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Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...

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8 8 <strong>Der</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Gesundheitsbericht</strong> 2009<br />

und Morbidität bewirken. Dies gilt für Maßnahmen in Form personenbezogener<br />

Gesundheitsleistungen wie Impfungen, postexpositionelle Prophylaxe nach Kontakt mit<br />

einer übertragbaren Krankheit oder Blutdrucksenkung, insbesondere in Verbindung mit<br />

bevölkerungsbezogenen Maßnahmen. Impfungen bleiben in vielen Ländern, in denen<br />

umfassende Programme fest etabliert sind, die wichtigste Methode der Krankheitsprävention.<br />

Krankheitsprävention kann jedoch auch die Bereitstellung von Informationen zu<br />

verhaltensbedingten und gesundheitlichen Risiken sowie Beratung im Hinblick auf ihre<br />

Bekämpfung umfassen und eine wichtige Rolle für die Primärversorgung erforderlich machen.<br />

Die Sekundärprävention umfasst u. a. evidenzbasierte Untersuchungsprogramme zur<br />

Krankheitsfrüherkennung. Vorbeugendes Handeln zur Verhinderung von Krankheit und zur<br />

Förderung von Gesundheitsverbesserung erfordert deshalb die Entwicklung von Strategien,<br />

die kostenwirksam sind, umfassende Unterstützung auf sich vereinen und gut umsetzbar sind.<br />

Diese gehen über primär auf Gesundheit an sich ausgerichtete Aktivitäten (nachgelagerte<br />

Maßnahmen) hinaus bis zu Maßnahmen mit einem indirekten Einfluss auf die Gesundheit<br />

mit anderen Mitteln; dazu gehören Steuerpolitik sowie Sozialdienste und ­leistungen, die<br />

gewöhnlich außerhalb des Gesundheitssektors finanziert werden und angesiedelt sind.<br />

Gesundheitsförderungsmaßnahmen sind Teil eines allgemeineren Prozesses, durch den<br />

Menschen befähigt werden, mehr Einfluss auf ihre Gesundheit und deren Determinanten<br />

auszuüben und sie dadurch zu verbessern. Gesundheitsförderung umfasst:<br />

• die Förderung von Veränderungen der Lebensweise und der Umweltbedingungen mit<br />

dem Ziel der Entwicklung einer Gesundheitskultur;<br />

• Aufklärung und soziale Kommunikation zur Schaffung gesundheitsförderlicher<br />

Bedingungen, Lebensgewohnheiten, Verhaltensweisen und Umfelder;<br />

• Neuausrichtung von Gesundheitsdiensten auf die Entwicklung von<br />

Versorgungsmodellen, welche die Gesundheitsförderung begünstigen;<br />

• Stärkung sektorübergreifender Partnerschaften für wirksamere Aktivitäten zur<br />

Gesundheitsförderung; und<br />

• Beurteilung der Auswirkungen der staatlichen Politik auf die Gesundheit.<br />

Gesundheitsangebote können auf die allgemeine Bevölkerung ausgerichtet werden oder<br />

auf Gruppen mit erhöhtem Risiko in Bezug auf schlechte Gesundheitsergebnisse in<br />

bestimmten Bereichen, z. B.: sexuelle und psychische Gesundheit; Gesundheitsverhalten<br />

im Zusammenhang mit HIV­Übertragung; Verringerung von Drogenmissbrauch, Tabak­<br />

und Alkoholkonsum; Intensivierung der Bewegung; Adipositasprävention; Förderung<br />

einer gesunden Ernährung; Verringerung von Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz;<br />

Verletzungsprävention; Förderung des berufsbezogenen und des umweltbezogenen<br />

Gesundheitsschutzes. Den Gesundheitssystemen kommt eine wichtige Rolle bei der<br />

Veränderung des Verhaltens der Menschen in Bezug auf zahlreiche konkrete Risikofaktoren<br />

zu (194). Die übergeordnete Rolle der Gesundheitsförderung schließt die Beratung der Politik<br />

in Bezug auf Gesundheitsrisiken, Gesundheitsstatus und gesundheitliche Bedürfnisse sowie<br />

die Entwicklung von Strategien für verschiedene Umfelder ein.<br />

Tabakkonsum<br />

Tabak ist ein wohlbekanntes Problem für die öffentliche Gesundheit und ein Risikofaktor,<br />

der für etwa 25% der Sterblichkeit und 17% der verlorenen DALY verantwortlich ist<br />

(132). Angesichts dessen haben die meisten Länder der Region das 2003 angenommene<br />

Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (79) unterzeichnet,<br />

den ersten weltweit verbindlichen Vertrag im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Es

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