangel an angemessenen öffentlichen<br />
Gesundheitsangeboten notwendig geworden. Diese Dienste hatten zwar mit ihren Impf und<br />
Krankheitsmanagementprogrammen deutliche Erfolge erzielt, es dabei aber weitgehend<br />
versäumt, aktive Gesundheitsförderung zu betreiben und sich mit den Risikofaktoren<br />
für chronische Krankheiten auseinanderzusetzen (21,22). In einigen Ländern wurden<br />
die sanitärepidemiologischen Dienste gänzlich abgeschafft und neue organisatorische<br />
Rahmenbedingungen geschaffen. So hat z. B. Kasachstan 1997 ein Nationales Zentrum zur<br />
Förderung gesunder Lebensgewohnheiten gegründet. Es wacht über die Umsetzung der<br />
nationalen Gesundheitsförderungspolitik, schafft einen ordnungspolitischen Rahmen für die<br />
Gesundheitsförderung und ist für die Zusammenarbeit mit den Medien und mit öffentlichen<br />
Organisationen zuständig. Bis 2006 war die Verlagerung dieser Strukturen von der nationalen<br />
auf die regionale OblastEbene vollzogen. Parallel dazu wurde ein sektorübergreifender<br />
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