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Der Europäische Gesundheitsbericht - World Health Organization ...

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Teil 2: Gesundheitssituation in der <strong>Europäische</strong>n Region<br />

Grundsatzmaßnahmen und Interventionen vorliegen. Zu den wichtigen Risikofaktoren für<br />

die Länder der <strong>Europäische</strong>n Region zählen (Tabelle 2.16): Zugang zu sauberem Trinkwasser<br />

und verbesserter Sanitärversorgung, Exposition gegenüber Luftverschmutzung, Exposition<br />

gegenüber persistenten organischen Schadstoffen, Quecksilber und Pestiziden, Gefahren am<br />

Arbeitsplatz und Unfallverletzungen.<br />

Zugang zu sauberem Trinkwasser und verbesserter Sanitärversorgung<br />

Unzureichender Zugang zu sauberem Trinkwasser ist immer noch eine der Haupttodesursachen<br />

bei Kindern unter 15 Jahren in der Region. Etwa 13 000 Todesfälle pro Jahr (5,3% der<br />

Gesamtkindersterblichkeit: 0,2% in Eur­A­, 7,5% in Eur­B­ und 2,4% in Eur­C­Ländern) sind<br />

auf Durchfallerkrankungen infolge nicht einwandfreien Trinkwassers zurückzuführen (43).<br />

Etwa 13 Mio. Menschen in der Ländergruppe Eur­B und 9 Mio. Menschen in Eur­C haben<br />

keinen Zugang zu einer verbesserten Trinkwasserversorgung, und 18 Mio. Menschen in<br />

Eur­B sowie 32 Mio. Menschen in Eur­C verfügen über keinen Zugang zu einer verbesserten<br />

Sanitärversorgung. Die Landbevölkerung hat im Allgemeinen schlechteren Zugang zu sicherer<br />

Trinkwasserversorgung: 66% in Eur­B und 56% in Eur­C (Abb. 2.14) (44). Die langsamen<br />

Fortschritte bei der Verwirklichung des allgemeinen Zugangs zu sauberem Trinkwasser<br />

und verbesserter Sanitärversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten im östlichen Teil<br />

der Region, beeinträchtigen die Verwirklichung des Millenniums­Entwicklungsziels 7 in<br />

der Region (Sicherung einer nachhaltigen Umwelt) und die Erfüllung eines grundlegenden<br />

Menschenrechts. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um sauberes Trinkwasser von<br />

der Quelle bis zum Wasserhahn zu gewährleisten, den Wasserbedarf wirksamer zu steuern<br />

und nützliche Grundsatzinstrumente wie das von WHO und Wirtschaftskommission der<br />

Vereinten Nationen für Europa (UNECE) gemeinsam angenommene Protokoll über Wasser<br />

und Gesundheit zum Übereinkommen zum Schutz und zur Nutzung grenzüberschreitender<br />

Wasserläufe und internationaler Seen von 1992 optimal zu nutzen (45).<br />

Exposition gegenüber Luftverschmutzung<br />

Die Verschmutzung von Außen­ und Raumluft ist eine wichtige Gesundheitsdeterminante,<br />

welche in den EU­Ländern die Sterblichkeit aufgrund von Herz­Kreislauf­ und<br />

Atemwegserkrankungen erhöht und die Lebenserwartung um ca. 8,6 Monate verringert.<br />

In den am stärksten betroffenen Ländern verringert sich die Lebenserwartung sogar um<br />

mehr als 13 Monate. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden bei der Verringerung der<br />

Emissionen einiger Luftschadstoffe wie Schwefel, Stickstoffoxiden und Blei beträchtliche<br />

Fortschritte erzielt. Dies ist vor allem auf Verbesserungen in der Industrieproduktion und<br />

der Energieerzeugung sowie bei Energieeffizienz und Brennstoffqualität zurückzuführen.<br />

Unabhängig davon sind fast 90% der Bewohner städtischer Gebiete weiterhin<br />

Luftschadstoffkonzentrationen ausgesetzt, die über den Richtwerten der Luftgüte­Leitlinien<br />

der WHO liegen (46). In der Region variiert die durchschnittliche Exposition zwischen<br />

Ländern um den Faktor drei. Die Konzentrationen der Hauptluftschadstoffe (Feinstaub,<br />

Ozon und Stickstoffdioxid) sowie die diesbezüglichen Gesundheitsrisiken haben sich im<br />

Durchschnitt im Zeitraum von 2000 bis 2006 nicht verändert oder leicht erhöht.<br />

Exposition gegenüber persistenten organischen Schadstoffen, Quecksilber und Pestiziden<br />

Nach dem Ausstieg aus der Verwendung von verbleitem Benzin, zunächst in Westeuropa<br />

und später in Mittel­ und Osteuropa, gingen in den ersten Jahrzehnten bei Kindern die<br />

Bleikonzentrationen im Blut deutlich zurück (47). Die Exposition gegenüber Blei ist jedoch im<br />

südöstlichen Teil der Region immer noch beträchtlich höher als im nördlichen und westlichen<br />

Teil. Weil für Kinder kein sicherer Expositionsgrenzwert festgelegt werden kann, müssen die<br />

Bleikonzentrationen im Blut weiter verringert werden. In vielen Ländern muss die gesetzliche<br />

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