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ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Ablagerung von Abfällen stellt seit jeher eine maßgebliche Art der Abfallbeseitigung<br />
dar. Aufgrund der im Abfall enthaltenen Schadstoffe und der im Deponiekörper<br />
stattfindenden biologischen und chemischen Umwandlungsprozesse<br />
geht von den Ablagerungen eine Gefahr für die Umwelt und für die menschliche<br />
Gesundheit aus. In Deponien finden sich jedoch nicht nur Schadstoffe sondern<br />
auch Wertstoffe, die in Zeiten wachsenden Ressourcenbedarfs wieder einer Nutzung<br />
zugeführt werden könnten.<br />
Ziel der vorliegenden Studie ist es, einen Überblick zum Stand des Deponierückbaus<br />
zu geben und die Möglichkeiten für ein Landfill Mining in Österreich abzuschätzen.<br />
Dazu werden die bisherigen Erfahrungen im Deponierückbau im<br />
deutschsprachigen Raum dargestellt und die technischen Aspekte dokumentiert.<br />
Auf Basis der abgelagerten Abfallmengen und Abfallarten in Österreich wird eine<br />
Abschätzung des abgelagerten Ressourcenpotenzials durchgeführt. Eine ökonomische<br />
Betrachtung des Deponierückbaus sowie eine Analyse der Klimarelevanz<br />
der Wertstoffrückgewinnung runden den Bericht ab.<br />
Deponierückbau<br />
Erstmalig wurden im Jahr 1953 in Israel die in einer Deponie abgelagerten Abfälle<br />
wieder entnommen, um daraus einen Wertstoff zu gewinnen. Die erste Deponieumlagerung<br />
in Europa erfolgte ab 1990 in Wien (Deponie Spitzau).<br />
Die Auswertung der Rückbaumaßnahmen zeigt, dass bei 33 % der Projekte der<br />
Grundwasserschutz im Vordergrund stand. Nach der Schaffung von Deponievolumen<br />
(20 %) folgt der Zweck der Wertstoffgewinnung mit 13 % erst an dritter<br />
Stelle.<br />
Erhebung der abgelagerten Abfallmengen und -arten in Österreich<br />
Aufgrund einer Meldeverpflichtung für Deponiebetreiber gemäß Deponieverordnung<br />
bzw. AWG sind Daten über abgelagerte Abfallmengen und Abfallarten ab<br />
dem Jahr 1998 in zufriedenstellender Qualität <strong>verfügbar</strong>. Da die benötigten Daten<br />
aus früheren Zeiträumen nur begrenzt zur Verfügung stehen, waren Schätzungen<br />
unter Zuhilfenahme verschiedener Datenquellen erforderlich. Eine Auswertung<br />
der Deponiedatenbank nach Abfallarten (Schlüsselnummern) für den<br />
Zeitraum 1998–2007 ergab für 74 Massenabfalldeponien eine Summe von ca.<br />
25,5 Millionen Tonnen abgelagerter Abfälle und für 35 Reststoffdeponien ca.<br />
6,4 Millionen Tonnen.<br />
Der größte Anteil der auf Massenabfalldeponien abgelagerten Abfälle besteht<br />
aus Haus- und Sperrmüll (rund 41 %), während auf Reststoffdeponien fast die<br />
Hälfte der abgelagerten Abfälle (47 %) auf Aushubmaterialien entfällt.<br />
Auswahl der betrachteten Wertstoffe und Abschätzung des abgelagerten<br />
Ressourcenpotenzials<br />
Aus Deponien können prinzipiell Energierohstoffe, Metalle und Mineralien als<br />
Wertstoffe zurückgewonnen werden. Insgesamt wurden im Zeitraum 1990–2009<br />
an relevanten 58 Abfallarten (mehr als 1.000 Tonnen pro Jahr) 33.816.700 Ton-<br />
Deponierückbau – Zusammenfassung<br />
Umweltbundesamt Wien 2011 9