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Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...

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3 4 <strong>Der</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Gesundheitsbericht</strong> 2009<br />

Einige GUS­Staaten, in denen die genannten Risikofaktoren stark ausgeprägt sind, stellen<br />

keine Informationen für eine vertiefte Analyse bereit und laufen so Gefahr, die Probleme<br />

nicht zu erkennen, Beim Alkoholmissbrauch haben Untersuchungen in den GUS­Staaten<br />

ergeben, dass Strategien zur Beschränkung des Zugangs zu alkoholischen Getränken und<br />

zur Reduzierung des Alkoholkonsums deutliche Wirkung gezeigt haben, jedoch nicht<br />

überall aufrechterhalten wurden, Daher hat die Mortalität aufgrund von Herz­Kreislauf­<br />

Erkrankungen, Verletzungen und Gewalt im Gegensatz zu den EU­12­Ländern inzwischen<br />

wieder ein hohes Niveau erreicht (16,35), In Estland, Lettland und Litauen, die eine mit den<br />

GUS­Staaten vergleichbare Krankheitslast auswiesen, hat die Bevölkerung eine höhere und<br />

gesündere Lebenserwartung bei Geburt als in den GUS­Staaten, Daran lässt sich ablesen,<br />

dass Strategien und Maßnahmen zur Förderung der öffentlichen Gesundheit durchaus<br />

Wirkung entfalten können, dass für ihre Umsetzung allerdings ein stärkerer politischer<br />

Wille, konzertierte Aktionen in allen Bereichen der Gesellschaft und die Einbeziehung<br />

gesundheitlicher Belange in alle Politikbereiche erforderlich sind, Die Charta von Tallinn:<br />

Gesundheitssysteme für Gesundheit und Wohlstand (36,37) liefert einen Rahmen zur<br />

Förderung der öffentlichen Gesundheit mit bewährten Gesundheitsprogrammen und<br />

­maßnahmen, Darüber hinaus muss den Prioritäten und Investitionen der Länder verstärkt<br />

Aufmerksamkeit geschenkt werden, um die Ziele der Charta zu erreichen.<br />

Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen<br />

Dieser Abschnitt verknüpft die wichtigsten sozialen, wirtschaftlichen und umweltbedingten<br />

Gesundheitsdeterminanten mit den maßgeblichen verhaltensbedingten Risikofaktoren, die<br />

Auswirkungen auf gesundheitliche Ergebnisse und die Verteilung von Gesundheit haben.<br />

Zwischen Ländern bestehen beträchtliche Unterschiede im Bezug auf die Verteilung und<br />

die Schwere von Erkrankungen – und damit auch die Gesamtkrankheitslast. Beispielsweise<br />

bieten die gesundheitlichen Folgen von Umwelteinflüssen zunehmend Anlass zur<br />

Sorge – insbesondere im Hinblick auf den Zugang zu sicherem Trinkwasser und einer<br />

entsprechenden Sanitärversorgung, die Luftverschmutzung, die Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

sowie Unfallverletzungen. Bezüglich der Krankheitslast aufgrund bekannter Umweltfaktoren<br />

bestehen jedoch zwischen den Ländern der <strong>Europäische</strong>n Region der WHO Unterschiede bis<br />

zum Faktor vier.<br />

Personenbezogene Gesundheitsdeterminanten wie Tabak­ und Alkoholkonsum,<br />

schlechte Ernährung und Bewegungsmangel fordern in Verbindung mit der Ausbreitung<br />

der Adipositas in der Region weiterhin einen hohen Tribut. Fehlende Fortschritte<br />

sind im Allgemeinen nicht darauf zurückzuführen, dass Maßnahmen zu wenig<br />

Aufmerksamkeit geschenkt oder zu selten ergriffen werden; die Wechselbeziehungen<br />

zwischen Lebensgewohnheiten und Verhalten haben jedoch gemeinsame Ursachen: die<br />

sozioökonomischen Determinanten von Gesundheit. Für Personen mit weniger Bildung,<br />

niedrigerer Stellung im Erwerbsleben oder niedrigerem Einkommen gilt tendenziell, dass sie<br />

früher sterben, mehr Jahre bei schlechter Gesundheit verbringen und eine höhere Prävalenz<br />

der meisten Arten von Gesundheitsproblemen aufweisen (38). Dies liegt zum Teil an den<br />

Bedingungen, unter denen Menschen geboren werden, leben, arbeiten und altern, aber<br />

auch an einem breiten Spektrum ungünstiger materieller, psychosozialer, umweltbedingter<br />

und verhaltensbedingter Risikofaktoren. Es ist eine Tatsache, dass relative Benachteiligung<br />

und soziale Ungleichheit die emotionalen, spirituellen und intellektuellen Ressourcen<br />

untergraben, die eine Voraussetzung für Wohlbefinden sind; psychische Störungen nehmen

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