Germar Rudolf: Das Rudolf Gutachten
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7. BEWERTUNG CHEMISCHER ANALYSEN<br />
Weiterhin gibt es die Tendenz, die angeblich angewendete Blausäuremenge<br />
entgegen den Zeugenaussagen stark zu reduzieren. 397<br />
Schließlich gibt es allerlei völlig unfundierte Phantastereiein über irgendwelche<br />
ominösen Zyklon B-Einlaßvorrichtungen, die es erlaubt hätten, das<br />
Giftgas durch – leider nich vorhandene – Deckenlöcher in die Kammer<br />
hinabzulassen und nach Abschluß wieder zu entnehmen. 450<br />
Ferner wird stellenweise geäußert, man habe nach jeder „Vergasung“ die<br />
Gaskammer mit einem Wasserschlauch abgespritzt. Dabei wird jedoch übersehen,<br />
daß es viele Stunden gedauert hätte, bis die „Gaskammern“ von den<br />
Leichen geräumt worden wäre (sie mußten ja zeitaufwendig verbrannt werden),<br />
daß die Blausäure nicht primär auf der Wandoberfläche sitzt, sondern<br />
innerhalb einiger Stunden dank ihres extrem hohen Diffusionsvermögens tief<br />
ins Mauerwerk eindringt, und dagegen hilft kein Wasserschlauch – ganz abgesehen<br />
davon, daß man mit derartigen Aktionen bewirkt hätte, daß die dann<br />
sehr nassen Wände anschließend umso mehr Blausäure aufgenommen hätten.<br />
Zudem weisen die Proben, die von der Decke genommen wurden, gleichfalls<br />
keine reproduzierbaren Cyanidwerte auf.<br />
Doch es gibt auch physikalisch-chemische Randbedingungen, die die Interpretation<br />
der Analysenergebnisse beeinflussen können. So ist es zum Beispiel<br />
nicht undenkbar, daß aus irgendwelchen bisher unbekannten Gründen das<br />
Mauerwerk der angeblichen „Gaskammern“ nicht oder geringfügiger als angenommen<br />
zur Bildung von Eisenblau neigte oder daß eventuelle Rückstände<br />
aus unbekannten Gründen zerstört wurden.<br />
Die Annahmen über die Randbedingungen bei den hypothetischen Menschenvergasungen<br />
unterliegen naturgemäß ganz besonderen Vorbehalten, da<br />
diesbezüglich keinerlei empirische Daten vorliegen. So ist die Frage, wie<br />
schnell sich die Blausäure des Zyklon B in hypothetischen „Gaskammern“<br />
ausbreiten konnte und wie schnell es zum Tod aller Opfer geführt hätte, letztlich<br />
nicht zu beantworten. Die hier gemachten Annahmen sind zwar allesamt<br />
begründet, jedoch nicht unfehlbar.<br />
Dies alles macht uns eine sichere Voraussage dessen, was wir an Cyaniden<br />
in den Mauerwerken der angeblichen „Gaskammern“ zu erwarten hätten, unmöglich.<br />
Die zuvor angegebenen Cyanid-Erwartungswerte und die sich daraus<br />
ergebenden, nachfolgend zusammengefaßten Schlußfolgerungen sind daher<br />
nur die wohlfundierte Meinung eines Fachmanns, keinesfalls aber dogmatische<br />
Wahrheit. Zur besseren Voraussage von Erwartungswerten wären umfangreiche<br />
Testserien unter unterschiedlichsten Bedingungen nötig, wofür mir<br />
allerdings sowohl Zeit, Ausrüstung als auch das Geld fehlen. Angesichts der<br />
Wichtigkeit des Themas wäre es vielleicht angebracht, daß nach über 55 Jahren<br />
irgendein renommiertes Institut mit derartigen Untersuchungen endlich<br />
einmal anfängt.<br />
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