verfügbar hier
verfügbar hier
verfügbar hier
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6 KLIMARELEVANZ DER<br />
WERTSTOFFRÜCKGEWINNUNG<br />
Die Herstellung von Produkten ist vielfach mit Energieaufwand und Emissionen<br />
klimarelevanter Gase verbunden. Durch den Rückbau von Deponien werden<br />
Wertstoffe gewonnen, welche beim Recycling Einsparungen an Kumuliertem<br />
Energieaufwand (KEA) und Treibhausgas-Emissionen (THG) erzielen – verglichen<br />
mit der Erzeugung vergleichbarer Produkte ausschließlich aus Primärrohstoffen.<br />
Analog zu UMWELTBUNDESAMT (2010) werden anhand von spezifischen Einsparungen<br />
an KEA und THG-Emissionen durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen<br />
aus dem Deponierückbau anstelle von Primärrohstoffen und den Mengen<br />
an rückgewinnbaren Wertstoffen (Aluminium, Kupfer, Eisen, Leichtfraktion, Altholz)<br />
die Potenziale zur Reduktion von KEA und THG-Emissionen abgeschätzt.<br />
Die absoluten Einsparungen werden für die drei näher betrachteten Deponien<br />
abgeschätzt. Da auf allen drei Deponien fast ausschließlich Siedlungsabfälle<br />
deponiert wurden, sind die Vorgangsweise und die spezifischen Einsparungen<br />
bei allen drei Deponien weitestgehend ähnlich. Deshalb werden Details nur für<br />
eine Deponie dargestellt. Für Deponien mit anderen abgelagerten Abfallarten,<br />
insbesondere metallhaltigen Abfällen, konnten keine Betrachtungen der Klimarelevanz<br />
durchgeführt werden. Ausschlaggebend <strong>hier</strong>für war das Fehlen von<br />
Daten über die genaue Zusammensetzung der abgelagerten Fraktionen, über<br />
mögliche Aufbereitungswege sowie über die Primärproduktion der entsprechenden<br />
Metalle (V, Ti, Mo, W, Ta, Nb, Cr, Co, seltene Erden etc.).<br />
6.1 Methodik<br />
Für die Metalle Aluminium, Kupfer und Eisen wurden jeweils der kumulierte<br />
Energieaufwand und THG-Emissionen durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen<br />
aus dem Deponierückbau berechnet und diese mit den entsprechenden<br />
Werten für die Produktion aus Primärrohstoffen gegenübergestellt. Für die<br />
Leichtfraktion und für Altholz wurde eine Verbrennung in einem Zementwerk<br />
angenommen, wobei KEA und THG-Emissionen jeweils mit jenen von Steinkohle<br />
verglichen wurde.<br />
Für die Ermittlung der KEA und THG-Emissionen bei der Produktion der marktfähigen<br />
Zwischenprodukte in der Primär- und Sekundärproduktion wurde das<br />
Emissionsmodell GEMIS (Globales Emissionsmodell Integrierter Systeme) bzw.<br />
die teilweise an österreichische Bedingungen angepasste Version GEMIS Österreich<br />
Vers. 4.5 verwendet.<br />
Der KEA ist die Gesamtheit aller primärenergetisch bewerteten, direkten und<br />
indirekten Energieaufwendungen bis zum marktfähigen Zwischenprodukt<br />
(UMWELTBUNDESAMT 2010).<br />
Deponierückbau – Klimarelevanz der Wertstoffrückgewinnung<br />
Umweltbundesamt Wien 2011 67