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Germar Rudolf: Das Rudolf Gutachten

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5.7. Einfluß verschiedener Baustoffe<br />

5.7.1. Ziegelsteine<br />

5. BILDUNG UND STABILITÄT VON EISENBLAU<br />

Ziegelsteine erhalten ihre Härte und Stabilität bekanntlich durch den Brennvorgang.<br />

Dieser führt dazu, daß die Bestandteile des Ziegel innig miteinander<br />

verbunden werden (Sinterung). Ein Ergebnis dessen ist, daß die Reaktivität<br />

der im Ziegelstein vorkommenden Eisenenoxide (2 bis 4%) stark herabgesetzt<br />

ist, so daß mit einer merklichen Neigung zur Bildung von Eisencyaniden<br />

kaum zu rechnen ist. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet allerdings die direkte<br />

Oberfläche von Ziegelsteinen, die durch den atmosphärischen Einfluß<br />

(Witterung) leicht angegriffen ist, so daß das oberflächlich anhaftende Eisenoxid<br />

sehr wohl für eine Umsetzung zum Eisenblau zur Verfügung steht. 325<br />

5.7.2. Zementmörtel und Betone<br />

Der uns hier vor allem interessierende Rostgehalt (Fe2O3) von Portlandzement,<br />

dem am häufigsten für Betone und Zementmörtel verwendeten Zement,<br />

liegt in der Regel zwischen 1 und 5%. 326 Der dem Mörtel beigefügte Sand<br />

kann ebenfalls recht eisenhaltig sein (bis zu 4%). Wie in Abschnitt 5.5.2. erwähnt,<br />

ist zur Bildung des Eisenblaus eine große Oberfläche der Phasengrenze<br />

fest-flüssig (Eisenoxid-Cyanidlösung) vorteilhaft. Diese ist bei Zementmörteln<br />

und Betonen außerordentlich groß (mikroskopische innere Oberfläche etwa<br />

200 m 2 pro Gramm). 327<br />

Frischer Beton und Zementmörtel – was chemisch gesehen das gleiche ist –<br />

sind relativ stark alkalisch (etwa pH 12,5). Er sinkt aber später langsam ab<br />

durch die Bindung von Kohlendioxid aus der Luft. Bedingt durch die besondere<br />

Chemie der Zementmörtel schreitet dieser Vorgang aber recht langsam in<br />

die Tiefe des Materials voran. Je nach Zusammensetzung des Zementmörtels<br />

dauert es zwischen einige Monate bis zu vielen Jahrzehnten, bis der pH-Wert<br />

eines solchen Mörtels oder Betons auch in tieferen Schichten neutral wird. 326-<br />

328 In diesem chemischen Verhalten liegt das ganze Geheimnis der Stabilität<br />

des Stahlbetons, denn das langwährende alkalische Milieu im Beton verhindert,<br />

daß das eingelagerte Eisen weiter rosten kann. 329<br />

Der Wassergehalt von Betonen und Zementmörteln hängt von Temperatur<br />

und relativer Luftfeuchtigkeit ab und schwankt zwischen 1% und weniger bei<br />

20°C und 60% rel. Luftfeuchte sowie 10% bei wassergesättigter Luft. 330<br />

Im Erdreich gebaute, mangelhaft isolierte Gebäude haben durch ihre große<br />

Austauschfläche mit dem Erdreich eine stets kühle und feuchte Wand, zum<br />

einen durch die Aufnahme von Feuchtigkeit aus dem Erdreich, zum anderen<br />

durch die Kondensation der Luftfeuchtigkeit an der kühlen Wand bei Unterschreitung<br />

des Taupunktes. Der Wassergehalt dieser Wände dürfte daher im<br />

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