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Germar Rudolf: Das Rudolf Gutachten

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GERMAR RUDOLF · DAS RUDOLF GUTACHTEN<br />

setzt wurde. Bedenkt man, daß nicht alles Eisen von der Blausäure auch erreicht<br />

werden kann, so kann man von einer annähernden Sättigung der oberen<br />

Materialschicht mit dem Pigment sprechen. Der Konzentrationsabfall von der<br />

obersten Schicht in tiefere Schichten erklärt sich zum einen durch einen stärker<br />

absorbierend wirkenden, etwas kühl-feuchten Verputz, dessen oberste<br />

Schicht zuerst gesättigt wird und ein tieferes Eindiffundieren der Blausäure in<br />

das Mauerwerk behindert. Zum anderen muß auch hier, wie bei der blauen<br />

Färbung der Außenseiten der Mauern, der Effekt der Anreicherung von Cyaniden<br />

an der Oberfläche durch Wasserverdunstung bedacht werden. Dieser Effekt<br />

kann allerdings nach der Stillegung der Gebäude mangels Luftaustausch<br />

und Sonnenaktivität im Rauminneren, also annähernder Luftfeuchtigkeitssättigung,<br />

nur wenig stattgefunden haben. Dies gilt besonders für den nur nach<br />

Norden mit Fenstern versehenen Raum in Abbildung 65.<br />

Die Proben 12 und 13 entsprechen den Proben 9 und 11, wurden hier aber<br />

der Innenmauer entnommen, also der Ostmauer einer der Heißluftkammern.<br />

Die Oberflächenkonzentration ist wesentlich niedriger als an den Außenmauern,<br />

ein Konzentrationsprofil ist hier nicht zu erkennen. Dies kann daran liegen,<br />

daß die trockene Wand die Blausäure leichter in das Mauerwerk eindiffundieren<br />

läßt, während die Blausäure an den feuchten Außenwänden bevorzugt<br />

oberflächlich reagiert. Wahrscheinlich ist aber, daß in der Innenwand<br />

wegen Trockenheit keine Migration löslicher Cyanidsalze zur Oberfläche<br />

stattfindet. Diese Proben sind auch insofern interessant, als sie belegen, daß<br />

Abbildung 66: <br />

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