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Germar Rudolf: Das Rudolf Gutachten

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ANHANG<br />

Wenn Remer sich wenigstens seiner Kommentare enthalten hätte und ich<br />

für mein <strong>Gutachten</strong> und nicht für seine Kommentare verurteilt worden wäre,<br />

so hätte es wenigstens einen Sinn gehabt.<br />

Im Exil<br />

Am 7. Mai 1996 begann vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Tübingen<br />

das Strafverfahren gegen mich und andere wegen der Herausgabe des Buches<br />

Grundlagen zur Zeitgeschichte (Az. 4 Gs 173/95). <strong>Das</strong> vom Schöffengericht<br />

verhängbare Strafmaß liegt zwischen einem Jahr und vier Jahren Freiheitsstrafe.<br />

Da ich bereits mit einer Gefängnisstrafe ohne Bewährung rechtskräftig<br />

verurteilt worden war, war nicht damit zu rechnen, daß das Strafmaß<br />

für mich diesmal unter zwei Jahren ausfallen würde – ohne Bewährung. Zudem<br />

ist die Staatsanwaltschaft Tübingen in diesem Verfahren der Generalstaatsanwaltschaft<br />

Stuttgart berichtspflichtig, und wer weiß, wem diese wiederum<br />

berichtspflichtig ist. <strong>Das</strong> Verfahren hängt also ganz weit oben:<br />

»Auf dem Spiel steht das [un]moralische Fundament dieser Republik« 459<br />

»Alle Demokratien haben eine Basis, einen Grundstein. Für Frankreich<br />

ist das 1789, für Deutschland Auschwitz.« 460<br />

In seinem Urteilsspruch beschloß dann auch das Tübinger Amtsgericht, daß<br />

das Buch Grundlagen zur Zeitgeschichte einzuziehen, also zu vernichten, und<br />

Verleger und Autoren zu bestrafen seien. Und dies, obwohl sich prominente<br />

deutsche Historiker in Gerichtsgutachten dafür ausgesprochen hatten, daß dieses<br />

Buch wissenschaftlichen Standards genüge und daher Autoren, Herausgeber,<br />

Verleger, Vertreiber, Drucker und Bezieher den Schutz des Menschenrechts<br />

auf Freiheit der Wissenschaft und Freiheit der Meinungsäußerung genießen<br />

müssen. 461 Es half nichts:<br />

»Der Nichtjude muß brennen!«<br />

Gegen mich als flüchtigen Herausgeber wurde Haftbefehl erlassen. Angesichts<br />

all dessen mag man mir verzeihen, wenn ich samt Familie ins demokratische<br />

Exil abgewandert bin. Schließlich hat man als junger, tatkräftiger Familienvater<br />

besseres zu tun, als gesiebte Luft zu atmen. 462<br />

Späte Einsichten<br />

Heute, fünf Jahre nach diesen Ereignissen, weiß ich, daß es gerade die wissenschaftlichen,<br />

seriösen Arbeiten revisionistischer Natur sind, die vom<br />

Establishment als existenzbedrohend aufgefaßt werden, denn im Gegensatz zu<br />

niveauarmen Pamphleten kann man eine sachliche Arbeit nicht mit Schimpforgien<br />

bekämpfen, sondern müßte sie ernst nehmen. Patrick Bahners hat diesen<br />

Standpunkt des Establishments in der Frankfurter Allgemeine Zeitung klar<br />

ausgedrückt: 463<br />

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