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Deponierückbau – Klimarelevanz der Wertstoffrückgewinnung<br />
Tabelle 12: Vorbelüftung der Deponie A.<br />
Anfangskonzentration Methan 20 Vol.-%<br />
Luftvolumenstrom 790 m³/h<br />
Belüftungsdauer 14 Tage<br />
Dauer bis Methankonz. ≈ 0 Vol.-% 30 Stunden<br />
Stromverbrauch der Belüftungsanlage 37.000 kWh<br />
Stromverbrauch des Biofilters 264 kWh<br />
Dieselverbrauch 3.136 kWh<br />
6.2.3 Deponiegas-Emissionen<br />
Die treibhausgasrelevanten Bestandteile des Deponiegases sind Methan und<br />
Kohlendioxid. Andere Treibhausgase (wie Lachgas, Schwefelhexafluorid, teil-<br />
und vollfluorierte Kohlenwasserstoffe) sind für Deponien nicht relevant (FLÖGL<br />
2002, UMWELTBUNDESAMT 2008).<br />
Der Abbau fossiler organischer Substanz (z. B. von Kunststoffen auf Erdölbasis)<br />
wird bei der Deponiegasbildung nicht berücksichtigt, da dieser nicht oder<br />
nur in sehr langen Zeiträumen erfolgt (UMWELTBUNDESAMT 2008). Daher kann<br />
das Kohlendioxid im Deponiegas als treibhausgasneutral angesehen werden.<br />
Da auch Methan durch den (anaeroben) Abbau von organischen Verbindungen<br />
entsteht, kann auch das aus der Umwandlung von Methan entstehende Kohlendioxid<br />
als treibhausgasneutral betrachtet werden. Emittiertes Methan, das<br />
nicht zu Kohlendioxid umgewandelt wurde, ist hingegen treibhausgasrelevant.<br />
Durch die Vorbelüftung der Deponie wird zum Großteil treibhausgasneutrales<br />
Kohlendioxid emittiert. Kleinere Mengen an treibhausgasrelevantem Methan werden<br />
allerdings ebenfalls frei (siehe Tabelle 13).<br />
Umgekehrt aber bewirkt der Rückbau der Deponie beträchtliche Einsparungen<br />
an THG-Emissionen durch die Vermeidung von zukünftigen Deponiegas-Emissionen.<br />
Die Berechnung dieser eingesparten THG-Emissionen erfolgt anhand<br />
der IPPC-Guidlines for National Greenhouse Gas Inventories. Wie in Tabelle 13<br />
dargestellt, würde die Deponie A (ohne Deponie-Rückbau) in den nächsten<br />
Jahren ca. 49.103 t CO2-Äquivalente emittieren.<br />
Wie in Kapitel 6.2.5 angeführt, wird die nach der Abtrennung der Wertstoffe<br />
verbleibende Restfraktion erneut deponiert, wodurch wiederum THG-Emissionen<br />
frei werden würden. Das Ausmaß dieser Emissionen kann aufgrund des Fehlens<br />
von belastbaren Daten nicht berechnet werden. Der Beitrag an THG-Emissionen<br />
dieser Restfraktion kann aber aufgrund der bereits langen Ablagerungsdauer<br />
sowie der zuvor erfolgten Vorbelüftung als gering angenommen werden.<br />
Die angeführten Einsparungen an THG-Emissionen werden einerseits durch<br />
Methan-Emissionen bei der Vorbelüftung und andererseits durch erneute Deponiegas-Emissionen<br />
der Restfraktion vermindert, wobei letztere aus den angeführten<br />
Gründen nicht berechnet werden können. In Summe kann daher nur eine<br />
maximale Einsparung an THG-Emissionen abgeschätzt werden (siehe Tabelle<br />
13).<br />
70 Umweltbundesamt Wien 2011