Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...
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Teil 3: Stärkung der Gesundheitssysteme<br />
Rechenschaftslegung aufeinander abgestimmt; dies kann zu einer Leistungsverbesserung und<br />
zu erhöhter Wertschöpfung innerhalb der Gesundheitssysteme führen (111–114).<br />
Indem die Öffentlichkeit Zugang zu den Bewertungen erhält, die die relative Leistung des<br />
nationalen Gesundheitssystems – oft im Rahmen internationaler Rankings – dokumentieren,<br />
übernehmen die maßgeblichen Akteure gegenüber der Allgemeinheit Verantwortung<br />
für die Leistung des Gesundheitssystems (5). Die Veröffentlichung solcher Bewertungen<br />
führt auf allen Ebenen zu einer Sensibilisierung und erhöhten Aufmerksamkeit für die<br />
Leistungen des Gesundheitssystems. Außerdem sind internationale Vergleiche ein wichtiges<br />
Instrument, anhand dessen die nationalen Entscheidungsträger Defizite erkennen und<br />
geeignete Abhilfemaßnahmen identifizieren können. <strong>Der</strong>artige Vergleichsstudien bilden<br />
eine konkrete Plattform, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien auf<br />
die Unterschiede zwischen den Gesundheitssystemen lenkt. Solche Vergleiche können<br />
die für die Steuerung des Gesundheitssystems Verantwortlichen dazu veranlassen, der<br />
Öffentlichkeit die Gründe für Abweichungen und ggf. für ein schlechteres Abschneiden des<br />
eigenen Systems in bestimmten Bereichen zu erklären. Auch wenn die Vergleichbarkeit<br />
der Daten und die Zusammenführung von Indikatoren in Rankinglisten weiterhin mit<br />
methodischen Schwierigkeiten verbunden ist (108,115), haben die Reaktionen auf Berichte<br />
wie den Weltgesundheitsbericht 2000 (75) oder die OECDPublikation Gesundheit auf einen<br />
Blick 2007 (116) gezeigt, dass derartige Vergleichsuntersuchungen äußerst wirkungsvoll sind.<br />
Zwar hat sich die Medien und Verbraucherverbände bislang vor allem mit der Qualität der<br />
Gesundheitsdienstleister befasst, doch seitdem diese Bewertungen veröffentlicht werden, hat<br />
die Berichterstattung ihren Aktionsradius erweitert, indem internationale Vergleichsstudien<br />
über die Gesundheitssysteme, z. B. auf der Grundlage des EuropaGesundheitskonsumenten<br />
Index, einbezogen werden (117).<br />
Darüber hinaus kann die Bewertung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems auch<br />
auf direktem Weg zu einer Leistungssteigerung führen. Indem gezielte leistungsbezogene<br />
Informationen in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, erhalten die maßgeblichen<br />
Entscheidungsträger eine Grundlage, die sie bei der Bewertung und Anpassung von Strategien,<br />
Programmen, Politiken und Zwischenzielen unterstützt und auf diese Weise zur Realisierung<br />
ihrer Vision eines besseren Gesundheitssystems beiträgt. Die Leistungsbewertung des<br />
Gesundheitssystems – verbunden mit Rechenschaftslegung und strategischer Planung –<br />
dient somit dem Ziel einer verantwortungsbewussten Steuerung, da sie gewährleistet, dass<br />
das Gesundheitssystem an dem strategischen Ziel einer Verbesserung der gesundheitlichen<br />
Ergebnisse der Bevölkerung ausgerichtet wird, dass politische Entscheidungen auf der<br />
Grundlage relevanter Daten zu gesundheitlichen Problemen und Gesundheitsdeterminanten<br />
getroffen werden, dass alle Politikbereiche sich für eine Verbesserung der Gesundheit<br />
einsetzen und dass eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik in allen staatlichen Bereichen<br />
vorangetrieben wird. Dies entspricht den Kernaufgaben der Verantwortlichen für die<br />
Steuerung des Gesundheitssystems: Formulierung der strategischen politischen Ausrichtung;<br />
Bereitstellung geeigneter Vorschriften und Instrumente zur Umsetzung der Politik;<br />
Förderung der Datenerhebung zur Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems im Hinblick<br />
auf Rechenschaftslegung und Transparenz (107).<br />
Bewertung der Leistung der Gesundheitssysteme in den Ländern der<br />
<strong>Europäische</strong>n Region<br />
Die meisten Länder der <strong>Europäische</strong>n Region der WHO haben Aspekte der Leistungsbewertung<br />
für die Gesundheitssysteme in ihre Kontrollmechanismen integriert. Allerdings haben nur<br />
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