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Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...

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1 6 0 <strong>Der</strong> <strong>Europäische</strong> <strong>Gesundheitsbericht</strong> 2009<br />

Akteuren. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass gesundheitliche Belange und ihre sozialen<br />

Determinanten in allen Bereichen des politischen Lebens gebührend berücksichtigt werden<br />

(78). Dies ist umso wichtiger, als selbst in Ländern mit hohem Einkommen die Ungleichheit<br />

im Gesundheitsbereich dramatische Ausmaße annimmt und für die Betroffenen mit<br />

entsprechender sozialer Benachteiligung verbunden ist. Eine Verbesserung von Qualität und<br />

Chancengleichheit im Gesundheitswesen erfordert koordinierte staatliche Maßnahmen, die<br />

sich an den Grundsätzen der Gerechtigkeit, Partizipation und Zusammenarbeit orientieren<br />

(79). Die Maßnahmen der übrigen staatlichen und gesellschaftlichen Akteure setzen häufig<br />

an den Risikofaktoren verbreiteter Krankheiten sowie an den Determinanten von Gesundheit<br />

an. Die Verteilung der Risikofaktoren auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist von<br />

übergeordneten gesellschaftlichen Gesundheitsdeterminanten (insbesondere Bildung,<br />

Beschäftigung und Umwelt) abhängig, was zu Ungleichheit im Gesundheitsbereich<br />

führt (Abb. 3.7). Insgesamt muss sich eine verantwortungsbewusste Steuerung eines<br />

Gesundheitssystems an einer gesundheitsförderlichen Gesamtpolitik ausrichten. Gemäß<br />

den Empfehlungen der Konferenz von Adelaide zum Thema Gesundheitsförderliche<br />

Gesamtpolitik ist diese gekennzeichnet durch „die ausdrückliche Sorge um Gesundheit und<br />

Chancengleichheit in allen Politikbereichen und Rechenschaftspflichten im Hinblick auf die<br />

gesundheitlichen Auswirkungen der Politik“ (81).<br />

Abb. 3.7: Steuerung gesundheitsrelevanter Faktoren<br />

Quelle: nach Davies (80).<br />

Verantwortungsbewusste Steuerung der sekundären, gesundheitsfördernden Faktoren<br />

Verantwortungsbewusste Steuerung des Gesundheitssystems (Strategien und Konzepte)<br />

Verantwortungsbewusste Gestaltung anderer Funktionen<br />

des Gesundheitssystems<br />

Finanzierung<br />

Leistungserbringung<br />

Bildung, Beschäftigung, Handel usw.<br />

Erschließung<br />

von Ressourcen<br />

Ökonomische und soziale Faktoren im weiteren Sinne, z. B. Korruption, Zuverlässigkeit des Finanzsystems,<br />

Zugang zu Medien, Ausmaß des sozialen Kapitals usw.<br />

Die für die Steuerung des Gesundheitssystems Verantwortlichen müssen sich dafür einsetzen,<br />

dass auch in den übrigen Politikbereichen gesundheitliche Belange gebührend berücksichtigt<br />

werden. Zu diesem Zweck müssen sie in Abstimmung mit ihren Partnern in den folgenden<br />

Bereichen Einfluss nehmen:<br />

• Zusammenarbeit und Partnerschaften innerhalb der verschiedenen Regierungsressorts<br />

sowie mit Akteuren außerhalb der Regierung zur Umsetzung der Ziele des<br />

Gesundheitssystems;<br />

• Förderung von Initiativen zur Verbesserung des Gesundheitswesens und seiner sozialen<br />

Determinanten und

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