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Germar Rudolf: Das Rudolf Gutachten

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ANMERKUNGEN<br />

sich das Cyanid schneller mit den Eisensalzen um, als es von der verdünnten Schwefelsäure<br />

protoniert, d.h zur Blausäure umgewandelt werden kann.<br />

293<br />

Wegen Irrelevanz wurden hier die in der ersten Ausgabe dieses <strong>Gutachten</strong>s (Anm. 42) diskutierten<br />

Punkte Adsorption und Dissoziation weggelassen.<br />

294 23<br />

mol ist eine Teilchenmengenbezeichnung. 1 mol = 6,023 ⋅ 10 Teilchen, definitionsgemäß die<br />

Anzahl von Atomen, die in 12 g Kohlenstoff enthalten sind.<br />

295<br />

Landolt-Börnstein, Eigenschaften der Materie in ihren Aggregatzuständen, Teil 2, Band b,<br />

Lösungsmittelgleichgewichte I, Springer, Berlin 1962, S. 1-158.<br />

296<br />

Der Einfluß soll darauf basieren, daß die Kohlensäure (H2CO3, pKS= 6,37) das Cyanid-Ion<br />

(CN – ) aus dem Gleichgewicht drängt: 1. CO2 + H2O H2CO3; 2. CN – + H2CO3 HCN +<br />

HCO3 – . Da jedoch CO2 nur schwer in Wasser löslich ist und zudem das Gleichgewicht der Reaktion<br />

CO2 + H2O H2CO3 (Kohlensäure) praktisch vollständig auf der linken Seite liegt, ist<br />

die Konzentration von Kohlensäure in der Feuchtigkeit des Mauerwerkes selbst dann um Größenordnungen<br />

geringer als die der Blausäure, wenn der Gehalt an Kohlendioxid im betrachteten,<br />

mit Blausäure beaufschlagten Raum größer ist als der Gehalt an Blausäure. HCO3 –<br />

(pKS=10,25) schließlich ist eine schwächere Säure als HCN (pKS=9,31) und würde daher von<br />

dieser verdrängt werden: HCN + HCO3 – CN – + CO2 + H2O. Daher kann selbst ein recht<br />

hoher Kohlendioxidgehalt in der Luft das Adsorptionsverhalten von Blausäure im Mauerwerk<br />

kaum beeinflussen.<br />

297 3-<br />

Vgl. die Ausführungen von J.C. Bailar über die massive Reduktionskraft von Fe(CN)6] im<br />

alkalischen Milieu, aaO. (Anm. 288).<br />

298<br />

In unmittelbarer Nähe und jenseits des Gefrierpunktes des Wassers aber sinkt naturgemäß die<br />

Reaktivität wieder deutlich ab.<br />

299<br />

pKs-Wert von HCN: 9,31; R.C. Weast (Hg.), aaO. (Anm. 278), D 163.<br />

300<br />

Gültig für ideale Lösungen.<br />

301<br />

Die Hexacyanoferratsäuren sind sehr starke Säuren: J. Jordan, G.J. Ewing, Inorg. Chem. 1<br />

(1962), S. 587-591. Ergebnisse der Analysen der Dissoziationskonstanten ergeben für das<br />

Hexacyanoferrat(III): K III<br />

1 >KIII<br />

2 >KIII<br />

3 >0,1; Hexacyanoferrat(II): KII<br />

1 >KII<br />

2 >0,1; KII<br />

3 =6⋅10-3 ; K II<br />

4<br />

=6,7⋅10 -5 . Damit ist das Hexacyanoferrat(III) bei pH=1 noch annähernd komplett dissoziiert,<br />

das Hexacyanoferrat(II) zweifach, ab pH=3 dreifach, ab pH=5 komplett.<br />

302<br />

Erst durch warme, verdünnte Schwefelsäure wird Blausäure freigesetzt, Salzsäure dagegen<br />

zeigt keine Wirkung: G.-O. Müller, Lehrbuch der angewandten Chemie, Bd. I, Hirzel, Leipzig<br />

1986, S. 108.; das Pigment ist in konzentrierter Salzsäure allerdings reversibel löslich, d.h.,<br />

das Pigment wird nicht zersetzt, sondern nur physikalisch in Lösung gebracht, es entweicht also<br />

keine Blausäure, vgl. H.J. Buser et al., Anm. 285; vgl. auch Abschnitt 7.2., Analysenmethode<br />

Cyanid-total nach DIN: danach wird das Pigment durch kochende HClaq. zerstört. Aufschlämmungen<br />

von Eisenblau haben einen merklich sauren pH-Wert von etwa 4. Bei diesem<br />

leicht sauren Eigen-pH, wie er z.B. durch sauren Regen in Oberflächengewässern gebildet<br />

wird, ist das Eisenblau am stabilsten: H. Ferch, H. Schäfer, Schriftenreihe Pigmente, Nr. 77,<br />

Degussa AG, Frankfurt/Main 1990.<br />

303<br />

Eisen(III)-Hydroxid ist in diesem Bereich noch wesentlich schlechter löslich als Eisenblau;<br />

zur Löslichkeit von F(OH)3 vgl. R.C. Weast, aaO. (Anm. 278), B 222: KS=2,67⋅10 -39 mol 4 l -4 ;<br />

genau genommen wird bei hohem pH-Wert nicht das Eisenblau insgesamt zerstört, sondern<br />

ihm zunächst nur das Fe 3+ entzogen; zurück bleibt das basenresistentere [Fe(CN)6] 4- , vgl.<br />

Anm. 291.<br />

304<br />

Vgl. die Untersuchungen von M.A. Alich et al., aaO. (Anm 288).<br />

305<br />

J.A. Sistino, in Pigment Handbook, Vol. 1, Wiley and Sons, New York 1974, S. 401-407; H.<br />

Beakes, Paint Ind. Mag. 69(11) (1954), S. 33f. Allgemein finden Mischungen aus Eisenblau<br />

und Phtalocyanblau Anwendungen, da beide allein keine befriedigende Langzeitstabilität besitzen;<br />

Degussa beschreibt deshalb die Kalkechtheit als »nicht gut« (H. Ferch, H. Schäfer,<br />

aaO. (Anm. 302), meint damit aber die Echtheit auf noch nicht carbonatisierten, alkalischen<br />

Verputzen und Betonen: H. Winkler, Degussa AG, Schreiben an den Autor vom 18.06.91. Bei<br />

eigenen Versuchen zur Auflösung frischer Eisenblaufällungen ergab sich ein Grenzwert von<br />

pH 10-11 für die Stabilität von Eisenblau.<br />

231

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