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Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...

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8 <strong>Der</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Gesundheitsbericht</strong> 2009<br />

Zentrale Gesundheitsindikatoren: Durchschnittswerte<br />

und Trends<br />

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung der<br />

<strong>Europäische</strong>n Region der WHO verbessert. Dies geht aus der steigenden Lebenserwartung bei<br />

Geburt hervor. Allerdings ist die höhere Lebenserwartung in zunehmendem Maße ungleich<br />

verteilt. Die Unterschiede sind auf geschlechtsspezifische, soziale und ökonomische Faktoren<br />

zurückzuführen. Die höhere Lebenserwartung wird der allgemein sinkenden Mortalitätsrate<br />

zugeschrieben, die hauptsächlich darauf beruht, dass im frühen Kindesalter weniger<br />

übertragbare Krankheiten auftreten und das vorzeitige Ableben von Erwachsenen aufgrund<br />

besserer Gesundheitsversorgung später erfolgt (1). Außerdem hat eine Veränderung von<br />

Lebensstil und Verhalten der Bevölkerung strukturelle Veränderungen in Bezug auf Mortalität<br />

und Krankheitslast bewirkt, so dass chronische nichtübertragbare Krankheiten, Verletzungen<br />

und Gewalt mittlerweile eine größere Rolle spielen.<br />

Innerhalb der <strong>Europäische</strong>n Region haben sich Gruppen von Ländern herausgebildet, die<br />

sich erheblich voneinander unterscheiden. In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />

(GUS), zu denen auch die zentralasiatischen Staaten und Kasachstan (CARK) gehören, sind<br />

die Mortalitäts­ und Morbiditätsraten im Allgemeinen höher, was häufig auf demografische,<br />

soziale und ökonomische Umbruchphasen zurückgeführt wird. Die 15 Länder, die schon<br />

vor dem 1. Mai 2004 Mitglieder der <strong>Europäische</strong>n Union (EU) waren (EU­15), und die<br />

12 Länder, die ihr seitdem beigetreten sind (EU­12), weisen im Allgemeinen niedrigere<br />

Mortalitäts­ und Morbiditätsraten auf. Da die Gesundheitssysteme für eine angemessene<br />

Anpassung und Reaktion auf eine detailliertere Abgrenzung der Situation und Bedürfnisse<br />

ihres jeweiligen Landes angewiesen sind, befasst sich der folgende Abschnitt mit den<br />

Aspekten Mortalität und Krankheitslast und ihrer aktuellen Entwicklung in der Region.<br />

In Teil 2 des Berichts werden ländergruppenspezifische Muster und Trends erörtert.<br />

Informationen zu vielen der genannten Bereiche finden sich für jedes einzelne Land der<br />

Region in den sieben Tabellen des Anhangs. Darüber hinaus werden im Anhang auch einige<br />

Fachbegriffe definiert.<br />

Lebenserwartung<br />

Die Lebenserwartung dient der groben, jedoch umfassenden Messung des Gesundheitszustands<br />

der Bevölkerung insgesamt, da hier in standardisierter Form aktuelle Informationen zum<br />

Gesundheitszustand aller Bevölkerungsgruppen nach Alter und Geschlecht geordnet<br />

zusammengefasst werden. Sie ist ein zuverlässiges Maß für das gesundheitliche Abschneiden<br />

einer Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt (2). Als allgemeiner Indikator spiegelt<br />

die Lebenserwartung die Erfolge einer Gesellschaft bei der Verbesserung der Gesundheit<br />

wider, während andere Indikatoren nur die Erfolge der Gesundheitssysteme messen. Diese<br />

Differenzierung ist entscheidend, da sie mit der wichtigsten Grundidee des öffentlichen<br />

Gesundheitswesens verknüpft ist: Gesundheits­ und Krankheitszustand der Menschen sind<br />

Ausdruck für Erfolg und Versagen einer Gesellschaft insgesamt (3).<br />

Innerhalb der <strong>Europäische</strong>n Region verzeichnete die Schweiz mit 82,0 Jahren (2006) die<br />

höchste und Kasachstan mit 66,4 Jahren (2007) die niedrigste Lebenserwartung bei Geburt.<br />

Die Lebenserwartung der Region insgesamt ist von 73,1 Jahren im Jahr 1990 auf 75,6 Jahre<br />

im Jahr 2006 gestiegen (Tabelle 2.1).

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