Germar Rudolf: Das Rudolf Gutachten
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GERMAR RUDOLF · DAS RUDOLF GUTACHTEN<br />
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gebeten, entsprechende Zeichnung Herrn Prüfer am Montag den 17.5.<br />
mitzugeben.“<br />
Am 5. Juni 1942 sandte die Fa. Topf die Bauzeichnung D60446 an die<br />
Zentralbauleitung „den Einbau der Boiler in den Müllverbrennungs-Ofen<br />
betreffend“. Dieses Projekt betraf eine für das Krematorium II vorgesehene<br />
Anlage. 182<br />
In einem undatierten, aber anscheinend im Juni 1943 verfaßten „Fragebogen“<br />
bezüglich der Birkenauer Krematorien beantwortete der Leiter<br />
der Zentralbauleitung, Bischoff, die Frag „Werden die Abgase verwertet?“<br />
mit: „geplant aber nicht ausgeführt“, und als Antwort auf die folgende<br />
Frage: „Wenn ja zu welchem Zweck?“, antwortete Bischoff: „für<br />
Badeanlagen im Krema. II und III.“. 183<br />
Schließlich gibt es eine Rechnung der Fa. VEDAG Vereinigte Dachpappen-Fabriken<br />
Aktiengesellschaft, datiert vom 28. Juli 1943 mit dem Betreff:<br />
„Auschwitz-Krematorium“ mit Bezug auf „ausgeführte Abdichtungsarbeiten<br />
für die Entwesungsanlage“ (Hervorhebung hier hinzugefügt),<br />
die zwischen dem 21. Mai und 16. Juli 1943 ausgeführt wurden, vgl.<br />
Abbildung [30]. 184<br />
Bevor irgendwelche Schlußfolgerungen daraus gezogen werden, sind einige<br />
Erläuterungen nötig. Obwohl die beiden Topf Entwesungsöfen<br />
schließlich in der später errichteten Zentralsauna eingebaut wurden,<br />
schreibt sie das oben zitiert Dokument dem Krematorium II zu. <strong>Das</strong> Vorhaben<br />
zum Einbau von 100 Duschen im Krematorium III (sowie im Krematorium<br />
II) kann sich unmöglich darauf bezogen haben, für die Mitglieder<br />
des „Sonderkommando“ in den Krematorien Duschgelegenheiten zu<br />
schaffen, da der später errichtete „Brauseraum“ in der Zentralsauna mit<br />
nur 50 Duschen dem ganzen Lager diente; 185 es ist daher klar, daß die im<br />
oben zitierten „Fragebogen“ auftauchende „Badeanlagen im Krema II<br />
und III“ für das ganze Lager vorgesehen waren, daß man also plante, aus<br />
den Krematorien II und III Hygienezentren zu machen.<br />
Zweck solcher Zentren war es, die Häftlinge und ihre Kleidung zu säubern,<br />
d.h. von Schmutz und krankheitsübertragenden Parasiten zu befreien.<br />
Dazu gehört notwendigerweise aber auch eine Entseuchungs- bzw.<br />
Entwesungsanlage. Der Ausbau der Krematorien zu derartigen unterblieb<br />
aber wohl deshalb, weil man inzwischen mit den Bauarbeiten für die Zentralsauna<br />
begonnen hatte, die für diese Zwecke besser geeignet war. Die<br />
hier zitierten Dokumente belegen jedenfalls eine zeitweilige Absicht der<br />
Zentralbauleitung, Kremierung, Häftlingssäuberung und Kleiderentwesung<br />
im selben Gebäude durchzuführen.<br />
Nun ist es nicht unerheblich festzustellen, daß das Vorhaben „Heißwasseranlage<br />
für Duschen“ mit dem Müllverbrennungs-Ofen verbunden war<br />
und nicht etwa mit den Krematoriumsöfen, wie dies z.B. beim Fünf-<br />
Muffel-Ofens des KL Lublin der Fall war. Meiner Ansicht nach lag der