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Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...

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5 6 <strong>Der</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Gesundheitsbericht</strong> 2009<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

und wegen der negativen Entwicklungsergebnisse und der langfristigen Einbußen an<br />

Entwicklungspotenzial ein dringliches gesundheitspolitisches Problem (95).<br />

Soziale Ausgrenzung wurde aufgrund ihrer Auswirkungen auf Gesundheit, Wohlergehen und<br />

Lebenschancen als eine wichtige soziale Determinante von Gesundheit in der <strong>Europäische</strong>n<br />

Region erkannt. Wilkinson & Marmot (121) stimmen dem zu: „Indem Armut, soziale<br />

Ausgrenzung und Diskriminierung Not verursachen und Verbitterung schaffen, kosten sie<br />

Menschenleben“ (122). Soziale Ausgrenzung steht u. a. in einem engen Zusammenhang zu<br />

niedrigem Einkommen, Armut und finanziellen Hürden für den Zugang zu Leistungen. Sie<br />

wird auch durch Faktoren wie das Gefühl von Kontrolle bestimmt (Abb. 2.20) (123). In Farrell<br />

et al. (124) lesen wir: „Es findet ein Ausschluss von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben<br />

sowie von Macht und Entscheidungsprozessen statt. Dieser schadet den betroffenen Personen<br />

und Gemeinschaften; er schadet auch der Gesellschaft insgesamt und ist mit schlechteren<br />

gesundheitlichen Ergebnissen verbunden.“ Beispielsweise kann es sein, dass Obdachlose<br />

eine Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen in Bezug auf grundsätzlich verhütbare<br />

Erkrankungen nicht deshalb verschieben, weil sie mit finanziellen Hürden für den Zugang<br />

konfrontiert sind, sondern weil sie das System und die Leistungsanbieter als diskriminierend<br />

und ausgrenzend erleben oder diesbezüglich Befürchtungen hegen (125).<br />

Abb. 2.20: Verteilung von Sozialkapital, gemessen anhand wahrgenommener Kontrolle über das eigene<br />

Leben nach Vermögensquintilen in acht GUS-Ländern<br />

Prozent<br />

0<br />

Armenien Weißrussland Georgien Kasachstan Kirgisistan Republik<br />

Moldau<br />

Verteilung in Ländern nach Vermögensquintilen<br />

Quelle: Daten aus Suhrcke et al. (123).<br />

Niedrigstes Zweitniedrigstes Mittleres Zweithöchstes Höchstes<br />

Russische<br />

Föderation<br />

Laut einer von der EU­Kommission 2004 in Auftrag gegebenen Untersuchung und bei<br />

Zugrundlegung der aktuell beobachteten Sterblichkeitsmuster nach Bildungsstand entstehen<br />

der Gesellschaft aufgrund gesundheitlicher Chancenungleichheit beträchtliche Verluste<br />

(126). So waren etwa in den derzeitigen EU­Mitgliedstaaten (ohne Bulgarien und Rumänien)<br />

707 000 Todesfälle pro Jahr auf gesundheitliche Chancenungleichheit zurückzuführen.<br />

Durch diese Todesfälle wurden jährlich etwa 11,4 Mio. Lebensjahre eingebüßt. Ebenso<br />

waren mehr als 33 Mio. Krankheitsfälle jährlich auf gesundheitliche Chancenungleichheit<br />

Ukraine

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