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Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...

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4 0 <strong>Der</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Gesundheitsbericht</strong> 2009<br />

des Kaukasus bleibt ein Problem. Manche Länder setzen sich mit ihm auseinander, während<br />

andere ihre Maßnahmen intensivieren müssen.<br />

Gefahren am Arbeitsplatz<br />

Gefährliche Schadstoffbelastungen am Arbeitsplatz zählen zu den 10 wichtigsten<br />

Risikofaktoren, die Einfluss auf die Krankheitslast in der <strong>Europäische</strong>n Region haben.<br />

Jedes Jahr sterben in der Region etwa 300 000 Menschen infolge von Berufskrankheiten<br />

und 27 000 durch Arbeitsunfälle. Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle verursachen einen<br />

Verlust, der etwa 4% des BIP entspricht. Die Inzidenz und die Mortalität variieren beträchtlich<br />

zwischen den Ländern, was zum großen Teil auf Unterschiede in den Meldesystemen<br />

zurückzuführen ist. Unabhängig davon ist das Ausbleiben eines deutlichen Rückgangs der<br />

Arbeitsunfälle insgesamt ein Anzeichen dafür, dass die Fortschritte unzureichend sind.<br />

Es müssen Maßnahmen zur vollständigen Umsetzung der Resolution WHA60.26 (49) der<br />

Weltgesundheitsversammlung ergriffen werden, in der Möglichkeiten aufgezeigt werden, den<br />

Schutz der Gesundheit vor berufsbedingten Gefährdungen durch gezielte Interventionen zur<br />

Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz zu ergänzen.<br />

Unfallverletzungen<br />

Unsichere Umweltbedingungen sind eine wichtige Determinante für Unfallverletzungen.<br />

So können nach Schätzungen 25% der Verletzungen im Straßenverkehr in Westeuropa<br />

auf Umweltbedingungen zurückgeführt werden; dies betrifft etwa die Frage, wie die<br />

Straßeninfrastruktur aussieht und ob Bürgersteige und Einrichtungen für Radfahrer und<br />

Fußgänger vorhanden sind (50). Unfallverletzungen sind die dritthäufigste Todesursache<br />

in der Region und fordern pro Jahr fast 800 000 Menschenleben. 66% dieser Todesfälle<br />

könnten vermieden werden (51); ihre wirtschaftlichen Kosten werden auf ca. 2% des BIP<br />

geschätzt. <strong>Der</strong> politische und wirtschaftliche Übergang in der Region hatte eine Verschärfung<br />

der Ungleichheiten in Bezug auf Unfallverletzungen zur Folge. Die Unterschiede zwischen den<br />

Ländern sind groß und nehmen zu (Abb. 2.15).<br />

Die Sterblichkeitsquotienten in der Region variieren zwischen Ländern mit niedrigem bzw.<br />

mittlerem und Ländern mit hohem Einkommen nach individueller Verletzungsursache<br />

und reichen von 16,9 für Vergiftungen bis 1,3 für Stürze. Innerhalb von Ländern ist die<br />

Sterbehäufigkeit im Straßenverkehr bei Kindern aus niedrigeren sozialen Schichten 3,5mal<br />

höher als bei Kindern aus höheren Schichten; bei Vergiftungen ist dieses Verhältnis<br />

18:1. In Resolution EUR/RC55/R9 wirbt das WHO­Regionalkomitee für Europa für die<br />

Verringerung von Gewalt und Verletzungen durch die Förderung eines evidenzbasierten und<br />

sektorübergreifenden Public­<strong>Health</strong>­Ansatzes (52).<br />

Neu entstehende Herausforderungen<br />

In den letzten Jahren sind mehrere andere Risikofaktoren identifiziert worden, die weniger<br />

gut bekannt sind, aber aufgrund ihrer zu erwartenden Auswirkungen, ihrer Zunahme,<br />

der Ungewissheit in Bezug auf Ausmaß und Schwere ihrer Auswirkungen oder ihres<br />

Potenzials für langfristige gesundheitliche Auswirkungen Anlass zur Sorge bieten. Dazu<br />

zählen Klimaveränderungen, Belastungen im Zusammenhang mit der Abfallentsorgung,<br />

Lebensmittelinfektionen und Energieunsicherheit.<br />

Es herrscht mittlerweile Übereinstimmung dahingehend, dass sich unser Klima verändert.<br />

Wenn die aktuellen Trends anhalten, könnten steigende Temperaturen und Meeresspiegel<br />

sowie häufigere extreme Wetterereignisse zu einer Erhöhung von Mortalität und Morbidität<br />

führen und sich negativ auf die Gesundheitsdeterminanten auswirken. Potenzielle

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