Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...
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6 8 <strong>Der</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Gesundheitsbericht</strong> 2009<br />
Hepatitis B und Hepatitis C als eines der großen gesundheitspolitischen Probleme in der Region<br />
anzuerkennen. Die Verbesserung der Überwachung von durch Blut übertragener Hepatitis<br />
ist ein vorrangiges Anliegen des Regionalbüros. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung für<br />
die Gewinnung zuverlässiger Informationen über die Prävalenz von Hepatitisinfektionen<br />
und die Krankheitslast in der Region. Andere Handlungsschwerpunkte sind die Herstellung<br />
eines allgemeinen Zugangs zur Behandlung von Hepatitis B, Hepatitis C und HIV sowie die<br />
Entwicklung von Strategien zur Senkung der Preise für eine solche Behandlung und zur<br />
Verbesserung der HepatitisÜberwachung. Um für die Bedeutung von HepatitisTests sowie<br />
der nachfolgenden Behandlung zu sensibilisieren, hat das Regionalbüro darüber hinaus in<br />
den letzten Jahren eng mit Patientengruppen zusammengearbeitet.<br />
Durch Impfungen vermeidbare Infektionen und Krankheiten<br />
Impfungen gehören zu den kostenwirksamsten Gesundheitsmaßnahmen und retten jedes<br />
Jahr Millionen Menschen vor Krankheit, Behinderung oder Tod. Im Juni 2002 wurden<br />
alle 53 Mitgliedstaaten als poliofrei zertifiziert. Gegen mehr als 20 schwere Krankheiten<br />
gibt es wirksame und sichere Impfstoffe, und es werden zahlreiche vielversprechende neue<br />
Impfstoffe entwickelt. Mit dem Ziel der Einführung neuer Impfstoffe arbeitet die WHO auf<br />
die Einrichtung von SurveillanceSystemen hin, deren Aufgabe in der Erhebung und Nutzung<br />
qualitativ hochwertiger evidenzbasierter Daten besteht.<br />
Auch wenn die heutigen Impfstoffe in hohem Maß wirksam und sicher sind, werden doch<br />
neue Herausforderungen sichtbar. Weil von durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten<br />
weiterhin eine beträchtliche Bedrohung für die Region ausgeht, bleibt die Stärkung des<br />
Impfwesens wichtig. Die öffentlichkeitswirksamste Maßnahme des Regionalbüros in diesem<br />
Bereich ist die jährlich im April organisierte <strong>Europäische</strong> Impfwoche (Fallbeispiel 2.3) (152).<br />
Mit der Senkung der Inzidenz von Masern in der gesamten Region und der Erreichung der<br />
Zielvorgabe von 95% für die Durchimpfung mit der ersten Dosis eines den Masernerreger<br />
enthaltenden Impfstoffs (MCV1) konnten bahnbrechende Erfolge erzielt werden (Abb. 2.25).<br />
Im Zeitraum von 2005 bis 2008 wurden in acht Ländern im östlichen Teil der Region<br />
landesweite ergänzende Immunisierungsmaßnahmen durchgeführt, mit denen etwa 27<br />
Mio. Menschen erreicht werden konnten. Manche Länder haben nach Masernausbrüchen<br />
Fallbeispiel 2.3: Vierte <strong>Europäische</strong> Impfwoche 2009: eine Online-Strategie<br />
Die größten Herausforderungen für die Impfprogramme in der <strong>Europäische</strong>n Region sind dabei, sich zu verändern. So haben nationale Programme<br />
noch Schwierigkeiten damit, Dienstleistungen für geografisch und sozial marginalisierte Bevölkerungen zu erbringen, und die<br />
Wirksamkeit von Impfungen im Hinblick auf die Senkung der Inzidenz früher gängiger Krankheiten hat zu groben Missverständnissen in der<br />
Öffentlichkeit geführt. Gleichgültigkeit und Skepsis haben die anhaltende Verbreitung von Fehlinformationen zugelassen. Dies hat zu einer<br />
Stagnation oder einem Rückgang der Impfraten in vielen Ländern geführt und in jüngster Zeit zu Ausbrüchen von Krankheiten beigetragen,<br />
welche die Gesundheit der Bevölkerung dieser und anderer WHO-Regionen gefährden.<br />
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat das WHO-Regionalbüro für Europa die <strong>Europäische</strong> Impfwoche ins Leben gerufen, eine Initiative,<br />
die in der gesamten Region durchgeführt wird. Sie soll in erster Linie dazu dienen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu schärfen, die<br />
Vorteile von Impfungen deutlich zu machen, nationale Impfsysteme zu unterstützen und einen Rahmen für die Mobilisierung öffentlicher und<br />
politischer Unterstützung für Maßnahmen zum Schutz der Öffentlichkeit durch generelle Impfungen im Kindesalter zu schaffen. Am 22. April<br />
2009 wurde im Rahmen der vierten <strong>Europäische</strong>n Impfwoche eine Online-Kampagne gestartet, die sich an Millionen von Menschen in der<br />
<strong>Europäische</strong>n Region richtete. Sie umfasste Informationen über das Impfwesen in den jeweiligen Ländern und über Ausbrüche von Krankheiten<br />
in der <strong>Europäische</strong>n Region sowie ein Video über die potenziellen Gefahren für kleine Kinder.